Whitney Houston - Die Biografie
brodelte, gab sich Cissy alle Mühe, die besagten Gerüchte in einer Titelstory im Magazin US zu entkräften, die den Titel „Sorgen um Whitney“ trug. Cissy erklärte damals: „Whitney möchte gern heiraten und Kinder haben. Es ist nur eine Frage des richtigen Zeitpunkts und des richtigen Partners. Sie muss jemanden finden, der sie selbst liebt, nicht ihr Geld oder sonst etwas. Sie ist ein liebevolles, empfindsames Mädchen, und ich weiß, dass sie sich nach einem ganz normalen Leben sehnt. Aufgrund ihrer Situation wird es für sie nicht so leicht werden, das zu realisieren. Ich hoffe, dass es ihr gelingt. Und ich denke, dass sie das schafft. Sie hat eine sehr gute Menschenkenntnis.“ Hätte Cissy gewusst, welchen Mann Whitney später heiraten sollte, wer weiß, vielleicht hätte sie ihre Tochter damals vorsorglich ins Kloster gesteckt.
1987 gab die New York Daily News den Jahresverdienst der beliebtesten Künstler der damaligen Zeit bekannt. Madonna brachte es auf siebenundvierzig Millionen Dollar, während Whitney mit vierundvierzig Millionen nicht weit dahinter lag. Die beiden Pop-Diven hatten damit Michael Jackson überholt, der mit dreiundvierzig Millionen Dollar auskommen musste.
Das Jahr 1988 begann für Whitney mit ihrem sechsten Nummer-Eins-Hit in Folge in den USA; in England erreichte „So Emotional“ Platz 5. Am 25. Januar heimste sie wieder einige American Music Awards ein, dieses Mal als „Beliebeste Pop/Rock-Sängerin“ und mit „I Wanna Dance With Somebody“ für die „Beliebteste Pop/Rock-Single“. Am 2. März wurde ihr vor einem hochkarätigen Star-Publikum bei den Grammy Awards der Preis als beste Sängerin im Bereich Pop für „Saving All My Love For You“ überreicht. Bei den 2. Soul Train Awards, die von den Machern der beliebten, gleichnamigen US-Fernsehshow veranstaltet wurden, erhielt das Album Whitney am 30. März die Auszeichnung als bestes Album einer Solokünstlerin.
Im April 1988, als mit „Where Do Broken Hearts Go“ ihre nächste Single Platz 1 in den USA erreichte, brach Whitney den bisherigen Rekord für die meisten aufeinanderfolgenden Nummer-Eins-Hits, der bisher von den Beatles und den Bee Gees gehalten worden war. Inzwischen war sie längst nicht mehr nur das Pop-Sternchen, über das gerade alle redeten, sondern bewies, dass sie das Potenzial hatte, Pop-Geschichte zu schreiben.
Im Juni 1988 war Whitney wieder einmal in London. „Where Do Broken Hearts Go“ war in Großbritannien bis auf Platz 10 gekommen, und sie gab nun fleißig Konzerte; am 11. Juni trat sie zudem als Headliner zu Ehren von Nelson Mandelas siebzigstem Geburtstag bei einer großen Show im Wembley Stadion auf.
Die nächste Single, die aus Whitney ausgekoppelt wurde, „Love Will Save The Day“, brach schließlich die Erfolgsserie aufeinanderfolgender Nummer-Eins-Hits und kam in den USA lediglich auf Platz 9. Und auch der Nachfolger, „One Moment In Time“, schaffte es im Herbst in den USA nicht mehr an die Spitze, sondern erreichte Platz 5; dafür kam er sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland ganz nach oben. Der bewegende Song stammte von einem Arista-Album, das ebenfalls One Moment In Time hieß und von verschiedenen Künstlern anlässlich der Olympiade 1988 veröffentlicht worden war. Die Compilation wurde in den USA mit Gold ausgezeichnet.
Gleichzeitig wurde in der Musikszene weiter darüber gemunkelt, dass sie an einer Karriere als Schauspielerin arbeite, und sie gab zu: „Das Filmgeschäft ist ein aufregender Teil der Unterhaltungswelt, und ich glaube, ich könnte darin ganz gut sein.“
Seit der besagte Development Deal mit TriStar abgeschlossen worden war, zeigte sich Whitney allmählich von einer ganz neuen Seite. Hatte man sie zuvor als nettes, charmantes, religiöses und unkompliziertes Mädchen von nebenan porträtiert, war nun in den Klatschkolumnen immer öfter davon die Rede, dass es zwischen ihr und der egozentrischsten Diva aller Zeiten, Diana Ross, zum Austausch von allerlei Gehässigkeiten gekommen war.
Diana Ross war in den frühen Siebzigerjahren in einer ganz ähnlichen Position gewesen wie Whitney. Mit ihrem ersten Film Lady Sings The Blues (1972) hatte sie sofort großen Erfolg gehabt, an den sie mit den folgenden Filmen, Mahogany (1975) und The Wiz – Das zauberhafte Land (1978), jedoch nicht anknüpfen konnte. Beide Projekte machten so große Verluste, dass ihre Filmkarriere ebenso schnell zu Ende ging, wie sie begonnen hatte. Von ihr sagte man
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