Whitney Houston - Die Biografie
der Veranstaltung um eine Massenheirat von 2500 Paaren handelte, die der Mun-Sekte angehörten und nun ohne Whitney getraut werden mussten.
Bobby Brown hatte die Ehe mit einem Superstar wie Whitney hinsichtlich seiner Karriere als Musiker keine Vorteile gebracht, und mit ihrer ging es ganz sicher auch nicht aufwärts, seit man sie mit ihm in Verbindung brachte. Als er im November 1997 seine neue CD Forever bei MCA Records veröffentlichte, schaffte die LP es gerade mal bis auf Platz 61, und die Single „Feelin’ Inside“ erreichte in England Platz 40. Anschließend konnte er als Rapper und Sänger kaum noch nennenswerte Erfolge verbuchen.
Whitneys Popularität war jedoch durch ihr seltsames Verhalten in der letzten Zeit noch nicht ernsthaft beschädigt. Am 11. Januar 1998 erhielt sie den People’s Choice Award als beste Musikerin.
Bobby hatte weniger Glück in dieser Zeit. Am 29. Januar 1998 stand er in Fort Lauderdale wegen Trunkenheit am Steuer vor Gericht. Richter Leonard Finer verurteilte den „Humpin’ Around“-Sänger zu fünf Tagen Gefängnis, dreißig Tagen Drogen- und Alkoholentzug in einer Reha-Klinik und einem Bußgeld von fünfhundert Dollar. Außerdem verfügte er, dass Brown einen speziellen Lehrgang für Fahrer, die betrunken unterwegs gewesen waren, absolvieren musste, um seinen Führerschein wiederzuerlangen. Ihm wurde auferlegt, sich in unregelmäßigen Abständen auf Drogen und Alkohol testen zu lassen, hundert Stunden gemeinnützige Arbeit zu leisten und eine Reihe von gemeinnützigen Radio-Jingles einzuspielen; seinen Führerschein sollte er erst in einem Jahr zurückerhalten. Whitney und Bobby waren bei der Urteilsverkündung beide zugegen. Bobby legte Berufung ein und wurde gegen eine Zahlung von 15.000 Dollar einstweilen aus der Haft entlassen. Als das Urteil erging, brachen angeblich beide in Tränen aus.
Am 27. Februar erhielt Whitney bei den Soul Train Awards den Quincy-Jones-Preis für ihre außergewöhnliche Karriere. Monica, Ronald Isley, Kenny Lattimore und Terry Ellis brachten ihr bei der Verleihung im Shrine Auditorium von Los Angeles ein Ständchen und sangen ein Medley ihrer größten Hits.
Am 23. April war Whitney in Nashville und trug bei der Verleihung der Dove Awards ihren Gospel-Song „I Go To The Rock“ vor. Und am 10. Juni 1998 überreichte sie mit einer unerwartet freundlichen Geste den Hitmaker Award beim Dinner der Songwriter’s Hall Of Fame ausgerechnet ihrer alten Rivalin Diana Ross. Anschließend stand eine zehntägige Europatournee an, die am 20. und 21. Juni mit zwei Konzerten im Gerry-Weber-Stadion in Halle/Westfalen begann.
Für Bobby ging es derweil wie gehabt weiter. Am 21. Juni wurde er nach einem Vorfall im Swimmingpool des Beverly Hills Hilton Hotels wegen des Verdachts auf sexuelle Nötigung und Körperverletzung festgenommen; er kam auf Kaution frei.
Am 7. August 1998 kam es in einem Aufnahmestudio in New York zu einem echten Diven-Treffen, als sich zwei der großen Pop-Rivalinnen ihrer Zeit, Whitney Houston und Mariah Carey, dort einfanden und gemeinsam für den Soundtrack zum Zeichentrickfilm Der Prinz von Ägypten den Song „When You Believe“ einspielten. Die Presse hoffte natürlich auf einen echten Zickenkrieg, aber allen Berichten zufolge lief die Session der beiden offenbar ganz ruhig ab. Während der Neunziger hatten sie in den Charts heftig miteinander konkurriert, und es gibt zahlreiche Parallelen zwischen ihren Karrieren. Während Whitneys Erfolg das Produkt der Starmaschinerie von Clive Davis war, hatte Carey den Vorsitzenden von Sony Music, Tommy Mottola, geheiratet, der bei ihrer Karriere die Fäden zog.
Whitney trat am 11. Oktober bei der Verleihung der International Achievement In Arts Awards im Beverly Hilton Hotel von Beverly Hills auf. Es handelte sich um eine Benefizveranstaltung zugunsten der Starkey Hearing Foundation und Whitneys eigener Wohltätigkeitsorganisation, der Whitney Houston Foundation For Children.
Dann endlich, am 28. November 1998, erschien Whitneys lang erwartetes viertes Studioalbum. My Love Is Your Love war auf Drängen der Sängerin härter ausgefallen und von Rap geprägt. Damit unterschied es sich völlig von den vorangegangenen LPs. Statt das vertraute Publikum zu umgarnen, hatte sie sich für ein Experiment entschieden. Der Gesang auf diesem Album war ebenfalls viel frecher und selbstsicherer, und sie wagte sich recht erfolgreich auf das Gebiet des HipHop vor. Aber war es das, was ihre Fans
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