Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Widerstand - Star trek : The next generation ; 2

Titel: Widerstand - Star trek : The next generation ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amigo Grafik GbR
Vom Netzwerk:
Vorrecht als Captain ist«, gab er zurück.
    »Intuition.« T’Lana flüsterte das Wort beinahe.
    Picard wollte ihr Nachgeben gerne als Durchbruch ansehen, aber er befürchtete, dass dies nur das erste von vielen Gesprächen war, während derer sie aneinander geraten würden. »Counselor … wir haben offensichtlich beide die Akte des jeweils anderen gelesen. Sie haben die Versetzung zur Enterprise erbeten. Sie wollten hierher kommen. Darf ich fragen, weshalb?«
    In ihren dunklen Augen flackerte es kurz. Es war kein wirkliches Gefühl, aber vielleicht eine unschöne Erinnerung. »Ich hielt es für logisch, dorthin zu gehen, wo ich am meisten gebraucht würde«, antwortete sie schließlich.
    »Ich verstehe.« Aus dem Mund jedes anderen Wesens als eines Vulkaniers wäre diese Bemerkung eine ziemlich unverhohlene Beleidigung gewesen. Picard gab sich Mühe, sie nicht als solche zu sehen. »Sie dürfen gehen.«
    Er kehrte ihr den Rücken und wandte sich erneut dem Fenster zu. Vor dem Hintergrund des Weltraums und der Sterne sah er die schwache Spiegelung ihrer Gestalt, bevor sich die Türen hinter ihr schlossen.
    Sara Nave konnte nicht essen. Sie konnte nicht denken. Sie konnte nicht einmal in Betracht ziehen, ihre normalen Pflichten zu übernehmen. Wenn Lio einfach nur getötet worden wäre, so wie die anderen, wäre es fast leichter gewesen. Aber zu wissen, dass er dort draußen war, zu wissen, was er in eben diesem Augenblick durchmachte – das war einfach zu viel für sie.
    Sie stand am Eingang seines Quartiers und war unwillig, einzutreten. Es schien, als sei das Übertreten der Schwelle das Eingeständnis des Verlusts Lios. Aber so leicht würde sie ihn nicht gehen lassen. Er war noch immer auf diesem Borg-Schiff, höchstwahrscheinlich einer von ihnen. Aber wenn er am Leben war – in welchem Zustand auch immer – gab es noch Hoffnung. Sturerweise hatte sie sich verboten, zu weinen. Sie würde sich nicht erlauben, zu trauern. Noch nicht.
    Ihre Eltern waren in einem sauberen Tod von ihr gegangen. Sie war weit entfernt von ihnen gewesen, von den letzten Explosionen, den Todesschreien, den zerrissenen, blutigen Körpern. Im einen Moment waren sie in ihrem Bewusstsein noch am Leben gewesen, im nächsten unwiederbringlich fort. Ihr ganzes Leben hatte sich versucht, Bindungen zu vermeiden, aus Angst, sie könne einen weiteren, ähnlich furchtbaren Augenblick erleben.
    Aber für Lio hatte sie eine Ausnahme gemacht, hatte zugelassen, dass er ihr etwas bedeutete. Sie hatte dies aus zwei Gründen getan. Zum einen hatte sie sich endlich der Hoffnung ergeben. Sie hatte jemand Besonderen gefunden, der ihren Widerstand gebrochen hatte, der sie dazu gebracht hatte, ihn zu lieben. Sie hatte gewusst, dass es mit ihnen beiden geklappt hätte. Zum zweiten hatte sie Angst gehabt, Angst, dass wenn sie die Gunst des Augenblicks nicht genutzt hätte, um mit Lio zusammen zu sein, sie vielleicht niemals eine zweite Chance bekommen hätte.
    Nave schauderte und umfasste ihre Ellbogen. Sie hatte Amritas elektronisch verstümmelte Schreie gehört, das weiche, kaum wahrnehmbare Geräusch vom Zerreißen menschlichen Fleisches … dann hatte Lio seinen panischen Bericht abgegeben.
    Und sein Schrei … urplötzlich ausgelöscht durch das Zischen von Metall durch Luft.
    Sie presste ihre Augen fest zu und vernahm ihre eigene, verärgerte Erwiderung. Es wird kein ‚nur für den Fall’ geben.
    Aber es hatte ihn gegeben.
    Nave holte tief Luft und trat ins Innere. Die Türen glitten hinter ihr zu.
    Sie öffnete die Augen. Früher war der Raum ein Standardquartier gewesen, jetzt war er eine unverkennbare Widerspiegelung von Lios Wesen. Das einfache, schmucklose Bett war mit Bettwäsche in erdfarbenen Tönen bezogen. Die Wände waren mit Kunstlederbahnen geschmückt, die einem das Gefühl einer toskanischen Villa gaben. An einer der Wände war ein überlebensgroßes holografisches Fensterbild angebracht worden, das einen Blick auf ein altes Dorf gewährte, von dem Lio ihr erzählt hatte, es befände sich nicht weit von seiner Geburtsstätte entfernt. Auf einem Drahtständer lagen ein Dutzend Flaschen echten italienischen Weines – kein Synthehol. Sie wusste schon seit Längerem, dass Lio einen kleinen Vorrat echten Alkohols besaß. Einmal hatte er ihr im Club gedroht, eine dieser Flaschen mit ihr zu trinken. Sie hatte höflich abgelehnt und gesagt, dass die Cocktails, die er ihr bestellte, Herausforderung genug seien.
    Der Schreibtisch , rief sie

Weitere Kostenlose Bücher