Widerstand zwecklos - Der Versuchung ergeben (German Edition)
vorher die Autoschlüssel seines Mercedes lagen, und ihm schwante zu dem Zeitpunkt bereits nichts Gutes.
Dass der Wagen, als er Liz und Jennifer endlich fand, wie von einem Zug gerammt aussah, damit hatte er dann doch nicht gerechnet.
Auf dem Parkplatz der Bar angelangt, war er beim Anblick des demolierten Autos schockiert. Sofort schlussfolgerte er auf einen Unfall. Er sorgte sich ernsthaft um Liz. Ging es ihr gut? Wo war sie jetzt? Alle möglichen Fragen stürmten auf ihn ein, während er mit Chris über den Parkplatz zur Bar hastete. Da vernahm er plötzlich Liz’ helles Lachen durch das geöffnete Fenster und seine Besorgnis wandelte sich erst in Verwunderung und später in Wut. Gray fühlte sich genarrt und auch wieder nicht, denn in diesem Moment wusste er noch nichts vom Unfallhergang beziehungsweise vom Rennen.
Dass sein Wagen Schrott war, konnte er nicht fassen, obwohl er seinen Blicken durchaus trauen konnte. Der materielle Schaden wog zwar schwer, er ruinierte ihn jedoch keinesfalls. Gray war wütend auf sich selbst, weil er sich nach ihrem berauschenden Kuss im Pool Liz’ so sicher war. Er rechnete nicht mehr mit verrückten Aktionen ihrerseits, glaubte, Liz würde sich ihm nicht mehr widersetzen. Ein Fehler, der ihm kein zweites Mal unterlaufen würde!
Gray hob den Kopf und bemerkte Chris, der ihn mit unergründlicher Miene von der Seite her beobachtete, ganz so, als hätte er bis vor Kurzem in Gedanken ein Problem gewälzt und nur darauf gewartet, Gray würde sich ihm wieder zuwenden. Genau in jenem Moment, in dem sein Freund den Mund öffnete und zum Sprechen ansetzte, tauchten Liz und Jennifer in der Küche auf. Gray wandte den Blick von Chris auf die beiden Frauen und ihm stockte der Atem.
Sie trugen wieder diese Bikinis, die mehr enthüllten als verdeckten. Doch etwas hatte sich entscheidend verändert. Ihre Mienen wirkten gelöst und heiter. Und die Heiterkeit schwand auch nicht aus ihren Gesichtern - so wie sonst immer - sobald sie Gray und Chris gewahr wurden. Ihre übliche, offen zur Schau gestellte Abneigung ihnen gegenüber war verschwunden, vollkommen verschwunden.
Liz steuerte direkt auf Gray zu und hielt ihm ihr Handgelenk entgegen, an dem das Überwachungsband baumelte. Sie neigte leicht den Kopf, schenkte ihm ein hinreißendes Lächeln, das sein Herz in der Brust schneller schlagen ließ, und erkundigte sich mit einem unschuldigen Augenaufschlag: „Sind die Dinger auch wasserfest?“
Statt einer Antwort nickte er nur, weil er seiner Stimme nicht traute, und starrte ihr fassungslos hinterher, wie sie mit wiegenden Hüften zum Kühlschrank schlenderte, um sich eine Dose Cola herauszunehmen. „Ich würde nämlich zu gerne drauf pinkeln“, meinte sie frech und zwinkerte ihm zu, bevor sie die Kühlschranktür öffnete.
„Jen, magst auch ‘ne Cola?“ Die Angesprochene legte aufreizend eine Hand auf ihre Brust, seufzte dabei theatralisch und bedachte ihrerseits Chris mit einem vielsagenden Lächeln.
„Wahnsinnig gern. Ich habe das Gefühl, als wäre ich kurz vorm Vertrocknen, vorm innerlichen Austrocknen, weißt du. Das ist vielleicht unangenehm.“
Liz nahm eine zweite Dose aus dem Eisschrank und reichte diese an Jennifer weiter. Dabei sah sie ihre Freundin nachdenklich an. „Ja, das kenn ich ... Wie geht es eigentlich deinem Ausschlag? Eine leidige Angelegenheit. Hilft die Salbe, die du verschrieben bekommen hast? Sven, was mein Ex ist, also der vor der Zeit mit René, der hatte das auch mal. Der war ja von diesem Produkt sehr angetan.“
„Äh, ja, die hilft tatsächlich sehr! Ähm, und Wasser tut auch gut, eine Wohltat sogar. Also, wenn ich nachher in den Pool springe, das lindert ungemein.“
Bevor sie sich gemeinsam auf den Weg in den Garten machten, schenkten sie den Männern ein letztes verführerisches Lächeln und verschwanden im nächsten Moment mit sinnlichem Hüftschwung aus der Küche.
Es vergingen mehrere Sekunden, bevor einer der Männer zu einer Reaktion fähig war. Mit ungläubig geweiteten Augen sah Chris zu Gray, klappte den Mund zu, der ihm nach der kleinen, prickelnden Szene vor Überraschung offen stand, und schluckte mehrmals heftig. „Hab ich gerade geträumt oder haben sie echt versucht, uns beide anzuturnen?“
„Versucht …? Bei mir hat es klasse funktioniert!“ Gray beugte seinen Oberkörper leicht zur Seite, um an dem überdimensionalen Sonnenschirm vorbei schauen zu können, der vor der Terrassentür stand und seine Sicht behinderte.
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