Widerstand - Star trek : The next generation ; 2
Ihre Neurotransmitter befinden sich alle innerhalb normaler Parameter, genau wie bei Ihrer letzten Routineuntersuchung.«
Sie schaltete das Diagnosegerät ab, und er setzte sich auf, um sie zu mustern. Ihre sorgsam kontrollierten Gesichtszüge zeigten noch immer nichts als professionelle Ruhe, ohne auch nur einen Hauch von Furcht. »Das liegt daran, dass die auditorischen Halluzinationen keine Halluzinationen sind«, sagte er.
Sie zögerte und war offensichtlich unwillig sich einzugestehen, dass etwas derart Grauenhaftes wahr sein könnte. »Es könnte etwas mit Ihrer Erfahrung im Nexus zu tun haben. In gewisser Weise sind Sie immer noch dort … oder zumindest wird ein Teil von Ihnen immer dort verbleiben. Daher sind Ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft alle irgendwie miteinander vermischt. Vielleicht hören Sie ein Echo aus einer früheren Zeit …«
»Nein«, beharrte Picard. Mittlerweile begann er eine leichte Frustration zu verspüren. Wenn es ihm nicht einmal gelang, seine Chefärztin und engste Freundin zur Einsicht zu bringen, wie sollte er dann irgendjemand sonst überzeugen?
Dabei war es von höchster Wichtigkeit, dass andere überzeugt wurden, und zwar rasch.
Er glitt von dem Bett und stand auf. »Ich werde Ihre Hilfe brauchen, Doktor«, begann er förmlich, dann allerdings wurde sein Tonfall sanfter. »Beverly … ich wünschte mir mehr als alles andere, dass ich hiermit falsch liegen würde. Aber so schrecklich dies ist: Ich kann es nicht ignorieren und ich kann nicht davor davonlaufen. Ich vermag nicht zu erklären, woher ich es weiß, aber ich weiß es: dass wir schnell handeln müssen, jetzt handeln müssen, um die Borg zu stoppen.«
»Und wenn nicht?« Ihre Stimme war sehr ruhig. Endlich hörte sie zu, zog zum ersten Mal in Betracht, dass er recht haben könnte.
»Dann wird die Menschheit assimiliert«, antwortete er schlicht.
Schweigend sah sie ihn an. Zum ersten Mal sah er echte Furcht in ihren Augen, und innerlich sah er Locutus‘ Spiegelung in ihnen. Doch Beverly sammelte sich rasch. »Aber wie können wir sie aufhalten?«, fragte sie. »Warten wir einfach nur darauf, dass sie kommen, um uns zu holen?«
»Nein.« Er schenkte ihr ein grimmiges Lächeln. »Wir werden nicht warten. Denn wir wissen genau, wo sie sich versteckt halten.«
KAPITEL 3
Picard saß in seinem Quartier vor dem Kommunikationsbildschirm und sah zu, wie das Symbol des Sternenflottenkommandos verblasste, um durch das Bild Kathryn Janeways ersetzt zu werden.
Der Admiralsrang stand ihr gut. Sie wirkte kaum gealtert, ungeachtet des Traumas jahrelanger Bemühungen, die Voyager und ihre Besatzung sicher nach Hause zu bringen. Ihr kastanienbraunes Haar, sorgfältig zurückgekämmt und am Hinterkopf zusammengesteckt, wies kaum die ersten silbernen Strähnen an den Schläfen auf. Picard mochte den Umgang mit ihr. Janeway war direkt, geradeheraus und auf ihren ansehnlichen gälischen Zügen lag ein offener Ausdruck. Obwohl sie zur List fähig war, wenn es die Pflicht erforderte, verachtete sie ihren Einsatz. Man wusste stets, woran man war, wenn man es mit Janeway zu tun hatte.
Sie lächelte, als sie ihn erblickte. »Captain! Welchem Umstand verdanke ich die Freude dieses Subraumbesuchs?«
Picard vermochte ihren Enthusiasmus nicht ganz zu teilen. »Es ist schön, Sie wiederzusehen, Admiral. Aber ich fürchte, dass die Umstände alles andere als erfreulich sind.«
Ihr Verhalten wurde sofort absolut ernst, ihr Tonfall ebenso. Das Lächeln war nicht mehr als eine Erinnerung. Sie stemmte die Ellbogen auf ihren Schreibtisch und lehnte sich vor. »Was ist los?«
»Die Borg sind im Alpha-Quadranten«, sagte er. »Sie gruppieren sich neu. Bilden ein neues Kollektiv.«
Bei diesen Worten hob sie das Kinn, das einzige Anzeichen von Überraschung, das sie sich erlaubte. Binnen einer Sekunde hatte sie es jedoch bereits wieder gesenkt und verengte die Augen, grub sich ein für einen Kampf. Picard ahnte, dass das nicht leicht werden würde.
»Wo?« , verlangte sie zu wissen.
»In Sektor Zehn. Auf einem Mond …« Er zögerte, unzufrieden mit sich selbst. Er wusste, dass er ihr nicht die Einzelheiten geben konnte, nach denen sie verlangte, ohne in ihren Augen vollkommen irrational zu klingen. »Sie erschaffen einen neuen Kubus, ein Schiff. Es ist beinahe bewohnbar und wird in Kürze starten.«
»Haben Sie die Koordinaten? Wir könnten ein Schiff aussenden, um Nachforschungen anzustellen.« Ihre Betonung auf könnten enthüllte
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