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Wider die Unendlichkeit

Wider die Unendlichkeit

Titel: Wider die Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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zurückzuziehen, fort von dem Aleph, das weiter kippte, während die mahlenden Blöcke auf seiner ganzen Länge arbeiteten. Old Matt taumelte zur Seite und hob den Werfer gegen die schwankende Mauer. Der Junge schrie: »Warte – komm raus!«
    Zu spät. Das Aleph fiel. Schon zur Flucht gewandt, sah Manuel den sich weitenden dunkelblauen Fleck auf sich zukommen und spürte im letzten Moment einen schwammigen Griff um sich, als er sich duckte, ohne Hoffnung gegen das Gewicht gestemmt …
    Und wurde von Stille umfangen, totaler Schwärze, als er das erschütternde Krachen des stürzenden Aleph durch seine Stiefel spürte, die noch auf Eis standen, während der größte Teil seines Körpers in die wattegleiche Leere eingedrungen war. Er war innerhalb des blauen Zugangs, die Öffnung war auf ihn gefallen. Er griff nach einem Halt, fand aber nichts als schlüpfrige Glätte, ein Widerstand, der seinen Griff beiseite schob und ihm einen Bewegungsimpuls gab.
    Er spürte, wie seine Stiefel sich vom Eis lösten. Hochgehoben …
    Er rief, aber sein Komm ließ nur das Hornissensummen statischer Störungen hören. Vor ihm – er wußte, er bewegte sich, verstand aber nicht, wie – teilte sich ein grünes Licht in die Mündungen von Tunneln. Er glitt eine Röhre hinab. Etwas Dunkles bewegte sich regelmäßig in dem diffusen Licht, und er sah, daß es zwei Beine waren, eine menschliche Gestalt, die sich in dem Leuchten drehte, und als er näher kam, erkannte er Old Matt, einen Arm erhoben, als winkte er, den Helm nur von dem trüben Grünlicht beleuchtet.
    Als Old Matt sich drehte, sah der Junge einen Moment lang das Gesicht, furchenlos und bleich, lächelnd. Die Augen blickten ihn ohne zu blinzeln an. Old Matt sagte etwas, seine Lippen bewegten sich langsam, und der Junge versuchte, die Worte zu verstehen, aber da drang ein dumpfes Brüllen in die Tunnel und lenkte ihn ab. Er glitt jetzt an Old Matt vorbei, hob die Hand und winkte ihm einen zeitlosen Augenblick zu, dann spürte er einen Schub, zunehmende Beschleunigung, und stürzte immer schneller von der sich drehenden, stummen Gestalt fort. Er blinzelte, kämpfte gegen unsichtbare Kräfte an, hörte ein Durcheinander von Lauten, die anschwollen, als näherte er sich ihnen: Schreie, Verwünschungen …
    Dunkles Eis raste auf ihn zu, und er traf heftig auf, überschlug sich, die Arme ausgebreitet, spürte Schmerzen, hörte Stimmen, die wie ein Inferno über ihn hereinbrachen. Er krachte gegen einen Felsen, schlug mit der Schulter gegen ihn, sah lauter Purpur vor Augen – keuchte und konnte einen Moment seine Hände und Füße nicht dazu bringen, ihn aufzurichten.
    Er klammerte sich an den Stein und stand auf. Er war ein Dutzend Meter von dem Aleph entfernt und konnte die Stelle erkennen, an der er aufs Eis aufgetroffen war, direkt aus einer grünen Öffnung in einem der Sechsecke. Er hatte Rutschspuren hinterlassen. Das Aleph lag völlig regungslos und still auf dem Eis, das unter ihm geborsten war. Der konische Deltastempel war halb in die Luft gestreckt und zeigte zum Horizont.
    Männer rannten um das Aleph herum, grölten und schrien – »Hastu geseh’n, wie ich ihm eins in den Kopf verpaßt hab’?« – trotz der Tatsache, daß das Aleph nichts hatte, was man einen Kopf nennen konnte; »Drei Dinger hab’ ich ihm versetzt, astreine Schüsse« und »… vorstellen, ich und Raul haben es erwischt. Wir haben unsere Schüsse so abgestimmt, daß wir es zusammen in das gerippte Gehäuse da oben trafen.« Und »Hab’ ich’s doch gewußt, sobald wir das Feuer eröffneten, als es rumzuckte, gab das feige Ding ganz einfach auf. Nur ein paar Schüsse, mehr war nicht nötig …« und »Zermürbt haben wir’s. Keiner ist ihm so auf den Fersen geblieben« und so weiter. Der Junge stand benommen inmitten der Wortkaskaden. Pochender Schmerz breitete sich in seiner Schulter aus. Ein Hiruko-Mann sprang auf die graue Flanke und stampfte mit dem Fuß auf, als wollte er seine Festigkeit prüfen, und schrie: »Ein kleiner Schritt für einen Menschen!« Lachend kletterte er auf die Spitze der Verstrebung. Manuel starrte in die Runde. Er hatte den Eindruck, etwa hundert Meter von der Stelle, an der er und Old Matt gewesen waren, fallengelassen worden zu sein. Er ging zurück, und da sah er die dichte Menschengruppe. Sie standen um zwei Gestalten herum, die auf dem Boden lagen. Eine von ihnen war groß, ein Tier. Die andere war ein Mensch, bewegungslos mit dem Gesicht nach unten auf dem Eis

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