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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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sagte der Polizist ruhig. »Ich habe jedes Recht. Schieber haben keine Rechte.«
    »Ich werde Meldung machen!«
    Das Lächeln des Polizisten war eisig. »Machen Sie sich vom Acker, Sie Wichtigtuer. Hier bin ich die oberste Instanz. Seien Sie froh, dass ich Sie nicht auf der Stelle erschießen lasse. Die von Ihnen gehorteten Lebensmittel werden denen zugutekommen, die die beste Verwendung dafür haben. Sie werden uns über Wasser halten, bis die Zeit kommt, wenn wir die Ordnung wiederherstellen können.«
    Hank konnte einfach nicht glauben, dass das hier passierte. Es musste doch etwas geben, was er tun konnte, jemanden, an den er sich wenden konnte.
    Und dann sah er, wie Gary einen Karton aufriss und eine Zellophantüte herauszog. »Seht mal – Fertignudeln. Und sogar meine Lieblingssorte!«
    Hank drehte durch. Kreischend, mit geballten Fäusten, stürzte er sich auf Gary.
    »Die gehören mir! Nimm deine dreckigen Pfoten weg!«
    Er kam nicht weit. Der Captain trat ihm in den Weg und rammte ihm den Unterarm ins Gesicht. Hank stolperte zurück und umklammerte seine gebrochene Nase.
    »Verschwinde, du Wichtigtuer«, sagte der Polizist in scharfem, eisigem Tonfall. »Sieh zu, dass du Land gewinnst, solange du das noch kannst.«
    Hank hatte plötzlich Todesangst: »Das geht doch nicht! Ich kann doch nirgends hin! Wir sind hier mitten im Nirgendwo! Ich habe zwei Beutel mit Silbermünzen unter dem Fahrersitz. Sie können sie haben. Aber geben Sie mir meinen Wagen zurück! Bitte!«
    Der Captain griff nach dem Revolver in seinem Holster. Er zögerte keine Sekunde. Mit einer geschmeidigen Bewegung zog er die Waffe, entsicherte sie und richtete sie auf Hanks Gesicht.
    »Sie wollen es nicht begreifen, oder?«
    In seinen Augen war keinerlei Regung, als er den Abzug betätigte. Hank versuchte, sich zu ducken, aber es war zu spät. Er spürte einen irrsinnigen Schmerz in seinem Schädel, als die Welt in einem grellen Lichtblitz explodierte, dann wurde er von endloser Dunkelheit eingesaugt.
    Jack bemerkte ein paar Leute, die auf den Bänken am Union Square saßen, als er daran vorbeifuhr. Er sah keine Bewegung, daher wusste er nicht, ob sie noch am Leben oder bereits tot waren.
    Er parkte in der 17th Street vor einer kleinen Diabetesklinik – oder zumindest einem Gebäude, in dem einmal eine Klinik gewesen war. Der Waschsalon nebenan war ebenso zerstört, aber zumindest konnte man in der demolierten Einrichtung noch Waschmaschinen und Trockner erkennen. Die Klinik … Da war nur noch zerschlagenes Mobiliar.
    Er kletterte durch den Warteraum zum Büro und den Behandlungsräumen im hinteren Teil. Genauso verlassen wie der Rest des Gebäudes. Im Büro entdeckte er die Überreste einer Kaffeemaschine. Das rief alte Erinnerungen wach. W. C. Fields hatte ein Glas Bier das Leben gekostet, hier hatte Jack eine Tasse Kaffee fast das Leben gekostet.
    Wo er jetzt darüber nachdachte, könnte das sogar zu seiner ersten Begegnung mit Dr. Bulmer geführt haben.
    Er hörte Glas hinter sich knirschen und fuhr herum. Eine stämmige junge Frau mit glattem schwarzen Haar stand im Türrahmen und starrte ihn an. Sie trug einen Rollkragenpullover, einen kurzen karierten Rock und eine schwarze Strumpfhose.
    »Jack? Was machst du hier?«
    Dr. med. Nadia Radzminsky hatte ihr Haar wachsen lassen, aber sonst sah sie noch genauso aus wie das letzte Mal, als er sie gesehen hatte.
    »Ich war auf der Suche nach dir. Ich hatte keine Privatadresse, also dachte ich, ich versuche es mal hier.«
    Er berichtete ihr von Glaekens Haus und der Einladung, dort Unterschlupf zu suchen.
    Mit geschocktem Blick sah sie sich in all der Zerstörung um. »Aber meine Patienten …«
    »Sind tot.«
    Ihr Kopf fuhr hoch. »Das kannst du nicht wissen.«
    »Nadia, du behandelst die Armen, die Obdachlosen, Menschen am Rande der Gesellschaft.« Er versuchte sanft zu klingen. »Viele Menschen, die hinter festen Mauern und stabilen, mehrfach gesicherten Türen wohnen, haben die letzte Nacht nicht überlebt. Was glaubst du, ist mit deinen Leuten passiert?«
    In ihren Augen schimmerten Tränen. »Einige müssen doch überlebt haben.«
    »Dann wären sie doch hier, oder?«
    Sie antwortete nicht, stand einfach nur da und kaute auf ihrer Lippe.
    »Was wir am dringendsten brauchen, wenn das alles hier vorbei ist – wenn es je vorbei sein wird –, sind Ärzte. Das Beste, was du tun kannst, um den Menschen zu helfen, ist, dafür zu sorgen, dass du selbst in Sicherheit bist.«
    Sie sah sich

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