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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Rückfahrt für die Krabbler unsichtbar gewesen waren, waren sie das auch für Nick gewesen.
    Er merkte, dass er und Carol im Zentrum der Aufmerksamkeit standen. Sylvia, Jeffy, Ba, Glaeken – alle bis auf Nick starrten sie an. Er ließ Carol los und zeigte Glaeken das in die Decke gewickelte Bündel.
    »Wir haben das hier. Die Schrate, von denen du geredet hast, waren da. Sie haben die Halsketten und die Metallstücke genommen und mir das hier dafür gegeben.«
    »Wo ist Jack?«
    »Er erledigt einen Anruf. Er wird gleich da sein.«
    Glaeken deutete auf das Bündel, dann auf den Couchtisch.
    »Pack es doch bitte aus und leg es auf den Tisch.«
    Bill tastete zwischen den vielen Stofflagen, bis er kaltes Metall berührte. Er zerrte es heraus und hielt es hoch.
    Bills Aufkeuchen spiegelte die Reaktion der anderen im Raum.
    »Ein Kreuz!«, flüsterte Carol ehrfürchtig.
    Ja. Ein Kreuz. Identisch mit denen, die die Wände des Kastells in Rumänien geziert hatten. Aber am meisten überraschte ihn die Farbe. Er hatte etwas aus Eisen erwartet, ein stumpfes mattes Grau wie das der Halsketten, die er bei Haskins abgeliefert hatte. Nicht das hier. Nicht einen Träger aus massivem Gold und einen Querbalken aus strahlendem Silber, die im flackernden Licht der Kaminflammen funkelten.
    Bill riss die Augen von der glänzenden Oberfläche los und sah Glaeken an.
    »Das ist es also? Ein Kreuz?«
    Glaeken war zurückgewichen und hatte das Sofa zwischen sich und Bill gebracht. Er schüttelte den Kopf.
    »Kein Kreuz. Aber es ist der Ursprung, der Grund dafür, warum das Kreuz in der menschlichen Geschichte ein so bedeutendes Symbol geworden ist. Tatsächlich ist das nur ein Schwertknauf.«
    Bill ließ die Fingerspitzen über die Oberfläche gleiten und spürte so etwas wie ein Kribbeln.
    »Aber was ist mit dem Eisen aus den Halsketten passiert?«
    »Du hältst es gerade in der Hand. Die Schrate haben gewisse Fertigkeiten, was Metall betrifft.«
    »Ich schätze, das ist wohl wahr.«
    Glaeken sah sich um. »Was hält Jack so lange auf?«
    Der Bunker
    Ein Albtraum.
    Anders ließ es sich nicht beschreiben.
    Vicky hockte in der Mitte auf dem Boden, die Finger in die Ohren gesteckt, mit bebenden Schultern, weil sie vor Angst weinte. Abe kniete neben ihr und lud seine Waffe nach, während Gia sich in einem langsamen Kreis drehte. Ihr Haar war vom Schweiß verklebt, er lief ihr das Gesicht hinunter und durchtränkte ihr langärmeliges T-Shirt. Ihr Magen rebellierte, ihre Finger zuckten und die Hände um den Schaft der Waffe waren schweißnass, während sie darauf wartete, dass der nächste Wühler seine Schnauze zeigte.
    Die Strategie, wenn man es so nennen konnte, stammte von Abe: Einer von ihnen schoss, bis nur noch eine Patrone – die in der Kammer – übrig war, dann übernahm der andere wieder, während der Erste nachlud.
    Die Wühler hatten nicht lange nach Sonnenuntergang gewartet, um wieder mit dem unablässigen Nagen anzufangen. Gia hatte erwartet, dass einer durch das schon bestehende Loch kommen würde, aber das blieb leer. Vielleicht war der Wühler, der es gegraben hatte, darin gestorben, nachdem Abe ihn angeschossen hatte, und versperrte jetzt den Gang. Sie konnte nur raten und dankbar dafür sein.
    Aber das hielt nicht lange an. Andere mussten auch kurz vor dem Durchbruch gestanden haben, bevor sie sich bei Tagesanbruch zurückgezogen hatten, denn es dauerte nicht lange, bevor sich neue Löcher in den Wänden auftaten und sich grässliche Schnauzen in den Bunker schoben.
    Abe übernahm die Führung und pumpte je zwei Schüsse in die ersten beiden, dann drei in die dritte. Jedes Mal zuckten sie, zogen sich wieder zurück und die Löcher blieben leer. Aber weitere waren auf dem Weg zu ihnen. Gia konnte sie durch ihren Lärmschutz zwar nicht hören, aber sie wusste, dass sie da waren.
    Abe hatte darauf bestanden, dass sie die Ohrenklappen trug und erklärt, sie würden nach ein paar Schüssen so gut wie taub sein, wenn sie das nicht taten. Und sie würden ihr Gehör vielleicht noch brauchen.
    Er tippte ihr an den Schenkel und deutete nach rechts. Gia sah, wie der Putz abbröckelte und die Wand sich beulte. Sie schluckte ihre Angst hinunter und hastete zu der Stelle. Sie erreichte sie gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie eine Schnauze durchbrach. Wieder hatte sie einen guten Blick auf die konzentrischen Kreise schwarzer, mahlender Zähne um das Maul herum, aber dieses Mal konnte sie auch in das runde, schmatzende Maul sehen und

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