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Wicked - Die Hexen von Oz

Wicked - Die Hexen von Oz

Titel: Wicked - Die Hexen von Oz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Maguire
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Schlafgemach auf. Eine Dienerin servierte eine Suppe aus Rindsinnereien. Obwohl sie normalerweise nicht heikel im Essen war, brachte Elphaba sie nicht herunter. Die Dienerin schob Nessarose geschickt kleine Löffel voll in den Mund.
    Â»Ich will nicht um den heißen Brei herumreden«, sagte Nessarose. »Ich hätte dich gern als Kampfgenossin, die den Kreis meiner Berater leitet und in meiner Abwesenheit, wenn ich auf Reisen bin, die Geschäfte führt.«
    Â»Nach dem, was ich bisher gesehen habe, liegt mir nichts an Munchkinland«, entgegnete Elphaba. »Die Leute sind grausam und leicht zu beeinflussen, der Prunk hier ist bedrückend, und ich glaube, dass du auf einem Pulverfass sitzt.«
    Â»Umso mehr solltest du hierbleiben und mir helfen«, sagte Nessarose. »Sind wir nicht zu einem Leben im Dienst an der guten Sache erzogen worden?«
    Â»Deine Schuhe haben dich stark gemacht«, sagte Elphaba. »Ich hätte nicht gedacht, dass Schuhe so etwas können. Ich glaube nicht, dass du mich brauchst. Aber verliere diese Schuhe nicht.« Deine Schuhe, dachte sie dabei, verleihen dir eine unnatürliche Balance. Du siehst aus wie eine aufrecht stehende Schlange.
    Â»Du wirst dich doch von damals noch an sie erinnern?«
    Â»Gewiss, aber wie ich höre, hat Glinda ihnen mit einem Zauber eine besondere Kraft verliehen.«
    Â»Ach, diese Glinda!« Nessarose schluckte und lächelte. »Du kannst die Schuhe haben, liebe Schwester – aber nur über meine Leiche. Ich ändere mein Testament und hinterlasse sie dir, auch wenn ich mir nicht recht vorstellen kann, was du dann davon hast. Mir sind ihretwegen keine Arme gewachsen. Verzauberte Schuhe werden deine Hautfarbe nicht ändern – aber vielleicht werden sie dich ja dermaßen verführerisch machen, dass die Hautfarbe keine Rolle mehr spielt.«
    Â»Ich bin schon zu alt, um noch so verführerisch zu sein.«
    Â»Ach was, du bist doch in der Blüte der Jahre, und ich auch«, sagte Nessarose und lachte. »Gib zu, dass du in einem winkischen Zelt oder Blockhaus, oder was sie dort sonst für Behausungen haben, einen leidenschaftlichen Liebhaber hast. Stimmt’s?«
    Â»Mir geht eine Frage durch den Kopf, seit ich neulich gesehen habe, wie du diesen Zauber gewirkt hast«, sagte Elphaba. »Den mit der Axt.«
    Â»Ach, richtig. Das war doch nichts Besonderes.«
    Â»Erinnerst du dich vielleicht noch daran, wie Madame Akaber uns damals in Shiz mit einem Bann belegt hat? Und wie wir danach nicht miteinander darüber reden konnten?«
    Â»Sprich weiter. Es kommt mir irgendwie bekannt vor. Sie war schrecklich, eine Tyrannin durch und durch.«
    Â»Sie sagte, sie hätte uns – mich, dich und Glinda – zu Adeptinnen auserkoren. Zu Agentinnen irgendeiner höheren Instanz. Zu Zauberinnen und geheimen Komplizinnen, von wem auch immer.Sie versprach uns einen hohen Rang und großen Einfluss. Sie pflanzte uns den Gedanken ein, wir könnten das niemals miteinander besprechen.«
    Â»Ja, genau, ich erinnere mich. Was war sie doch für eine Hexe!«
    Â»Und meinst du, dass etwas Wahres dran ist? Meinst du, sie hatte die Kraft, uns zum Schweigen zu zwingen? Mächtige Zauberinnen aus uns zu machen?«
    Â»Sie hatte die Kraft, uns vor Angst fast verrückt zu machen, aber wir waren auch noch sehr jung.«
    Â»Ich hatte damals das Gefühl, dass sie mit dem Zauberer unter einer Decke steckte und dass sie ihren Tiktak – Grommetik, gerade fällt mir der Name wieder ein, ein merkwürdiges Ding, das Gedächtnis –, dass sie ihren Tiktak beauftragt hatte, Doktor Dillamond zu ermorden.«
    Â»Du hast hinter jeder Ecke Schurken mit Messern lauern sehen, schon immer«, sagte Nessarose. »Ich glaube nicht, dass Madame Akaber über wirkliche Macht verfügte. Sie war gut im Manipulieren, aber ihre Macht war sehr begrenzt, und in unserer Naivität sahen wir eine Verbrecherin in ihr. Dabei war sie lediglich eingebildet und aufgeblasen.«
    Â»Das frage ich mich. Ich habe hinterher versucht, etwas darüber zu sagen. Sind wir nicht alle ohnmächtig geworden?«
    Â»Wir waren einfältig und furchtbar leicht zu beeinflussen, Elphie.«
    Â»Und Glinda hat reich geheiratet, genau wie Madame Akaber es vorhergesagt hatte. Ist ihr Mann noch am Leben?«
    Â»Wenn man es so nennen kann, ja. Und Glinda ist eine Zauberin, daran besteht

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