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Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld

Titel: Widersacher-Zyklus 05 - Nightworld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Piranhas, die im Sturzflug angriffen, sich in Arme, Beine, einen Hals oder einen Bauch verbissen, einen Mundvoll Fleisch herausrissen und dann davonschossen. Blut spritzte aus hundert Wunden.
    In dem Gewirr sah Jack einen kahlköpfigen Mann, der um sich schlagend und schreiend unter dem Ansturm von einem Dutzend Kauwespen in die Knie ging, ein zweites Dutzend schloss sich dem ersten an, dann noch mehr, bis sie ihn bedeckten wie Ameisen ein Stück Zuckerwerk. Instinktiv trat Jack einen Schritt vor, um zu helfen, dann hielt er inne. Er hatte diese Viecher schon einmal in Aktion gesehen – es gab nichts, was er tun konnte. Hilflos sah er zu, wie das Schreien und das Zappeln des Mannes aufhörten, die Kreaturen aber weiterfraßen.
    Jack drehte sich gerade um und wollte zurück zur Straße, als er eine aufgedunsene, verzerrte, kaum menschliche Gestalt durch das Halbdunkel in seine Richtung stolpern sah. Sie gab heisere, schrille, gedämpfte Geräusche von sich, als sie mit ausgestreckten Armen auf ihn zu torkelte. Zuerst dachte Jack, das sei eine weitere Ausgeburt des Lochs, aber als sie näher kam, wurde ihm klar, dass er die Stücke hellbraunen Stoffs, die an den Beinen sichtbar waren, kannte.
    Der Schock traf ihn wie eine Dampframme. Margaret von der Gesundheitsbehörde. Aber was …?
    Die anderen Dinger aus dem Loch – die mit den wie Wackelpeter aussehenden Säcken –, sie war bedeckt mit ihnen. Mit surrenden Flügeln und pulsierenden Säcken klebten bestimmt dreißig oder vierzig der Kreaturen überall an ihrem Körper. Jack hastete zu ihr hin und begann, die Dinger loszureißen, sie an den Flügeln zu packen und wegzuziehen. Er fing mit den beiden an, die sich an ihr Gesicht geheftet hatten.
    Ihr Schmerzgeheul zerriss die Nacht und er starrte entsetzt auf die blutigen Überreste ihres Gesichts. Was davon noch da war, sah aus wie zerschmolzen oder von Säure zerfressen. Ihre Wangen waren weggefressen, auf der rechten Seite so tief, dass das Weiß eines durchschimmernden Zahns sichtbar war.
    Er trat zurück und sah auf die beiden Kreaturen, die in seinem Griff zuckten und zappelten und mit ihren winzigen Klauen nach seinen Händen schnappten. Ihre Säcke waren nicht länger farblos. Sie waren rot – rot von Margarets Blut.
    Er schleuderte sie zu Boden und trat auf ihnen herum, bis ihre Säcke platzten. Roter Schleim spritzte hervor und qualmte, wo er seine Hose und seine Schuhe benetzte, sich durch den Stoff fraß und das Gummi aufquellen ließ. Jack tänzelte weg von der Schweinerei und wandte sich wieder zu Margaret.
    Sie war verschwunden. Er blickte sich um. Sie konnte nicht weit gekommen sein. Dann sah er sie, eine reglose Gestalt, die mit dem Gesicht nach unten im Gras lag. Er ging neben ihr in die Hocke. Als er den Arm nach ihr ausstreckte, löste sich eine der Sackwesen von ihrem Rücken und entblößte eine blutige Stelle, wo die Rippen offen lagen, frei von Fleisch und Muskeln. Das Ding flatterte auf Jack zu. Er versuchte es zur Seite zu schlagen, aber es heftete sich an seinen Arm wie ein Klumpen Sekundenkleber. Und dieser Schmerz! Ein Brennen – als hätte man ihm kochende Säure über den Arm geschüttet. Jack war darauf nicht vorbereitet und er schrie bei dem unvermittelten Stechen laut auf. Er riss sich das Vieh vom Arm und spürte, wie sich zusammen mit dem Ding auch eine Schicht Haut mit ablöste.
    Der Schmerz ließ ihn fast in die Knie gehen, aber er rappelte sich auf, als er sah, wie eine der Kauwespen auf ihn zugeschossen kam. Er schlug mit dem Sackding danach und traf es direkt auf das mit scharfen Zähnen bewehrte Maul. Die beiden Kreaturen hinterließen eine rot dampfende Spur, als sie ineinander verbissen zu Boden gingen und über den Rasen rollten.
    Jack sah zurück zu dem Loch. Da rührte sich nichts mehr, bis auf die Scharen von Kauwespen und Gallertsäcken, die in der Luft herumschwärmten. Viele der Säcke waren blutrot. Noch während er zusah, kam ein neuer Schwarm aus dem Loch, kreiste für einen Augenblick, dann formierten sich die Viecher zu einer annähernden V-Formation und flogen wie eine fliegende Pfeilspitze auf die East Side zu.
    Nach Osten! Gia und Vicky waren an der East Side.
    Als die verbliebenen Kreaturen ausschwärmten und einige auch in Jacks Richtung kamen, warf er einen letzten Blick auf Margaret. Die Sackdinger drängten sich immer noch auf ihr. Was er von ihr sehen konnte, wirkte eingefallen wie eine Vogelscheuche, aus der das Stroh entfernt worden war.
    Er machte

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