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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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die Stufen hinunter und wartete neben Mess.
    »Ist doch toll. Jetzt sind deine Freunde beide bei dir.«
    Sie erwartete, dass er die Treppe hinunterging, aber er blieb nach der ersten Stufe stehen und setzte sich auf den kleinen Absatz hinter der Tür.
    »Willst du nicht nach unten gehen?«
    Er blickte mit verängstigten blauen Augen zu ihr auf.
    »Mach die Tür zu und ich warte hier.«
    »Bist du sicher?«
    Er nickte feierlich.
    »Gut. Ich bin gleich wieder da. Und mach dir keine Sorgen.«
    Als sie die Tür schloss, kam sie sich vor wie eine Rabenmutter, die ihr Kind im Keller einsperrte. Das Einrasten des Zapfens hallte in ihrem Herzen wider wie das Zufallen einer Zellentür. Aber es war das, was Jeffy wollte. Sie hatte ihn noch nie so verängstigt erlebt. Gut, diese Viecher sahen bösartig aus und machten den Eindruck, als würden sie alles fressen, was ihnen in den Weg kam, aber warum glaubte er, dass sie hinter ihm her waren? Ein Überbleibsel seiner autistischen Phase?
    Sie wollte nicht darüber nachdenken, wollte nicht mal an die Möglichkeit erinnert werde, dass er in seinen früheren undurchdringlichen Zustand zurückfallen könnte.
    Sie hastete zurück in die Küche, wo sie Alan in seinem Stuhl vor der Spüle vorfand, die in das Handtuch gewickelte Faust vorgestreckt, und Ba, der mit erhobenem Fleischerbeil neben dem Fenster stand. Eines der Viecher zwängte sich durch das Gitter, gerade als sie den Raum betrat. Schneller als ihre Augen folgen konnten, schoss es mit einem wilden Surren in die Küche. Alan schlug mit der Hand danach. Das Ding versenkte seine Zähne in dem Handtuch und biss zu. Alan japste vor Schmerz, hielt den Arm aber reglos, während Bas Beil durch die Luft sauste und die Kreatur direkt hinter dem Kopf durchteilte. Der geflügelte Körper fiel in die Spüle, dann hob er wieder ab und flatterte durch den Raum. Orange Flüssigkeit tropfte aus ihm heraus, als er von den Wänden und der Decke abprallte und bei jedem Aufprall feuchte Flecken hinterließ. Schließlich klatschte er auf den Boden, zuckte ein paarmal, dann rührte er sich nicht mehr.
    Aber der Kopf ließ Alans Hand nicht los. Er hing da und die Kiefer kauten kraftlos weiter, selbst im Tode noch. Schließlich hörte auch das auf.
    Alan beugte sich vor, um sich das Tier genauer anzusehen. »Wo zum Teufel kommst du her?«
    Er pulte den Kopf los und ließ ihn in die Spüle fallen. Zurück blieb ein zerfetztes Stück Handtuch. Von innen begann rote Flüssigkeit durchzusickern.
    Sylvia hatte das Gefühl, ihre Kehle sei vollkommen ausgedörrt, aber es gelang ihr zu sprechen. »Alan? Geht es dir gut?«
    Er blinzelte ihr zu und lächelte. »Die Mistviecher haben scharfe Zähne. Ist aber nur ein Kratzer.« Er blickte zu dem zweiten Insekt, das noch zwischen dem Gitter und dem Fenster gefangen war. »Du gehst besser in Deckung, bevor das da ausbricht.«
    Er wickelte ein zweites Handtuch um das erste, dann nahmen er und Ba wieder ihre Positionen ein und warteten.
    »Ich gehe nach oben, um die Fenster zu schließen«, sagte sie.
    »Nein, Missus«, sagte Ba, ohne seinen Blick vom Fenster abzuwenden.
    Alan sah sie an. »Mach das nicht im Alleingang. Warte, bis wir den hier erwischt haben, dann gehen wir alle zusammen nach oben.«
    Sie wandte sich zur Treppe. »Das dauert nur eine Minute.«
    »Sylvia!«
    Sie ignorierte Alans Ruf, eilte durch die vordere Eingangshalle und die geschwungene Treppe hoch. In ihrem und Alans Schlafzimmer brannte Licht. Sie rannte von einem Fenster zum nächsten, kontrollierte die Fliegengitter auf Löcher und schloss dann die Flügel.
    Keine Löcher, keine Popelkäfer.
    Ein Raum gesichert, blieben fünf.
    Sie hastete über den Flur zu Jeffys Zimmer. Die Tür war geschlossen. Als sie sie aufstieß und das Licht anschaltete, passierte nichts. Die Stehlampe in der Ecke sollte eigentlich leuchten. Sylvia blieb auf der Schwelle stehen. Sie fürchtete sich davor, einzutreten. Sie hielt den Atem an und lauschte.
    Stille. Nein … Ein schwaches verräterisches Surren aus der Ecke am Fenster. Vor dem Mondlicht zeichnete sich ein durchsichtiger Klumpen ab, der an dem Fliegengitter haftete. Noch ein Popelkäfer. Der von unten hatte auf sie einen ganz harmlosen Eindruck gemacht. Und außerdem war er draußen.
    Sie redete sich ein, dass es sicher war, biss die Zähne zusammen und rannte durch den dunklen Raum. Sie war fast am Fenster, als ihr Fuß an etwas hängen blieb. Mit heftigem Aufprall fiel sie auf die Knie. Sie griff hinter

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