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Widerstand - Star trek : The next generation ; 2

Titel: Widerstand - Star trek : The next generation ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amigo Grafik GbR
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sich in Erinnerung. Er hatte gesagt, er habe etwas für sie auf dem Schreibtisch zurückgelassen. Nave ging in den abgetrennten Arbeitsbereich hinüber, dem sie gestern Abend, als sie zu ihrer ersten und einzigen gemeinsamen Nacht erstmals sein Quartier betreten hatte, keine Beachtung geschenkt hatte.
    Er hatte seinem Schreibtisch einen Kasten mit Einlegeböden hinzugefügt. Auf diesen reihten sich etwa ein Dutzend echter papierner Bücher – alte, ledergebundene Stücke mit lateinischen oder italienischen Titeln auf dem Buchrücken. Ehrfürchtig streckte Nave eine Hand aus und berührte eines von ihnen. Lio hatte davon erzählt, dass er italienische Literatur des neunzehnten Jahrhunderts sammelte, aber sie hätte niemals gedacht, dass er tatsächlich derart kostbare Bücher besaß. Sie lehnte sich nach vorne, um den Geruch muffigen Papiers und alten Leders einzuatmen. Diesen erdigen Geruch würde sie für den Rest ihres Lebens mit Lio verbinden.
    Während ihr Geist von Bildern ihrer verlorenen Liebe überschwemmt wurde, erinnerte sie sich daran, weswegen sie den Raum überhaupt betreten hatte. Er hatte hier etwas für sie zurückgelassen.
    Sara blickte sich um und bemerkte ein filigranes Modellflugzeug auf der Schreibtischplatte. Als sie es vorsichtig hochhob, erkannte sie das Design aus dem Geschichtsunterricht an der Akademie. Es war die Replik einer Flugmaschine, die sein Namensvetter, der Künstler und Wissenschaftler Leonardo da Vinci konstruiert hatte. Sara war von der Detailgenauigkeit des handgefertigten Modells beeindruckt. Nichts an ihm schien repliziert. Das Gefühl von etwas Echtem haftete ihm an. Es war wundervoll, gerade wegen seiner kleinen Makel und weil es das perfekte Geschenk für einen Steuermann war.
    Behutsam stellte sie das Modell zurück auf den Schreibtisch und hob den Brief hoch, der unter ihm gelegen hatte. Es war Pergament, das mit geschwungener Handschrift beschrieben worden war.
    Für Sara ...
    Meine Mutter fertigte dies für mich und schenkte es mir an dem Tag, als ich an der Akademie angenommen wurde. Es war ein passendes Geschenk, doch jetzt frage ich mich, ob nicht vielleicht sogar ein Hauch von Vorahnung darin lag, so als habe sie gewusst, dass ich mich eines Tages in jemanden verlieben würde, der vom Fliegen träumte, so wie du.
    Ich hätte nie gedacht, dass du mir eine Chance geben würdest, Sara. Aber vom ersten Tag an, da ich dich sah, bestärkte mich dieses Modell darin, mein Glück zu versuchen. Leonardo da Vinci hob niemals erfolgreich von der Erde ab, aber mit dir konnte ich mich in ungeahnte Höhen schwingen.
    Du gabst mir Hoffnung, du gabst mir dich selbst. Borg hin oder her, verlasse ich diesen Raum als glücklicher Mann. Bitte denk daran. Das ist das Einzige, was wirklich zählt.
    Lio
    Sie las die Worte wieder und wieder. Anfangs verspürte sie gar nichts, doch mit jedem weiteren Lesen schmolzen ihre Schutzwälle dahin, bis sie die Flut der Trauer nicht länger zurückhalten konnten. Sie legte den Brief nieder, hob die Hände zum Gesicht und weinte.
    Sie dachte an den furchtbaren Augenblick, als Lio den Borg gegenüber gestanden hatte, als er erstmals erkannt hatte, dass er sterben würde. Der körperliche Schmerz musste schlimm genug, aber das Wissen unerträglich für ihn gewesen sein. Sie dachte an die Qual, die es ihm bereitet hatte, seinen Freund Joel als einen der Borg zu sehen. Wie viel furchtbarer musste für Lio die Erkenntnis gewesen sein, dass ihn jetzt genau das gleiche Schicksal erwartete.
    Denk dir einfach, ich wäre tot. Es ist leichter so.
    Als sie keine weiteren Tränen vergießen konnte, sagte sie, so als stünde Lio selbst direkt vor ihr: »So sehr ich das Fliegen liebe, ich werde mich zurück zur Sicherheit versetzen lassen. Sie werden einen neuen Sicherheitschef brauchen, und ich habe die meiste Erfahrung.« Sie hielt kurz inne und fügte dann voller Verbitterung und Heftigkeit hinzu: »Die Borg werden niemals gewinnen. Ich werde auf ihr Schiff gehen, Lio. Und ich werde dich finden.«

KAPITEL 7

    Auf der Krankenstation starrte Beverly auf die computervergrößerte Ansicht der Borg-Nanosonden, während sie eine mikrochirurgische Operation vornahm.
    Unverändert würden die Sonden Jean-Lucs Nervenzellen infiltrieren, sich verbinden und sich um die Doppelhelix seiner DNA winden, um deren Chemie zu korrumpieren und zu ersetzen, bis er etwas anderes wurde als ein Mensch.
    Beverly veränderte sie auf subtile Art und Weise, sodass sie Jean-Lucs

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