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Wicked - Die Hexen von Oz

Wicked - Die Hexen von Oz

Titel: Wicked - Die Hexen von Oz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Maguire
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Jungen vom Drei-Königinnen Freundschaft geschlossen hatte, und unter anderen Umständen hätte Boq seine neue Verbindung mit Krapp und Timmel wahrscheinlich einschlafen lassen. Aber sie arbeiteten jetzt alle engagiert an Doktor Dillamonds Forschungen mit, und so ließ Boq Avarics Gefrotzel kommentarlos über sich ergehen.
    Elphaba bemerkte eines Tages, sie habe einen Brief von Galinda bekommen, die sich mit ihren Freundinnen am Kluchtsee aufhielt. »Kannst du dir das vorstellen, sie hat vorgeschlagen, dass ich eine Kutsche nehme und sie übers Wochenende besuchen komme«, sagte sie. »Sie muss sich in ihrer feinen Gesellschaft wirklich unsterblich langweilen.«
    Â»Aber sie gehört selbst zur feinen Gesellschaft, wie kann sie sich da langweilen?«, fragte Boq.
    Â»Verlange nicht von mir, dass ich dir die Feinheiten dieser Kreise erkläre«, sagte Elphaba, »aber ich vermute, dass unsere Damsell Galinda mit der feinen Gesellschaft nicht ganz so glücklich ist, wie sie tut.«
    Â»Und, Elphie, wann fährst du?«
    Â»Gar nicht«, antwortete Elphaba. »Die Arbeit hier ist zu wichtig.«
    Â»Lass mich den Brief mal sehen.«
    Â»Ich habe ihn nicht dabei.«
    Â»Bring ihn das nächste Mal mit.«
    Â»Wozu?«
    Â»Vielleicht braucht sie dich. Sie macht immer den Eindruck, dich zu brauchen.«
    Â»Mich zu brauchen?« Elphaba lachte rauh und laut. »Na ja, ich weiß, dass du verliebt bist, und das ist auch ein wenig meine Schuld. Ich zeige dir den Brief nächste Woche. Aber ich werde nicht fahren, nur damit du aus der Ferne mitfiebern kannst, Boq. Freundschaft hin oder her.«
    In der Woche darauf hatte sie den Brief dabei.
    Meine liebe Damsell Elphaba,
    meine Gastgeberinnen, die Damsellen Fanny von Fannburg und Schenschen von Zobelitz, bitten mich, Ihnen zu schreiben. Wir verbringen einen herrlichen Sommer hier am Kluchtsee. Die Luft ist ruhig und mild, und alles ist furchtbar schön. Wenn Sie Lust hätten, uns drei oder vier Tage vor Semesterbeginn zu besuchen, wir wissen, Sie haben den Sommer über hart gearbeitet und so weiter. Eine kleine Veränderung. Wenn Sie kommen mögen, brauchen Sie nicht zu schreiben, wenn Sie uns besuchen mögen. Sie fahren einfach mit der Kutsche nach Nimmertal und kommen zu Fuß oder mit einer Mietdroschke, über die Brücke sind es nur ein oder zwei Meilen. Das Haus ist entzückend, mit Rosen und Efeu überwachsen, es nennt sich »Haus Kiefernlust«. Wem würde es hier nicht gefallen! Ich hoffe sehr, dass Sie kommen können! Ich hoffe das ganz besonders aus Gründen, die ich nicht zu schreiben wage. Was Anstandsdamen anbelangt, weiß ich Ihnen nicht zu raten, Muhme Schnapp ist bereits hier und Muhme Klimmt und Muhme Schmund auch. EntscheidenSie selbst. Wir hoffen auf lange Stunden unterhaltsamer Gespräche.
    Herzlichst, Ihre gute Freundin,
    Damsell Galinda von Arduenna
    33. Hochsommermond, Mittag
    Haus Kiefernlust
    Â»Du musst fahren!«, rief Boq. »Sieh nur, wie sie dir schreibt!«
    Â»Sie schreibt wie eine, die nicht sehr oft schreibt«, bemerkte Elphaba.
    Â»â€ºIch hoffe sehr, dass Sie kommen können!‹, sagt sie. Sie braucht dich, Elphie. Ich bestehe darauf, dass du fährst!«
    Â»Ach, tatsächlich? Warum fährst du nicht?«, sagte Elphaba.
    Â»Ich kann ja wohl kaum ohne eine Einladung fahren.«
    Â»Ach, das ist kinderleicht. Ich schreibe ihr, dass sie dich einladen soll.« Elphaba griff nach dem Stift in ihrer Tasche.
    Â»Mach dich nicht über mich lustig, Elphaba«, sagte Boq streng. »Die Sache muss ernst genommen werden.«
    Â»Du bist verliebt und verblendet«, sagte Elphaba. »Außerdem kann ich nicht fahren. Ich habe keine Anstandsdame.«
    Â»Ich werde auf dich aufpassen.«
    Â»Ha! Als ob Madame Akaber das zulassen würde!«
    Â»Na schön … wie wär’s mit …« Boq überlegte hin und her. »Wie wär’s mit meinem Freund Avaric? Er ist der Sohn eines Markgrafen. Er ist durch seinen Stand über jeden Verdacht erhaben. Selbst Madame Akaber würde vor dem Sohn eines Markgrafen die Segel streichen.«
    Â»Madame Akaber würde vor keinem Orkan die Segel streichen. Außerdem, denkst du gar nicht an mich? Ich habe keine Lust, mit diesem Avaric zu reisen.«
    Â»Elphie«, sagte Boq, »du bist mir was schuldig. Ich habe mich den ganzen Sommer über von dir einspannen lassen,

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