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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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schlechter die Zeiten waren.
    Er hielt an, bückte sich und zog eine Handvoll Münzen heraus. Die steckte er sich in die Taschen, überprüfte, dass die Türen von innen verriegelt waren, und fuhr dann langsam auf die Zapfsäulen zu.
    Die beiden Angestellten hatten kurz geschnittene Haare, einer blond, einer dunkel, und waren glatt rasiert. Beide waren muskulös und um die dreißig.
    Der Blonde kam zu Hanks Fenster.
    »Sie haben Benzin?«, fragte Hank und kurbelte das Fenster ein paar Zentimeter herunter.
    Der Mann nickte. »Und was haben Sie dafür anzubieten, außer Kreditkarten und Papiergeld?«
    Hank zog die Vierteldollarmünzen heraus. »Das sollte akzeptabel sein. Die sind alle vor 1964 geprägt – reines Silber.«
    Der Mann starrte die Münzen an, dann rief er dem Dunkelhaarigen zu: »Hey, Ray. Er hat Silber. Nehmen wir Silber?«
    Ray kam zum Beifahrerfenster. »Weiß nicht«, sagte er durch das Glas. »Was haben Sie sonst noch anzubieten?«
    »Das ist alles.«
    »Was haben Sie da hinten im Wagen drin?«, fragte der Blonde.
    Hank hatte plötzlich das Gefühl, er sitze in der Falle. Er griff nach dem Schaltknüppel.
    »Vergessen Sie’s.«
    Seine Hand erreichte nie ihr Ziel. Beide Seitenfenster implodierten und überschütteten ihn mit Glasscherben. Eine Keule traf ihn von links und erwischte ihn am Kinn, was bunte Lichter vor seinen Augen tanzen ließ. Er hörte, wie die Tür geöffnet wurde, spürte Finger, die sich in sein Haar und seine Schulter verkrallten, dann wurde er aus dem Wagen gezerrt und rücklings auf den Asphalt geworfen.
    Stechende Schmerzen fuhren Hank durch den Rücken, als er sich zusammenkrümmte und versuchte, wieder Luft in die Lungen zu bekommen. Er nahm nur schwach wahr, wie einer der Männer über ihm in den Wagen griff, die Zündung abstellte und dann mit den Schlüsseln zum Wagenheck ging. Er hörte, wie sich die Tür öffnete.
    »Gottverdammt!«, sagte Rays Stimme. »Gary! Sieh dir das an! Der Kerl hat sich richtig eingedeckt!«
    In panischem Schrecken rappelte sich Hank auf die Füße. Ein Teil von ihm wollte davonlaufen, aber wohin? Was würde das bringen? Dann wäre er im Freien, wenn es dunkel wurde. Oder er würde verhungern, falls er doch einen Unterschlupf fand. Nein! Er musste seine Vorräte verteidigen.
    Er stolperte zum Heck seines Wagens und versuchte die Tür zuzuschlagen.
    »Das gehört mir!«
    Der Blonde, Gary, wandte sich erbost zu ihm um und schlug mit seinen Fäusten heftig und mit solcher Geschwindigkeit so kurz hintereinander zu, dass Hank kaum begriff, wie ihm geschah. Im einen Moment war er auf den Füßen, im nächsten explodierten sein Kopf und sein Magen vor Schmerz und sein Gesicht küsste den Asphalt.
    Er begann zu schluchzen. »Das ist nicht fair! Die Sachen gehören mir!«
    Er hob den Kopf und spuckte Blut. Als sein Blick allmählich wieder klar wurde, sah er ein weißes Auto von der Autobahn her auf sie zurasen. Er blinzelte. Da war etwas auf dem Wagen – ein rot-blauer Signalbalken. Und das Staatswappen auf der Tür. Ein Autobahnpolizist.
    Gott sei Dank!
    Stöhnend rappelte er sich auf die Knie und winkte mit beiden Händen. »Hilfe! Hier drüben! Hilfe! Raubüberfall!«
    Der Polizeiwagen kam mit quietschenden Reifen hinter Hanks Kombi zum Stehen, ein hochgewachsener, barhäuptiger grau melierter Polizist in akkurater grauer Uniform und blank poliertem Waffengürtel sprang heraus und ging auf die beiden Diebe zu, die immer noch halb im Innern des Laderaumes steckten.
    »Hallo Captain«, sagte Ray. »Sehen Sie mal, was wir da gefunden haben.«
    »Einen kompletten Supermarkt auf Rädern«, fügte Gary hinzu.
    Der Polizist starrte die Kartonstapel an. »Sehr beeindruckend. Sieht so aus, als hätten wir einen auf frischer Tat erwischt.«
    »Officer«, sagte Hank und wollte seinen Ohren nicht trauen. »Diese Männer haben versucht, mich zu berauben.«
    Der Polizist wirbelte herum und sah mit vernichtendem Blick auf Hank hinunter.
    »Wir beschlagnahmen die von Ihnen gehorteten Vorräte.«
    »Sie gehören zu diesen Banditen?«
    »Nein, die gehören zu mir. Ich bin ihr Vorgesetzter. Ich habe diese kleine Falle gestellt, um Abschaum wie Schieber und Plünderer zu erwischen, wenn die sich davonmachen wollen. Sie haben die zweifelhafte Ehre, unser erster Fang des Tages zu sein.«
    »Ich habe die ganzen Sachen gekauft und bezahlt! « Hank rappelte sich auf die Füße und stand schwankend da wie ein Schilfrohr im Wind. »Sie haben dazu kein Recht!«
    »Falsch«,

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