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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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sagte Jack. »Solange ich eine der Halsketten trug, konnten sie mich nicht sehen. Eines oder auch beide der Stücke, die Haskins mir gegeben hat, sind aus den Halsketten gefertigt. Das hier muss der gleiche Effekt sein. Ich meine, sieh dir die Schnecke an. Die beachtet uns gar nicht, so als würden wir nicht existieren.«
    Die ganze Fahrt hatte etwas von einem Traum, einem nicht enden wollenden Albtraum. Die Schreckgestalten aus den Löchern hatten alles übernommen – vollkommen. Ihre Aktivitäten hatten die hektische Dringlichkeit verloren, die sie die letzten Nächte gezeigt hatten. Jetzt bewegten sie sich viel gezielter, nicht mehr wie eine einfallende Armee, sondern eher wie eine Besatzungsmacht.
    Bill und Jack waren von der Insel durch Schwärme von Insekten und Krabblern aller Größen gefahren – aber sie waren unbemerkt geblieben. Dann und wann flatterte eines der Viecher gegen ein Fenster oder knallte vor die Karosserie, aber das waren zufällige Kontakte. Trotzdem waren sie nur langsam durch die stockfinstere Landschaft vorangekommen und als sie am Midtown Tunnel ankamen, stellten sie fest, dass er unpassierbar war – vollkommen verstopft mit zahllosen tausendfüßerartigen Kreaturen. Schließlich hatten sie einen Weg über die wundersamerweise noch intakte Brooklyn Bridge gefunden und waren über den Broadway gut vorangekommen. Die breite Stadtautobahn war eine Einbahnstraße gewesen, in den Tagen, als sie noch ein Verkehrsweg für Autos und nicht für Krabbler gewesen war, aber heute würde wohl niemand Strafzettel verteilen.
    Bill beobachtete Jack. »Du wärst am liebsten weitergefahren nach Westen, oder?«
    Jack warf ihm einen kurzen Blick zu und sah dann wieder weg. »Soll heißen?«
    »Als wir nach Manhattan kamen und es deutlich wurde, dass wir nicht angegriffen werden, da wolltest du direkt weiter nach Jersey fahren. Habe ich recht?«
    »Der Gedanke ist mir gekommen.«
    »Du hättest mich rauswerfen können, dann hättest du die Leute erreicht, die dir am Herzen liegen, und du hättest diese Dinger benutzen können, um sie zu beschützen. Warum hast du es nicht getan?«
    Er zuckte die Achseln. »Das wäre nicht recht gewesen. Und Gia hätte mich sowieso wieder zurückgeschickt.« Er grinste. »Reine Spritverschwendung.«
    Bill dachte, dass er jetzt endlich verstand, warum Glaeken so große Stücke auf diesen rätselhaften, gewalttätigen Mann hielt.
    Das hintere Ende der Schnecke ließ schließlich so viel Platz auf dem Asphalt, dass Jack darum herum fahren konnte und es endlich weiterging. Weitere fünfzehn Minuten im Zickzack durch stehen gelassene Autos und größere Krabbeltiere und sie kamen vor Glaekens Haus an.
    Bill entriegelte seine Tür und streckte die Hand nach dem Griff aus, als Jack auf den Bürgersteig fuhr.
    »Besser nicht mit leeren Händen aussteigen«, sagte Jack. »Es kann sein, dass du es nicht zur Tür schaffen würdest.«
    Guter Gedanke. Bill griff sich das voluminösere der beiden in Tuch eingeschlagenen Objekte und sprang aus dem Wagen. Julio stand unten in der Lobby und hielt ihnen die Tür auf.
    »Wo wart ihr denn? Wir waren schon fast krank vor Sorge.«
    Bill klopfte ihm auf die Schulter, als er vorbeiging. »Funktioniert der Fahrstuhl noch?«
    »Beschissen langsam, aber er fährt.«
    Bill sprang hinein und wartete auf Jack, aber auch nur, weil es wie eine Ohrfeige gewesen wäre, wenn er ihn zurückgelassen hätte. Sein Bestreben, mit Carol zusammen zu sein, war ein verzweifelter, fast unkontrollierbarer Drang. Er wollte sie sehen, sie festhalten, wollte sie wissen lassen, dass es ihm gut ging. Sie musste sich ja zu Tode ängstigen.
    Jack drückte auf den Knopf unter dem Penthouse. »Ich muss noch was erledigen.«
    Bill wusste, er wollte nicht zur Toilette. »Ich hoffe, es geht ihnen gut.«
    »Ja.« Jacks Stimme klang gepresst. »Das hoffe ich auch.«
    Jack stieg aus und Sekunden später kam Bill allein im obersten Stock an. Er rannte buchstäblich zu Glaekens Wohnung, und da war sie, die Überraschung und die Freude in ihren Augen waren echt und galten nur ihm. Sie schluchzte, als er seinen freien Arm um sie legte. Er hätte sie am liebsten sofort ins Schlafzimmer getragen, aber er wusste, das musste warten.
    »Nick hat gesagt, ihr wärt tot!«
    Bill richtete sich starr auf und sah sie an. »Wirklich? Tot?«
    »Na ja, nicht tot. Aber er sagte, ihr wärt weg – ihr wärt nicht mehr da.«
    »Warum sollte er …?«
    Und dann begriff er. So wie er und Jack auf der

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