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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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erblickte dort weitere Reihen von Zähnen, diamantklar wie die Zähne der Kauwespen, und nach innen gebogen, um die Beute zu zerreißen.
    Sie kämpfte gegen die aufkommende Übelkeit an und zog den Abzug durch. Einmal, zweimal. Die Kreatur krümmte sich, zuckte und trat dann den Rückzug an.
    Ich habe es getan! Ich habe einen erwischt!
    Aber sie hatte keine Zeit zum Feiern. Ein paar Meter rechts von ihr brach wieder eines der Wesen durch. Sie rannte dorthin und verpasste auch dem zwei Schüsse.
    Als sie sich nach dem nächsten Eindringling umsah, bemerkte sie ein rotes Leuchtsignal an dem CB-Funkgerät. Ein hereinkommendes Signal. Das konnte nur Jack sein. Als sie noch mit sich rang, ob sie den Funkspruch annehmen sollte, spürte sie, wie etwas in ihrem Nacken kitzelte. Sie rieb daran, dann sah sie auf ihre Hand: ein feiner weißer Puder, der sich mit dem Schweiß mischte.
    Zement!
    Sie blickte gerade rechtzeitig hoch, um zu sehen, wie einer der Wühler direkt über ihr durch die Decke brach. Sie kamen aus allen Richtungen!
    Sie schrie auf und hob die Pumpgun. Als sie die Mündung in die Schnauze rammte, dachte sie an Jacks Anruf. Sie konnte auf keinen Fall antworten. Sie hoffte inständig, dass er gute Nachrichten hatte, dass er ihr mitteilen wollte, dass er erfolgreich gewesen war. Doch wenn dem so war, dann bemerkte sie zumindest hier noch keinerlei Besserung.
    Was er da auch machte, es sollte besser funktionieren und das bald.
    Verdammt bald.
    Oder sie und Vicky und Abe waren erledigt.
    Schließlich kam Jack mit dem länglichen Paket in den Raum. Aber etwas in seinem Gesicht …
    Bill ergriff seinen Arm. »Ist alles in Ordnung?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein … Ich weiß nicht. Ich habe keine Antwort bekommen. Bringen wir das hier hinter uns.« Er wiegte seine Last in der Hand. »Was ist hier drin?«
    »Der Rest des Instrumentes«, erklärte Glaeken. »Sei vorsichtig. Das dürfte scharf sein.«
    Noch ein überraschtes Atemholen der Anwesenden, als die Tuchumhüllung zur Seite fiel und eine schimmernde Stange aus geschmiedetem Stahl offenbarte.
    »Die Klinge«, flüsterte Jack. Die Muskeln in seinen Unterarmen spielten, als er sie an der Angel packte und hochhielt. Er schwenkte sie nach links und rechts und ließ das Licht auf den Runen spielen, die in die Seiten eingraviert waren.
    Die Klinge war … grandios. Ihr Anblick erwärmte einen Teil von Bill, während ein anderer Teil erschauerte. Es war etwas Fremdartiges und Beunruhigendes an diesen Runen. Er schlang den Arm um Carol und hielt sie fest.
    Er hielt immer noch den Knauf in der freien Hand. Er hatte einen tiefen Schlitz in der Mitte der Oberseite bemerkt – eine perfekte Öffnung für die Angel der Klinge.
    »Sollten wir sie zusammenfügen?«
    Glaeken schüttelte den Kopf. »Nein, noch nicht. Leg bitte den Knauf auf den Tisch.«
    Bill tat wie geheißen und Jack senkte die Klinge. »Das hier auch?«
    »Stoß die Spitze in den Boden.«
    Jack warf ihm einen skeptischen Blick zu, dann zuckte er die Achseln. Er drehte die Klinge um, ergriff die Angel mit beiden Händen und stieß das Schwertblatt dann durch den Teppich tief in die Holzdielen darunter. Es zitterte und bebte noch einen Augenblick, dann stand es aufrecht und reglos da.
    Glaeken wandte sich an Sylvia. Mit undeutbarem Blick und ernster Stimme sagte er:
    »Mrs. Nash … Es ist an der Zeit.«
    Sylvia starrte auf das Kreuz aus Gold und Silber auf dem Tisch und spürte, wie all ihre Kraft sie auf einen Schlag verließ.
    Alles geschah – alles änderte sich – viel zu schnell. Sie war in der letzten Nacht in dem Glauben zu Bett gegangen, die Bürde einer Entscheidung sei ihr erspart worden. Jack war mit nur einer Kette zurückgekehrt und das reichte nicht aus. Das Instrument konnte nicht wieder zusammengesetzt werden und Jeffy würde nicht aufgefordert sein, dass Dat-Tay-Vao aufzugeben. Die nahe Zukunft machte ihr Angst, schreckliche Angst, und trotzdem war sie beschämt, wie erleichtert sie war, dass von ihr nicht erwartet wurde, den Verstand ihres Kindes zu riskieren.
    Heute Morgen war sie erwacht und hatte festgestellt, dass alles anders war. Glaeken hatte beide Halsketten und der ursprüngliche Plan lief weiter.
    Sylvia hatte sich den ganzen Tag auf diesen Moment vorbereitet, aber sie war nicht einmal annähernd bereit dafür. Wie könnte sie das auch je sein?
    Sie spürte Ba hinter sich und musste nicht einmal aufsehen, um zu wissen, dass er – egal wie sie sich entscheiden würde – zu

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