Widerstand - Star trek : The next generation ; 2
Menschlichkeit nicht ersetzen, sondern nur maskieren würden. Die Arbeit rief Erinnerungen an ihre letzte Begegnung mit den Borg wach – aber ihr Gedächtnis führte sie nicht zu den grauenvollen Kämpfen an Bord der Enterprise , sondern zu dem Augenblick, an dem sie den ersten Blick auf Zefram Cochranes Schiff, die Phoenix , geworfen hatte.
Sie hatte Bilder von alten Atomraketen gesehen, und es gab keinen Zweifel an der Herkunft der Phoenix . Wenn jemals eine Pflugschar aus einem Schwert geschmolzen worden war …
Genau das versuchte sie auch in diesem Moment. Wenn die Naniten erfolgreich implantiert worden waren und der Neutralisatorchip des Captains korrekt funktionierte, dann würde die Technologie, die die Borg verwendet hatten, um Milliarden zu versklaven, letztendlich ihren Untergang herbeiführen.
Als sich die Tür hinter ihr öffnete, blickte sie auf und drehte sich um. Sie erwartete, Jean-Luc zu sehen und hatte sich schon die Worte zurechtgelegt, um ihm zu sagen, dass er sich noch ein wenig länger gedulden müsse.
Doch stattdessen stand Counselor T’Lana im Türrahmen. Beverly erhob sich und blickte die Vulkanierin an, die steif dastand, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Beverly musste nach unten schauen. Sie war keine große Frau, aber T’Lana war für einen Vulkanier außergewöhnlich klein.
»Doktor Crusher«, begrüßte T’Lana sie.
Beverly spürte zu ihrer Überraschung, dass sie eine instinktive Abneigung unterdrücken musste. Es war schwer, jemandem freundlich gesonnen zu sein, der den Captain in einer Lage herausforderte, in der dieser geradezu verzweifelt die Unterstützung seiner gesamten Mannschaft benötigte – doch ihre Reaktion war der Situation trotzdem nicht angemessen. Beverly erkannte, dass ihre Gefühlsregung eher die einer Geliebten als die einer Chefärztin war. T’Lana war in ihrem Zweifel stets nur logisch gewesen. Insgeheim wünschte sich Beverly, sie hätte ihre eigenen Vorbehalte besser unter Kontrolle.
»Sofern Sie nicht einen medizinischen Notfall erwarten, fürchte ich, müssen wir uns zu einem anderen Zeitpunkt unterhalten«, sagte sie und hoffte, dass ihre Worte nicht zu offensichtlich abweisend wirkten. »Ich bin mit einem außerordentlich wichtigen Projekt für den Captain beschäftigt.«
T’Lana trat einen Schritt näher. »Er ist präzise der Grund, weswegen ich gekommen bin, um mit Ihnen zu sprechen. Ich wäre dankbar, wenn Sie mich anhören würden, bevor Sie Ihre Bemühungen fortsetzen, ihn in Locutus zu verwandeln.«
Beverly hob überrascht eine Augenbraue. »Sie haben kürzlich mit dem Captain gesprochen.«
»Ich komme soeben aus seinem Quartier. Mir ist bekannt, dass Sie eine enge Beziehung zum Captain pflegen. Zur gleichen Zeit haben Sie den wichtigsten Posten an Bord des Schiffes inne: den des Chefmediziners.«
»Ich bin mir meiner Verantwortung bewusst«, erwiderte Beverly kühl. In nur zwei Sätzen hatte T’Lana den inneren Konflikt in Worte gefasst, den die Ärztin in der letzten Stunde zu vermeiden versucht hatte. »Wenn Sie mit diesem Gespräch auf etwas hinauswollen, sagen Sie es bitte. Ich habe Arbeit zu erledigen.«
»Ich möchte zur Kenntnis geben, dass die Verwandlung des Captains in einen Borg, um ihn anschließend auf deren Schiff zu schicken, ein unbesonnenes und gefährliches Unterfangen ist. Es besteht ein hohes Risiko, dass er erneut assimiliert wird, und ich muss Sie nicht an die zahllosen Sternenflottenangehörigen erinnern, die das letzte Mal starben, als er Locutus war.« Sie machte eine Pause und legte den Kopf schief, um Beverly genauer zu betrachten. »Sie Erdenmediziner haben einen Grundsatz: Zuerst einmal nicht schaden. Im besten Falle schaden Sie nur dem Captain … aber das Potenzial, darüber hinaus anderen Schaden zuzufügen, ist enorm.«
Beverly merkte, wie sich ihr Gesicht verfärbte. Sie würde sich diesem neuen Counselor nicht erklären. Es würde für einen Vulkanier unmöglich sein, vollständig zu verstehen, weshalb sie Jean-Lucs Plan unterstützte. Um ihren Zorn nicht zu zeigen, drehte sie sich zurück zu ihrem Monitor. »Ich habe meine Befehle.«
»Genau darum geht es«, beharrte T’Lana. »Sie sind die Chefärztin. Wenn der Captain eine irrationale Entscheidung trifft, können Sie ihn vom Dienst entbinden.«
Beverly wirbelte herum. »Also darum sind Sie gekommen.«
»Sie haben die Macht dazu, Doktor. Jemand anderes könnte das Kommando übernehmen und Admiral Janeways Befehlen
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