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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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sein. Er konnte Jack nicht gestatten, sie zu verlassen. Nicht jetzt. Es hatte keine Rolle gespielt, als die Wiederherstellung noch unmöglich schien. Aber jetzt … Jack musste hierbleiben. Er musste die Waffe aktivieren … Er musste sie für sich beanspruchen und sie ihn für sich … damit er vom Erben zum Wächter werden konnte … zum Verteidiger … um in Glaekens ausgetretene, leere Schuhe zu steigen.
    »Wir … Die Welt braucht dich mehr, Jack. Das muss getan werden. Alan und Kolabati haben ihr Leben geopfert, um das zu ermöglichen. Wenn du das letzte Tageslicht nutzt, um zu Gia statt zu den Schraten zu fahren, dann war ihr Opfer umsonst.«
    »Aber Ba …«
    »Wird Sylvia und Jeffy nicht noch einmal alleinlassen. Es liegt an dir – an dir und Bill zusammen.«
    Er schlug mit der Faust gegen die Wand. »Scheiße!«
    »Jack, wenn es eine andere Möglichkeit gäbe …«
    »Ja, ja.« Er wischte die Entschuldigung beiseite. »Ist ja gut. Ich tue es ja. Hören Sie auf, weiter auf mich einzureden.«
    »Sehr gut.« Glaeken drehte den Knauf und öffnete die Tür.
    »Was haben Sie vor?«
    »Ich habe versprochen, bis zum Ende zu bleiben.«
    Jack nickte und ging.
    Im Schlafzimmer lag ein schwacher, fauliger Geruch in der Luft. Er nahm seinen Platz wieder ein und fand erneut Kolabatis Hand. Die Haut war kalt und trocken, brüchig wie Blätterteig. Er hielt sie fest, bis sie zu Staub zerfiel und zwischen seinen Fingern hindurchrann. Und als der Himmel heller wurde, zog er die Vorhänge vor und schloss dann die Wohnung hinter sich ab.
    Der Bunker
    »Mama, mach, dass das aufhört!«
    Vicky hatte die Hände über die Ohren gelegt und einen flehentlichen Blick im Gesicht. Gia setzte sich neben sie auf das Bett und nahm sie fest in die Arme.
    »Ich wünschte, ich könnte das, Liebling.«
    Das schabende Geräusch war allmählich lauter geworden. War es zuerst nur ein leises Hintergrundgeräusch gewesen, dann kratzende Dauerberieselung, so war es jetzt eine Kakofonie. Die Wände des Bunkers schienen als Verstärker und Echokammer zu wirken. Der wachsende Lärm konnte nur eines bedeuten: Was es auch war, es waren viele. Und sie bohrten sich durch den Beton.
    Gia fühlte sich so hilflos, sie hätte am liebsten geschrien. Wenn Vicky nicht wäre, könnte nichts sie davon abhalten, dann wäre sie wahrscheinlich schon ganz heiser vom vielen Schreien. Es gab keinen Ausweg. Oben waren die Krabbler und auf allen Seiten und vielleicht sogar unter ihnen die Wühler. Sie hatten sich die ganze Nacht näher und näher herangegraben.
    Und was noch schlimmer – was viel schlimmer war: Jack würde morgen nicht kommen. Er hatte sie angefunkt und gesagt, dass Glaeken ihn für eine ungemein wichtige Aufgabe brauchte, die nur er ausführen konnte und die vielleicht dafür sorgte, dass das Licht zurück kam. Er hatte gesagt, dass er wohl nicht die Zeit haben würde, die Fahrt für Glaeken zu erledigen und dann zu ihnen hier heraus zu fahren. Er hatte sie gefragt, was er tun solle, und ihr versichert, wenn sie wolle, dass er zu ihnen kam, dann könne Glaeken zum Teufel gehen und er würde kommen, um bei ihr und Vicky zu sein.
    Wie könnte sie das zulassen? Wenn das, was er zu tun hatte, auch nur die geringste Chance bot, dass die Dinge wieder normal wurden, dann musste er die ergreifen. Sie hatte ihm gesagt, er solle tun, was seiner Meinung nach für sie und für alle anderen das Beste war.
    Es war ihr schwerer gefallen als alles, was sie je sagen musste.
    Sie hatte die Verbindung mit dem fast sicheren Wissen unterbrochen, dass sie sich nie wiedersehen würden.
    Und jetzt sah sie zu, wie Abe mitten im Bunker stand und sich langsam im Kreis drehte. Als er vor Gia angekommen war, blieb er stehen und winkte sie zu sich.
    »Komm bitte mal rüber, Gia.«
    Sie drückte Vicky noch einmal kurz an sich. »Ich bin gleich wieder da, Liebes.«
    Als sie vor Abe stand, drehte er sich so, dass sie Vicky den Rücken zukehrten.
    »Die Nacht ist fast vorbei«, sagte er mit gedämpfter Stimme. »Wenn wir nur ein bisschen länger durchhalten, wird es Tag und die lassen uns in Ruhe.«
    »Gott sei Dank.«
    »Danken sollten wir Gott noch nicht. Ich habe den Eindruck, ein paar von denen sind ziemlich nahe.«
    »Aber du hast doch gesagt, dieser Ort würde auch eine Atombombenexplosion überstehen.«
    »Kann er auch. Der übersteht alles, was der Mensch oder die Natur dagegen aufbieten kann. Aber was immer diese Viecher sind, die sind weder menschlich noch

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