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Wider die Unendlichkeit

Wider die Unendlichkeit

Titel: Wider die Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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elektromagnetisches Teil, muß versagt haben.«
    »Es kriecht!« unterbrach Petrowitsch. »Du hast es zum Kriechen gebracht. Das Fuß-Ding, siehst du? Gleitketten auch auf der anderen Seite.«
    Träge, langsam kam der Kegel herab, stampfte seine abgestumpfte Spitze in das Eis. Als das Aleph sich drehte, konnten die Männer sehen, wie Gleitketten packten und es vorwärtsschoben. Eis und Fels splitterten im Rhythmus mit dem komischen Auswuchs, der stampfte und stanzte, stampfte und stanzte und den deltaförmigen Abdruck hinterließ. Manuel spürte den Boden beben, als das Aleph sich unerbittlich vorwärtsschob. Jetzt glitt es nicht mehr leichthin über das rauhe Land, das Reich der Menschen und ihrer ungelenken, tölpelhaften Beine. Manuels Blick war starr. Es war so massig, wie er es immer geträumt hatte, und jetzt, da er es verletzt und mit der gleichen, unvergeßlichen Energie kämpfen sah, so unerbittlich mit sich selbst, wie es mit anderen gewesen war, wußte er, daß es durch eine Verletzung ungemindert blieb und noch immer das besaß, was er suchte.
    Schwankend stand Old Matt auf. Er nickte kurz und endgültig, und ein schmales Lächeln machte sich breit, bis es an das Metall kam.
    Die Männer schrien, schlugen Manuel auf den Rücken, rissen ihre Betäuber und Laser hoch, und in seinen Ohren dröhnten die Menschenstimmen wie die Schreie und Kläfflaute der Tiere.
    Sie schufen ihr eigenes Echo, erfüllten die Luft der festgebackenen Ebene, schienen zu reflektieren, sich neu zu formen und zu verstärken, bis in den Lärmsturm ein Schuß krachte, dann ein zweiter, noch mehr – Laser und Betäuber und Doppelläufer, alle malträtierten die Flanken des sich abmühenden Dings, das weiterkroch, als von den stärkeren Laserwaffen Stücke aus ihm herausgerissen worden, Alabasterstückchen wirbelnd in die klare Luft flogen, während Betäuber den Raum zwischen den schreienden Männern und ihrem Ziel kräuselte, Schüsse das Eis verdampften, Felsen vergasten und gegen das komplette Gratwerk spritzten, in dem immer noch Farben wirbelten. Im Nu stand Manuel allein, und die gut fünfzig Männer der Gruppe waren feuernd und rennend ausgeschwärmt, hatten es eingekreist.
    »Stop! Feuer einstellen!« schrie Colonel López einmal, ein zweites und ein drittes Mal, als seine Worte allmählich Wirkung zeigten.
    »Es bewegt sich noch«, rief ein Mann zurück.
    »Ihr schnipselt nur an ihm rum«, sagte Old Matt schwach.
    »Nützt nichts. Macht es nicht mal langsamer.«
    Ein Mann schrie: »Ha! ›Rumschnipseln‹ sagt er. Woll’n wir doch mal sehen.« Damit riß er den Betäuber hoch.
    Colonel López war bei dem Mann, bevor er feuern konnte, und schlug die Waffe nieder. »Wollen wir sehen, hee? Du befolgst, was gut für uns ist, benutzt deinen Kopf, si?«
    »Ich sehe nicht ein …«
    »Ruhe!« schrie jemand.
    »Es bewegt sich nicht schnell«, sagte Major Sánchez. »Wir haben Zeit, nachzudenken.«
    »Nachdenken? Alles, was wir können, ist schießen«, entgegnete ein Mann aus Hiruko.
    »Genau«, stimmte ein anderer zu. »Wenn wir alle schießen, kriegen wir’s mürbe.«
    »Nein«, widersprach Petrowitsch. »E-Strahlen in die dunklen Flecken, das wirkt. Sonst nichts.«
    »Richtig«, pflichtete Old Matt ihm bei.
    »Die Flecken, viele gibt’s nicht davon«, meinte Major Sánchez. Momentan zeigten sich nur einige wenige der gesprenkelten Stellen. Sie bewegten sich in einem langsamen Strudel tief in den Blöcken, Ringen und Stützwerken.
    »Schwer zu treffen«, sagte einer. Andere murmelten und brummten. Keiner von ihnen hatte E-Strahler. Sie waren überwiegend arme Agro-Arbeiter, und sie wollten sagen können, sie hätten das Ding an diesem Tag beschossen und vielleicht sogar etwas Bedeutendes getan. »Wir könnten hier ewig sitzen und auf …«
    »Manuel hat es bereits getroffen«, sagte Major Sánchez.
    »Ja, zuviel Risiko hat er gewagt«, meinte Petrowitsch. »Genug für einen Tag. Ich mache den nächsten Schuß.«
    »Ich würde behaupten, ich verstehe mehr von Werfern«, gab Major Sánchez sanft zurück.
    Colonel López schaltete sich ein: »Was von Werfern verstehen – darum geht’s nicht.«
    »Genau«, stimmte Petrowitsch zu. »Es zur richtigen Zeit zu treffen, das ist wichtig. Ihr habt den Jungen gesehen.«
    »Si«, erwiderte Major Sánchez.
    »Scheint mir, der E-Strahler sollte verteilt werden«, verlangte ein Mann aus der Fujimura-Siedlung.
    »Jawohl, Gemeineigentum.«
    »Nur einer da, müssen wir uns abwechseln.«
    »Kommen

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