Whitney Houston - Die Biografie
bedrohten Star, Rachel Marron – eine Rolle, die Whitney sehr zu liegen schien. Sie zeigte im Grunde die überhebliche Seite der echten Whitney. Rachel ist anderen Menschen gegenüber sehr kurz angebunden und von Kopf bis Fuß eine echte Diva. Mit anderen Worten, Whitney spielte hier eine etwas überzogene Version ihres eigenen Ichs.
Frank hat nicht den Eindruck, dass Rachel die Drohungen wirklich ernst nimmt, da sie darauf besteht, in der Öffentlichkeit so aufzutreten, als sei nach wie vor alles in Ordnung. Tatsächlich hat sie keine Ahnung, wie bedrohlich die Lage ist, bis es für sie wirklich dramatisch wird. Natürlich verlieben sich Frank und Rachel nach einer Weile ineinander, und die romantischen Verwicklungen nehmen ihren Lauf.
Whitney hatte in diesem Film einige der besten Szenen, wenn sie sang, und die Kamera fing gerade dann hervorragende Nahaufnahmen von ihr in der Rolle der Rachel ein. Ihre Stärke lag dabei besonders in Gestik und Mimik, und von daher wurde auch darauf verzichtet, Whitney besonders lange Dialoge sprechen zu lassen. Insgesamt schlug sie sich in ihrem Kinodebüt sehr ordentlich. Die knisternde Leidenschaft, die zwischen Costner und Houston entstehen sollte, war etwas weit hergeholt, aber sie als schöne Frau in Not und er als mutiger Retter wirkten wiederum recht glaubhaft.
Das sahen allerdings nicht alle Kritiker so. Rita Kempley schrieb in der Washington Post : „ Bodyguard ist ein unrunder Mix aus schmalziger Liebesgeschichte, aneinandergereihten Musikvideos, Unterhaltungsjournalismus, Actionthriller und Sechziger-Filmmelodram, das vom Traumpaar der Neunziger, Whitney Houston und Kevin Costner, getragen wird. Die Ausstattung ist üppig, die Geschichte eher dünn. Obwohl es eher den Anschein macht, er hätte sich optisch an einer Molluske orientiert, erklärte Costner, sein neuer Haarschnitt sei eine Verbeugung vor McQueen. Houston, die nicht mehr tut, als sich selbst zu spielen, übersteht den Film so unbeschadet, wie das bei einer derart irrwitzigen Unternehmung überhaupt möglich ist. Bodyguard ist ein klassisches Beispiel für Showbiz-Überheblichkeit, ein wundervoll billiger Bauchklatscher, der zeigt, dass glitzernde Kulissen und zugkräftige Stars eine Story nicht retten können, die man mit McQueen hätte begraben werden sollen.“
Deeson Howe, ebenfalls von der Washington Post , erklärte: „Zunächst ist der Film ein ganz unterhaltsames Aufeinanderprallen von Gegensätzen mit MTV-mäßigem Tiefgang. Natürlich ist es nur eine Frage der Zeit, bevor zwischen Mr. Kopfhörer und Miss Nachtigall die ersten Gefühle aufkommen. Aber bis dahin ist Bodyguard schon sang- und klanglos untergegangen. Ursprünglich wurde die Geschichte 1975 für Steve McQueen geschrieben, aber auch wenn Kasdans Drehbuch mit ein paar Verweisen auf Ronald Reagan in die Neunziger gehievt wurde, ist es trotzdem schwachsinnig, ganz egal, wie alt die Story sein mag. Je mehr sich die Romanze zum Thriller entwickelt, desto unsinniger wird der Film. Zum Showdown kommt es dann schließlich rund um eine Oscar-Verleihung. Der Mörder läuft immer noch frei herum, und Houston, die natürlich für eine Auszeichnung als beste Schauspielerin nominiert ist, besteht darauf, an der Zeremonie teilzunehmen.“
Entertainment Weekly nannte es einen „entsetzlich schwachen Liebesfilm über eine zur Schauspielerin mutierte Pop-Sängerin und ihren Bodyguard, der angeheuert wird, um sie vor einem verrückten Fan zu beschützen.“ Kritiker Leonard Maltin hob hervor, es handele sich um eine „übertriebene Selbstdarstellungsplattform für zwei Stars, die zwar keinen Sinn macht, aber mit vielen Elementen aufwartet, die das Publikum gern sieht – und natürlich mit einer kräftigen Dosis Kitsch.“ Er räumte aber dennoch ein: „Solides Schauspieldebüt von Houston.“
Roger Ebert von der Chicago Sun-Times zählte zu den wenigen Filmkritikern, denen der Streifen gefiel: „In den Trailern macht es den Anschein, als sei Bodyguard ein Liebesfilm, dabei ist es im Grunde eine Studie der Unterschiede von Lebensstilen zweier Menschen: eines Popstars, dessen Ruhm und Glück von Millionen von Fans abhängt, und eines professionellen Leibwächters, der sich seinen Lebensunterhalt damit verdient, sie vor eben diesen Fans zu schützen. Der Star Rachel Marron, der von Whitney Houston verkörpert wird, ist ebenso reich und berühmt wie Whitney selbst. In einer eigenwilligen, aber sehr bewegenden Szene verlässt sie ihr Anwesen, um
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