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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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öffnete.
    »Jack! Was …?«
    »Keine Zeit!« Er stürmte an ihr vorbei. »Zu den Fenstern! Schließ alle Fenster und leg die Riegel vor. Bei allen! Vicky! Hilf uns dabei!«
    Nach kurzer hektischer Betriebsamkeit waren alle Stockwerke gesichert. Jack überprüfte eigenhändig jeden Raum doppelt. Dann brachte er Gia und Vicky in die Bibliothek.
    »Jack!« Gia drückte eine äußerst verängstigte Vicky an sich. »Ich glaube, du schuldest mir eine Erklärung!«
    Eigentlich hatte er ihr beim Abendessen erzählen wollen, was Glaeken gesagt hatte, hatte aber geschwiegen, weil Vicky dabei war. Jetzt gab er ihnen einen bereinigten Bericht über das, was passiert war, seit er vor noch gar nicht so langer Zeit von hier weggegangen war. Die schrecklicheren Einzelheiten ließ er aus, um Vicky nicht noch mehr zu ängstigen.
    Gia zog Vicky eng an sich. »Was bedeutet das alles, Jack?«
    Er dachte an das, was Glaeken gesagt hatte, dass sich noch Hunderte, Tausende von diesen Löchern überall auf der Welt öffnen würden.
    … das Ende des Lebens, so wie wir es kennen …
    Aber vor Vicky durfte er nicht zu viel sagen.
    »Der Kerl, von dem ich dir erzählt habe …«
    »Der Widersacher?«
    Jack nickte. »Er hat den ersten Zug gemacht.«
    »Oh mein Gott!«
    »Was ist los, Mommy?«, fragte Vicky.
    Während Gia sie zu beruhigen suchte, dachte Jack daran, dass der Schwarm aus dem Loch so zielstrebig nach Osten geflogen war. Sie waren nicht am Sutton Square angekommen. Sie mussten weitergeflogen sein. Wo wollten sie hin? Nach Queens? Long Island?
    Monroe, Long Island
    »Mami, sieh dir diesen Käfer an!«
    Sylvia hörte, wie Jeffy sie von irgendwo im Haus rief. Sie drückte die frische Erde um einen ihrer Bankan-Bonsai fest – den mit dem vierfach gebogenen Stamm – und folgte dem Klang der Stimme vom Gewächshaus in die Küche, wobei sie sich im Gehen den Dreck von den Händen wischte. Käfer in der Küche? Das klang nicht gut. Sie bemerkte einen unangenehmen Geruch, als sie näher kam.
    Auf der Arbeitsplatte stand ein zur Hälfte leer gegessener Teller mit Keksen. Gladys, die Köchin und Haushälterin, ließ immer etwas für Jeffy stehen, bevor sie nach Hause ging. Der Junge stand an der Tür zum Garten und deutete auf das Fliegengitter.
    »Siehst du das, Mami? Der sieht aus wie ein Riesenpopel.«
    Auch wenn es ihr nicht gefiel, musste sie doch zugeben, dass Jeffy recht hatte. Etwas, das aussah wie ein großer Klumpen Schleim mit Beinen und surrenden Flügeln, krallte sich von außen an das Schutzgitter.
    Sie hörte ein Knurren. Der alte Phemus, ihr einäugiger Mischlingsrüde, hockte neben der Spülmaschine. Mit zurückgelegten Ohren und eingezogenem Schwanz knurrte er das Ding auf der anderen Seite des Fliegengitters an.
    »Ich weiß, was du meinst, alter Junge«, sagte sie und tätschelte seinen Kopf. »Ich habe so etwas auch noch nie gesehen.«
    So merkwürdig das Ding auch war, war Sylvia doch beinahe froh, es zu sehen. Das war einer der wenigen Momente seit dem gestrigen Morgen, wo Jeffy Interesse an etwas anderem als diesem Mr. Veilleur zeigte. Seit der bei ihnen gewesen war, redete Jeffy nur noch von dem Mann. Er schien vollkommen besessen von ihm und fragte immer wieder, wann er zurückkomme oder wann Sylvia mit ihm zu ihm hinfahren würde. Sylvia wich immer wieder aus und sagte jedes Mal »Wir werden sehen«, statt einfach nur »Nein«, und hoffte, dass die Fixierung des Jungen vorübergehen würde. Bis dahin war ihr jede Ablenkung willkommen.
    Sie rümpfte die Nase. Egal, was es war, es stank. Ein Teil von ihr hegte einen unmittelbaren Abscheu gegen das Wesen, aber die Neugier trieb sie voran. Ein Teil von dem Schleim schien durch das Gitter zu quellen. Sie beugte sich vor und hörte Phemus winseln.
    »Es ist alles gut, mein Alter.«
    Sie streckte einen Finger aus, um …
    Eine Hand ergriff ihre Schulter und riss sie zurück. Sie wirbelte herum – es war Ba. Sylvia starrte den riesigen Vietnamesen schockiert an. Er fasste sie niemals an, nicht einmal, um ihr aus dem Auto zu helfen. Er wirkte blasser als sonst und er schwitzte.
    »Ba? Was ist los?«
    »Bitte, Missus, nein. Es tut mir schrecklich leid, aber nicht anfassen.«
    »Ich wollte es gar nicht anfassen, ich wollte es mir nur näher ansehen.«
    »Bitte – ich würde gern die Tür schließen!«
    »Was ist los, Ba? Ich habe so etwas noch nie zuvor gesehen. Du etwa?«
    »Nein, Missus, aber das ist ein böses Ding. Das zeigt der Geruch.«
    Der Geruch war übel, das war

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