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Whitney Houston - Die Biografie

Whitney Houston - Die Biografie

Titel: Whitney Houston - Die Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Bego
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geplantes Projekt endlich seiner Umsetzung. Fünf Jahre zuvor war man sich einig gewesen, dass der Fernsehfilm Cinderella sich ideal für Whitney eignete, denn schließlich erinnerte ihre eigene Geschichte durchaus an das Aschenputtel-Märchen von dem einfachen Mädchen, das eines Tages Prinzessin wird. Doch inzwischen hatte sich das Konzept grundlegend geändert. Ursprünglich war ihr die Titelrolle zugedacht gewesen, doch nun hatte sie in der Öffentlichkeit längst nicht mehr das Image eines unschuldigen Mädchens. Schließlich entschloss sie sich vernünftigerweise selbst dazu, die Hauptrolle abzugeben. Sie blieb jedoch eine der Produzentinnen des Projekts und beschloss, die gute Fee zu spielen, die mit ihrem Zauberstab Kürbisse in Kutschen und Mäuse in Pferde verwandeln kann. Die Rolle der Cinderella bot Houston der jungen Sängerin und Schauspielerin Brandy an, die durch die Sitcom Moesha bekannt geworden war. Sie war die perfekte Besetzung in dieser Märchenverfilmung, in der schwarze und weiße Schauspieler gleichermaßen vertreten waren – Brandy präsentierte jene natürliche Unschuld, die Whitney nicht mehr besaß oder ausstrahlte.
    Mit von der Partie waren außerdem Bernadette Peters als böse Stiefmutter, Whoopi Goldberg als Königin, Victor Garber als König und Jason Alexander als Höfling. Sie alle spielten ihre Rollen mit viel Verve und herrlich überspitzter Energie und sorgten für eine äußerst lebendige Produktion. Die Songs wurden im Vorfeld unter der Ägide von Arif Mardin eingespielt, der eine wunderbare Arbeit ablieferte. Whitneys Freundin Robyn Crawford war hinter den Kulissen als Co-Produzentin beschäftigt.
    Während der Dreharbeiten gingen bereits erste Gerüchte über Probleme am Set in Hollywood um. Augenzeugen berichteten, dass Whitney nie pünktlich erschien. Im Film wirkte sie später schwach und unsicher, was ihre Sprechstimme betraf, und sie schien wie lebendig begraben in ihrem Kostüm, das nicht ehrfurchteinflößend und überwältigend, sondern lediglich überladen und wenig schmeichelhaft aussah. Whitneys gute Fee erinnerte leider des Öfteren eher an eine Hexe. Ihr Auftritt vor der Kamera hätte aufregend, ihre Ausstrahlung charmant und bestechend sein sollen. Aus irgendeinem Grund verlieh sie ihrer Figur jedoch eine dominante, arrogante, reizbare und einschüchternde Note. Es war keine gute Idee, eine solche Rolle im Stil einer aufbrausenden Neunzigerjahre-Zicke zu spielen.
    Wenn sie ihren Text sprach, klang ihre Stimme rau, und in einer Szene bricht sie sogar. Es hörte sich an, als hätte sie die Nacht zuvor bis in die Morgenstunden mit Bobby gefeiert und nicht darauf geachtet, Kraft und Energie für ihren Auftritt aufzusparen. Abgesehen von einer Szene war sie in ein hautenges, goldenes Kleid gequetscht, in dem sie dicklich und schwanger aussah. „Impossible“, ihr Duett mit Brandy, versprühte Energie, aber über weite Strecken nahm man Whitney die gute Fee einfach nicht ab. Ihre Darstellung versprühte keinerlei Zauber, sondern wirkte entsetzlich beliebig und schlapp.
    Die übrigen Schauspieler lieferten glücklicherweise beeindruckende Leistungen ab. Und Brandy war als Cinderella bezaubernd und trug den ganzen Film. Beim Tanzen mit ihrem Prinzen (Paolo Montalban) strahlte sie geradezu. Die üppige Ausstattung der Kulissen wurde dem Märchenbild gerecht und orientierte sich am Wien des frühen 20. Jahrhunderts, wobei der Einfluss Gustav Klimts besonders zum Tragen kam.
    Bei seiner Erstausstrahlung am 2. November 1997 erzielte Cinderella in den USA hervorragende Einschaltquoten – über vierunddreißig Millionen Zuschauer sahen den Film. Allerdings war Whitneys Auftritt nach Ansicht von Kritikern und Publikum eine Enttäuschung, und man war sich einig, dass es sich um Houstons schwächsten Auftritt als Schauspielerin handelte. Ken Tucker urteilte in Entertainment Weekly : „Whitney Houston jedoch, die früher einmal sogar für die Rolle der Cinderella in Betracht gezogen worden war, sorgt mit ihrer rotzigen, ein wenig feindseligen Darstellung der guten Fee für einen falschen Ton.“
    Es kam ebenso schlecht an, dass Whitney am 29. November – wieder einmal äußerst kurzfristig – ein Konzert absagte. Sie war für einen 45-minütigen Auftritt im RFK Stadion in Washington gebucht und sollte dafür eine Million Dollar erhalten. Sie begründete die Absage mit einer „plötzlichen grippalen Erkrankung“. Besonders bizarr war an dieser Geschichte, dass es sich bei

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