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Widerstand - Star trek : The next generation ; 2

Titel: Widerstand - Star trek : The next generation ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amigo Grafik GbR
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bin in der Krankenstation, falls du mich brauchst.« Der vielsagende Unterton in ihrer Stimme war beabsichtigt, und sie wusste, dass der Captain ihn verstehen würde. Sie ermunterte ihn, ihr zu erzählen, was nicht stimmte. Und sie beabsichtigte durchaus, nach ihrem Dienst darauf zu bestehen, dass er in der Krankenstation vorbeischaute, um sich untersuchen zu lassen und um zu reden.
    Sie drehte sich um und ging auf den Turbolift zu, doch sie hatte kaum drei Schritt zurückgelegt, als sie von einem Durcheinander an Geräuschen aufgehalten wurde: einem Stöhnen, Worfs erschrockener Frage: »Sir, geht es Ihnen gut?« und Naves Ausruf: »Captain!«
    Sie fuhr herum und wusste instinktiv, welcher Anblick sich ihr bieten würde. Nave war bereits von ihrem Platz aufgesprungen. Worf war auf den Beinen und streckte die Hände nach dem Captain aus. T’Lana saß einfach nur da und verfolgte wortlos das Geschehen.
    Und Jean-Luc … Jean-Luc war einen Schritt vor seinem Sessel auf die Knie gefallen. Er hielt den Oberkörper leicht nach vorne gebeugt und presste die geballten Fäuste auf die Ohren, als wolle er einen schmerzhaften Lärm aussperren. Sein Mund stand weit offen, seine Augen waren fest geschlossen und sein Gesicht vor Schmerz verzerrt.
    Beverly erinnerte sich später nicht mehr daran, sich zu ihm bewegt zu haben. Im ersten Moment stand sie noch einige Schritte entfernt, im nächsten kniete sie neben ihm und hatte die Hand auf seiner Schulter. Ihr war nur vage bewusst, dass Worfs massige Gestalt über ihnen aufragte.
    »Jean-Luc«, rief sie ihm ins Ohr, »kannst du mich hören?«
    Zur Antwort schnappte der Captain nach Luft. Seine Augen öffneten sich, aber er schien seine Umgebung nicht wahrzunehmen. Sein Blick war auf einen fernen Schrecken gerichtet.
    »Jean-Luc!«, sagte sie abermals, und diesmal schrie sie beinahe.
    Er hörte sie nicht. Welchem Geräusch er auch immer lauschte, es war so ohrenbetäubend, so grauenhaft, dass es den Rest seiner Welt versinken ließ.
    Mit Worfs Hilfe gelang es Beverly, den Captain in die Krankenstation zu bringen. Nave hatte unterdessen das Kommando über das Schiff übernommen. Der Klingone hatte das ganze Gewicht des Captains tragen müssen, um ihn von der Brücke zu schaffen. Als sie dagegen den Lift verlassen hatten und sich den Gang zur Krankenstation hinabbewegten, hatte Picard sich – obschon noch nicht fähig zu sprechen – so weit wieder unter Kontrolle, dass er Worfs und Beverlys stützende Arme abwehrte und aus eigener Kraft zu gehen imstande war, wenn auch langsam und auf unsicheren Füßen.
    Seine Miene war schlaff und niedergeschlagen. Er schien sich zu zwingen, gleichmäßig zu atmen, während er sich bewegte. Und obwohl er Beverlys Blick nicht erwiderte, konnte sie sehen, was er vor ihr zu verbergen suchte: Grauen, das gleiche Grauen, das ihn in der letzten Nacht im Schlaf hatte aufschreien lassen.
    »Jean-Lu…« Beverly brach ab. Nur durch schiere Willenskraft gelang es ihr, Abstand von der Not zu gewinnen, die sie als jemand verspürte, der einen geliebten Menschen leiden sah. Sie war jetzt nur noch eine Ärztin, die sich um ihren Patienten sorgte. Als solche fragte sie ruhig und mit klinischer Kühle: »Captain, können Sie mich hören?«
    Picard warf ihr einen Seitenblick zu und nickte. Langsam ließ der Schreck nach, der ihn so unvermittelt überkommen hatte, und er gewann seine Fassung zurück. Doch er benötigte noch einige weitere Schritte, bevor er mit rauer Stimme antwortete: »Ja. Ja, es geht mir gut.« Als die drei die Krankenstation betraten, richtete er sich auf und schien die Kontrolle über sich zurückerlangt zu haben. Er räusperte sich. »Danke, Mister Worf.« Er bedachte den Klingonen mit einem raschen Blick. »Sie können auf die Brücke zurückkehren.«
    Worf blickte Crusher unsicher an, die daraufhin nickte. Der Klingone drehte sich um und verschwand durch die Doppeltür.
    Beverly führte Picard zu einem der Biobetten und machte eine auffordernde Geste. Er setzte sich auf die Kante und stützte sich mit den Händen auf. »Also«, sagte sie mit vorgeblicher Gelassenheit, »wollen wir zuerst darüber reden oder soll ich einfach mit der Untersuchung anfangen?«
    »Diese Untersuchung würde nichts ergeben.« Jean-Luc sah grimmig und abgehärmt aus, aber es lag kein Versuch einer Ausflucht in seinem Blick oder seinem Tonfall.
    »Weshalb nicht?«
    Er blickte auf den Boden und wirkte elend. »Weil nichts passiert ist … nichts

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