Whitney Houston - Die Biografie
saubere Mainstream-Balladen erwarteten wie jene, mit denen sie berühmt geworden war, konnten mit ihrem Stilwechsel jedoch nichts anfangen.
Zwar machte es den Eindruck, als ob Whitney ihre Stimme nicht mehr in dem Umfang ausschöpfte, wie sie es früher getan hatte, aber gesanglich schien sie trotzdem immer noch voll auf der Höhe zu sein. My Love Is Your Love , bei dem Clive Davis und Whitney Houston wieder als leitende Produzenten genannt wurden, war für lange Zeit das letzte Studioprojekt mit neuem Material, bei dem die Diva und der Label-Chef zusammenarbeiteten. Ihnen standen stürmische Zeiten bevor.
Robyn Crawford war als „Album Manager“ genannt – welche Aufgaben diese Position auch immer umfassen mochte. Im Booklet-Text schrieb Whitney an ihren Ehemann gerichtet: „Du warst für mich bestimmt. Nichts kann zwischen diese Liebe kommen. Ich weiß das, weil ich dich niemals gehen lassen werde. Geben wir ihnen etwas, worüber sie tratschen können.“ Das erwies sich tatsächlich als nicht weiter schwierig.
In den USA und Australien war My Love Is Your Love insofern Whitneys bisher enttäuschendstes Album, als es im Gegensatz zu allen anderen nicht die Top Ten der Charts erreichte – in den USA war bei Platz 13, in Australien sogar bei Platz 42 Schluss. Immerhin kam es in Österreich und der Schweiz auf den ersten Platz, in Deutschland auf Platz 2 und in Großbritannien auf Platz 4. Das große Duett von Houston und Carey, „If You Believe“, kam in den USA nur auf Platz 15 und auf Platz 4 in England, dafür schaffte es aber die CD-Single „I Learned From The Best“ bis an die Spitze der deutschen Single-Charts.
Am 30. November 1998 verneigte sich Whitney gemeinsam mit Barbara Walters und Tom Hanks vor Clive Davis bei dem „Seasons Of Hope“-Galadinner, das ihm zu Ehren im Winter Garden des World Financial Center in New York gegeben wurde. Am 7. Dezember stand sie bei der Verleihung der Billboard Music Awards mit Kelly Price und Faith Evans auf der Bühne des MGM Grand in Las Vegas; gemeinsam trugen die drei „Heartbreak Hotel“ aus Whitneys neuem Album vor. Drei Tage später war sie der Stargast der Late Show With David Letterman .
Um die neue Platte zu bewerben, machte sie in vielen Fernsehshows die Runde. Ihr Vertrag mit Arista würde demnächst auslaufen, und von daher war es ganz entscheidend, dass das aktuelle Album ein Erfolg wurde. Am 11. Januar 1999 trat sie mit Babyface und Wyclef Jean bei der Fernsehübertragung der 26. American Music Awards auf. Gemeinsam mit ihren Produzenten sang sie die Songs „Until You Come Back“ und „My Love Is Your Love“. Zwei Tage später war sie in der Tonight Show With Jay Leno . Dann ging es nach London, wo sie am 16. Februar bei der Verleihung der BRIT-Awards in der Docklands Arena ihren Hit „It’s Not Right But It’s Okay“ präsentierte.
Am 2. März 1999 schaffte es „Heartbreak Hotel“ in den USA bis auf Platz 2. Die Zeiten, in denen es automatisch einen ersten Platz bedeutete, wenn Whitneys Name auf einer Single oder einem Album zu lesen war, waren vorbei. Für Whitney und ihre Karriere ging es allmählich abwärts.
Bei der Oscar-Verleihung am 21. März standen Whitney Houston und Mariah Carey mit ihrem Duett „If You Believe“ auf der Bühne des Dorothy Chandler Pavilion in Los Angeles. Der Song wurde später mit einem Oscar ausgezeichnet, und obwohl der Preis offiziell an die Songwriter ging, hatten Whitney und Mariah doch die Ehre, die Sängerinnen zu sein, die man immer damit in Verbindung bringen würde.
Am 13. April 1999 zählte Whitney zu den Mitwirkenden bei dem schillernden Fernsehspecial VH1 Divas Live ’99 , das aus dem Beacon Theater in New York übertragen werden sollte. Die Veranstaltung hielt für Whitney allerdings ein paar Tücken bereit.
Den Anfang machte die unbezähmbare Rock-Diva Tina Turner, die den Abend mit ihrem Hit „The Best“ eröffnete und dann „Let’s Stay Together“ hinterher schickte. Dann kam Elton John zu ihr auf die Bühne, und gemeinsam brachten die beiden „The Bitch Is Back“, bei dem sich dann auch noch Cher zu ihnen gesellte. Die drei Stars sangen anschließend Tinas heißen Klassiker „Proud Mary“. Nach Chers Soloauftritt zeigten einige Nachwuchs-Diven, unter anderem Faith Hill, Brandy und LeAnn Rimes, was sie stimmlich draufhatten.
Die letzte Hälfte der Show wurde von Whitney Houston bestritten, die gemeinsam mit Mary J. Blige eine wundervolle Fassung von „Ain’t No Way“
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