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Widerstand - Star trek : The next generation ; 2

Titel: Widerstand - Star trek : The next generation ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amigo Grafik GbR
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weniger Tage bei Ihnen eintreffen. Aber Sie müssen ihrer Führung in dieser Angelegenheit Folge leisten.«
    Ihre Worte beschworen die Erinnerung seiner eigenen herauf, die er vor Jahren gegenüber Will Riker ausgesprochen hatte, um ihm zu erklären, warum ein anderer Admiral ihm verboten hatte, gegen die Borg zu kämpfen. Nach Ansicht des Sternenflottenkommandos sollte ein Mann, der einmal von den Borg gefangen genommen und assimiliert wurde, nicht in eine Situation geraten, in der er ihnen wieder gegenübersteht. Auf diese Weise brächte man ein instabiles Element in eine kritische Situation.
    Wenn das wirklich der Fall war, so fragte sich Picard, ob es die beste Wahl war, Seven of Nine die Situation zu überlassen. Mit Sicherheit hatten die Borg einen größeren Einfluss auf ihr Leben gehabt als auf das seine. Er hatte die Frau, die mehr Lebenszeit als Drohne denn als frei denkendes Individuum verbracht hatte, niemals getroffen, aber Picard war mit ihrer Akte vertraut. Jeder in der Sternenflotte kannte Seven of Nine. Auch wenn alles, was Picard gelesen hatte, die Annahme unterstützte, dass sie den gebotenen Abstand würde wahren können, fand er die Vorstellung etwas bestürzend, dass man ihr im Umgang mit den Borg traute und ihm nicht. Vor allem da er diese bei jeder Begegnung bezwungen hatte. Und ganz besonders angesichts der Tatsache, dass ihnen hier im wahrsten Sinne des Wortes die Zeit davonlief.
    Mehrere Minuten lang saß er da und blickte auf den dunklen Bildschirm. Selbst jetzt, da sein Geist still war und die Stimme der Borg nicht mehr als eine Erinnerung, spürte er, wie die unsichtbaren Fühler des Kollektivs an seinem Bewusstsein zerrten. Er wusste , was sie im Schilde führten, und auch wenn er nicht imstande war, Janeway die Koordinaten zu geben, nach denen sie verlangt hatte, war er sich doch ziemlich sicher, dass er die Enterprise in die richtige Richtung würde lenken können, um diesen mysteriösen Mond zu finden.
    Er stützte die Ellbogen auf die Tischplatte, lehnte sich vor und massierte seine Schläfen. Beverly hatte keine körperlichen Probleme festgestellt. Gab es möglicherweise einen dritten, weniger erschreckenden Grund dafür, dass er die Echos der Stimme des Kollektivs vernahm, dass sein Bauchgefühl ihm solche Gewissheit vermittelte?
    Ein vertrautes Gesicht tauchte in seiner Erinnerung auf, zimtfarben, wunderschön, eingerahmt von kurzgeschnittenem dunkelbraunem Haar, ein Gesicht aus einem anderen Jahrhundert – Lily, Zefram Cochranes Assistentin. Beim Gedanken an sie umspielte ein leichtes Lächeln seine Mundwinkel. Sie hatte in solch einer verzweifelten, finsteren Epoche der Erdgeschichte gelebt, hatte einen Krieg überstanden, der Millionen umgebracht hatte. Es hatte sie abgehärtet, hatte sie stark gemacht und sie sich verzweifelt an die Hoffnung klammern lassen, dass es Cochrane gelingen würde, ein Instrument des Todes – eine Atomrakete – in ein Symbol der Hoffnung, ein Warpschiff, zu verwandeln. Die Härte ihres Lebens hatte sie obendrein ängstlich werden lassen. Sie hatte dazu geneigt, mit Gewalt auf alles Unbekannte, jeden Fremden zu reagieren.
    Doch selbst sie hatte durch ihren eigenen Schmerz hindurch die Tiefe der geistigen Narbe erkannt, die er getragen hatte. Sie hatte ihn Ahab genannt – den wahnsinnigen Captain aus Moby Dick –, bereit, um der Rache willen an dem, das ihn verwundet hatte, sein Schiff, seine Mannschaft und letztlich sich selbst zu opfern. Lily hatte ihm einen Moment der Offenbarung beschert. Er hatte erkannt, dass er seine Verbitterung loslassen musste, bevor sie ihn und die, die er liebte, zerstörte.
    Er hatte gedacht, dass es ihm zuletzt gelungen sei, sich seiner zornigen Besessenheit von den Borg zu entledigen. Die Worte Melvilles, die Ahabs Wahnsinn vermittelten, hatte er nie vergessen: »Und er bürdete dem Buckel des weißen Wals die Summe der Wut und des Hasses der ganzen Menschheit auf. Wäre sein Leib eine Kanone, er hätte sein Herz auf ihn geschossen.«
    War sie zurückgekehrt, um ihn heimzusuchen? War es möglich, dass er überreagierte, dass er sich eine bedrohliche Situation ausgedacht hatte, nachdem er ein paar flüchtige, unorganisierte Gesprächsfetzen der Borg aufgeschnappt hatte? War er derjenige, der das Gefühl von Dringlichkeit hervorgebracht hatte und nicht die Borg?
    Sein Instinkt glaubte das nicht. Aber bevor er über Befehlsverweigerung nachdenken konnte, bevor er guten Gewissens vor seine Mannschaft zu treten

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