Whitney Houston - Die Biografie
aufeinanderfolgende Hits), Elvis Presley (fünf), die Bee Gees (sechs) und die Beatles (sechs).
Ab da wurde Whitney Houston in einem anderen Licht betrachtet. Sie hatte bereits eine Reihe von Rekorden gebrochen, obwohl sie Musikfans erst seit zwei Jahren überhaupt bekannt war. Selten zuvor hatte man eine Karriere so erfolgreich am Reißbrett geplant, um dann tatsächlich auch alle gesteckten Ziele zu erreichen.
Dabei mangelte es nicht an Konkurrenz. Madonna war zweifelsohne rebellischer und wagemutiger. Tina Turner war auf der Bühne und auch im Studio wesentlich dynamischer und energiegeladener. Anita Baker übertraf Whitney deutlich, wenn es um die Fähigkeit ging, einem Song emotionale Tiefe zu verleihen und ihn sich ganz zu eigen zu machen. Und Cyndi Lauper klang auf ihren Aufnahmen wesentlich ausdrucksvoller. Dennoch zog Whitney in den Charts an ihnen allen vorbei.
Das Album war kaum in den Läden, da brach die junge Diva des Pop und Soul auch schon zu einer Tournee auf, um das neue Material live vorzustellen und die enorme Nachfrage nach ihr zu befriedigen.
Über den Sommer und bis in den Herbst hinein tourte Whitney durch die USA und galt dabei als einer der heißesten Acts, den es damals auf den Bühnen zu bewundern gab. Edna Gundersen von USA Today besuchte die Show in Columbia, Maryland und nannte die Sängerin in ihrer Kritik begeistert „The greatest voice of all“. Sie fuhr fort: „Wenn man ihre Stimme auf Flaschen zöge, bekäme man einen Zaubertrank, mit dem man Wirbelstürme aufhalten, Stahl schmelzen und Essig versüßen könnte. Whitney Houston stellt jede durchschnittliche Nachtigall in den Schatten. Die dreiundzwanzigjährige Sirene lässt das gelegentlich farblose Material und die etwas holprige Dramaturgie des Konzerts vergessen und liefert trotzdem eine der überzeugendsten Shows dieses Sommers ab. Einige Songs verweisen stilistisch auf ihre Cousine Dionne Warwick, und das lebhafte ‚Love Is A Contact Sport‘ ist zu stark an Aretha Franklin, eine gute Freundin der Familie, angelehnt. Aber der Großteil von Houstons Material ist eigenständig und individuell. Houston quetscht aus jeder Note das letzte Bisschen heraus und lässt ihre Fans kraft ihrer Stimmgewalt geradezu erbeben.“
Wenn die Presse darauf abhob, dass sie ein „Retorten-Star“ war, den Clive Davis und Arista am Reißbrett entworfen hatten, protestierte Whitney stets sofort aufs Schärfste. Dem Magazin Time sagte sie 1987: „Sie mussten bei mir doch gar nichts erfinden. Ohne Whitney Houston gäbe es keine ‚Whitney Houston‘.“ Im Juli 1987 schloss Arista Records einen auf zwei Jahre angelegten so genannten Development Deal mit TriStar Pictures ab, der dem Zweck diente, sich aktiv nach einem passenden Projekt umzusehen, in dem Whitney ihr Filmdebüt geben konnte, um sie als Schauspielerin aufzubauen.
Während sie im Musikgeschäft einen Erfolg an den nächsten reihte, wurde in der Presse natürlich viel über ihr Privatleben spekuliert. Erstmals tauchte das Gerücht auf, dass sie eine Liebesbeziehung mit Robyn Crawford habe.
Es war allgemein bekannt, dass Robyn nicht nur ihre Freundin war und als Assistentin auf ihrer Gehaltsliste stand, sondern auch ihre ständige Begleiterin war und mit ihr zusammenwohnte. Eine der Danksagungen in den Liner Notes zu Whitneys Debütalbum lautete: „Robyn, was bist du für eine phantastische Assistentin! Ich liebe dich, und ich glaube, du musst gar nicht mehr tun, als einfach Teil meines Lebens zu bleiben, Nip.“ Auf dem zweiten Album fand sich eine weitere Botschaft an Crawford: „Robyn, du bist meine Freundin, und du bist außerdem eine tolle Assistentin. Bleib stark, denn du bist ein Kind des allmächtigen Gottes und wandelst in seiner Liebe und in seinem Licht. Ich liebe dich, Whitney.“
Die Medien drängten Whitney verschiedentlich, eine Stellungnahme zu diesem Thema abzugeben, aber meist wich sie aus. „Nein, ich bin keine Lesbe “, erklärte sie einem Reporter. „Kerle, die so was über mich erzählen, sind genau die, die mich gerne flachlegen würden.“ Und verteidigend fügte sie hinzu: „Wieso müssen die Leute überhaupt immer alles wissen? Es muss doch noch ein paar Überraschungen geben.“
Sie versuchte, die Geschichte abzutun, indem sie sagte: „Ich tue wirklich ganz alltägliche Dinge in meinem Leben. Ich esse, schlafe, singe, spiele Tennis, spiele mit meinen Katzen. Es ist sehr wichtig für mich, allein zu sein, aber wenn ich mit Freunden zusammen
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