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Widerstand - Star trek : The next generation ; 2

Titel: Widerstand - Star trek : The next generation ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amigo Grafik GbR
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Nacken raubte ihr den Atem. Ihre Rippen prallten gegen das Geländer, das sie instinktiv mit beiden Händen packte, als ihr Kopf und ihre Schultern zur Seite geschleudert wurden.
    Sie öffnete die Augen. Ihr Blick saugte sich an der endlosen Abwärtsspirale fest, in der Deck auf Deck auf Deck folgte, bis diese irgendwann in Schwindel erregender Dunkelheit versanken: dem Abgrund. Die Decks schwammen und schlingerten, verdoppelten sich und fügten sich dann wieder zusammen. Ein furchtbares Pochen in ihrem Schädel begleitete das Phänomen. Nave fürchtete, sich übergeben zu müssen. Hinter ihr feuerte Chao noch immer, ihre Schreie hoben sich schrill von dem dumpfen, gleichmäßigen Stampfen der Borg-Schritte ab.
    » Gehen Sie !«, schrie Nave, aber ihre Stimme war schwach und brüchig. » Finden Sie die Königin … Das ist ein Befehl! «
    Ein Brüllen drang an ihre Ohren. Ihre eigene und Chaos Stimme verstummten. Sie drehte sich um und blickte auf.
    Lio griff nach ihren Schultern. Er presste sich seitlich gegen sie in dem Versuch das Gewicht ihres Körpers zu nutzen, um ihren Griff zu lösen und sie über den Rand zu kippen. Nave klammerte sich fest, und starrte ihm nur in die Augen.
    Sie waren grün und klar, leblos und geistlos, Lios Augen, in denen Lios Seele fehlte. Sie waren das Grauenvollste, das sie jemals zu Gesicht bekommen hatte. Sie erkannte, dass sie nur noch ein Herzschlag vom Tod trennte – und dass diese schrecklichen Augen das Letzte sein würden, was sie jemals sehen würde.
    Sie blickte zurück in die Schwindel erregende Dunkelheit.
    Lass los , sagte sie zu sich selbst. Warum ihn zwingen, dich zu töten? Lass einfach los und stirb … Es war besser, ins Vergessen zu stürzen und dort zu verrotten, als im ewigen Fegefeuer eines Lebens als Drohne zu enden.
    Einfach durchhalten , sagte plötzlich jemand ruhig und deutlich, als kämen die Worte von Lippen, die an ihr Ohr gelegt worden waren. Es hätte Chao sein können. Es hätte auch ihr Vater sein können.
    Es gab keine Hoffnung mehr. Überhaupt keine. Die Drohnen erwachten, was bedeutete, dass die Königin erwacht war, und es keine Hoffnung mehr gab, sie zu stoppen. Die Borg würden gewinnen, und Lio und Captain Picard würden die Ewigkeit als Drohnen verbringen. Chao würde allein zurückbleiben und überwältigt und in Stücke gerissen werden.
    Und sie, Sara, war schon tot, so sicher verloren wie ihre Mutter und ihr Vater, die eines Tages aus dem Reich der Lebenden verschwunden waren, um zu Erinnerungen zu werden.
    Keine Hoffnung , wiederholte Nave zu sich selbst, als Lio erneut gegen sie drückte, um sie umzubringen. Ein letztes Mal versuchte sie, die Wärme in seinen Augen zu finden, aber dort war nichts. Es lag keinerlei Erkennen in ihnen. In diesem Augenblick ließ sie alle Hoffnung, Lio oder sich selbst retten zu können, fahren. Sie würde tun, was sie ihm versprochen hatte, bevor er die Enterprise verlassen hatte. Sie würde tun, was er für seinen Freund Joel nicht hatte tun können.
    Mit übermenschlicher Kraft, die aus ihrer Liebe und Trauer gespeist wurde, zog Nave Lio mit sich, als sie zuließ, dass sie rücklings über das Geländer stürzte. Sie hörte Chaos Schrei, der sie auf ihrem Sturz in die endlose Tiefe begleitete, bis sie zu weit entfernt waren, um noch irgendetwas zu hören.
    In einem sollte Sara allerdings recht behalten.
    Das Letzte, das sie in ihrem Leben sah, waren Lios kalte Augen.
    Hinter dem Kraftfeld rappelte sich Beverly in eine halb sitzende Stellung auf. Das Geräusch von Locutus’ Säge, die sich in Worfs Gewehr hineinfraß, hatte sie wieder zu Bewusstsein gebracht, nachdem der Schmerz sie zuvor beinahe ohnmächtig hatte werden lassen. Mit klinischer Distanz starrte sie auf ihre Verletzung und versuchte sie einzuschätzen. Das Gelenk ihrer rechten Hand war zermalmt und nutzlos. Es war nicht einmal daran zu denken, die Finger zu bewegen.
    Doch Worf war zu Boden gestürzt und Locutus rückte näher, um ihm den Todesstoß zu versetzen. Sie hatte keine Zeit, sich von so etwas Unbedeutendem wie Schmerz aufhalten zu lassen. Noch hatte sie eine gesunde Hand. Mit zusammengebissenen Zähnen stützte sie sich darauf, während sie den verletzten Arm eng an den Körper zog. Das verlorene Hypospray war nur einige Meter zur Seite gerollt. Auf ihren Knien krabbelte sie darauf zu.
    Neben ihr schien die vollständig erwachte Königin ihrer eingeschränkten Bewegungsfreiheit überdrüssig zu werden. Statt auf ihre Höflinge zu

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