Widerstand zwecklos - Der Versuchung ergeben (German Edition)
kommt. Damit würden wir allen Problemen aus dem Weg gehen und hätten zusätzlich noch unseren Spaß. Wenn sie einverstanden sind, ist doch alles in Butter, oder etwa nicht?“
„Ich sollte doch das Gewerbe wechseln“, meinte Jenny halb belustigt. „Aber mal im Ernst, sie gehören beide zu der Sorte Mann, die es gewohnt ist, ihren Willen durchzusetzen. Natürlich gehen sie darauf ein! Sie wären Idioten, wenn sie es nicht täten.“
„Sieh es doch nicht so schwarz! Lassen sie sich darauf ein, müssen sie auch damit leben, dass wir verschwinden, sobald der Arzt uns eine völlige Genesung bescheinigt. Viel länger würde die Sache doch sowieso nicht halten.“ Aufmunternd lächelte Liz ihre Freundin an. „Außerdem sieht es ja so aus, als müssten wir uns für den Moment geschlagen geben.“
„Stimmt eigentlich“, seufzte Jennifer ergeben und nickte. „Wozu mache ich mir solche Sorgen? Genießen wir es eben, solange es dauert, und dann tschüss!“ Trotzdem wurde sie einfach das Gefühl nicht los, mit offenen Augen in eine Falle zu tappen, wenn sie sich erst einmal auf Chris einließ. Auch wenn sie absolut keine Ahnung hatte, wie die Falle aussehen könnte. Und dass Liz sich so gar keine Sorgen zu machen schien, zeigte nur, wie wenig sie sich der Gefahr bewusst war, die von einem Mann wie Gray ausging.
„Na also! Dann wäre das ja geklärt“, verkündete Liz, richtete sich auf und grinste süffisant, wieder ganz die Alte. „Hast du Lust auf eine Runde Schwimmen?“
„Du willst Gray wohl weiter reizen?“, vermutete Jennifer, grinste aber ebenfalls und unterdrückte energisch das ungute Gefühl in ihrem Inneren.
„Warum nicht? Wo ich ja spätestens heute Nacht sowieso mit ihm schlafen werde, kann ich ihn ruhig ein wenig anstacheln. Frauen machen so etwas mit Männern, weißt du?“
„Klar, weiß ich das! Zwar braucht Chris nicht angestachelt zu werden, aber ihn etwas leiden zu lassen, tut meinem angekratzten Ego sicher gut.“ Lachend verließ Jennifer Liz’ neues Zimmer und schlüpfte in ihrem eigenen in ihre Badesachen. Zum ersten Mal, seit sie hier ankamen, würden sie den Männern nicht aus dem Weg gehen, sondern sich auf die Suche nach ihnen machen.
„Wie man hört, können sie schon wieder lachen“, meinte Chris und schaute schmunzelnd zu seinem Freund, der ihm gegenüber an einer der Arbeitsplatten in der Küche lehnte. „Haben sich wohl mit ihrer neuen Situation abgefunden.“
Gray nickte zustimmend, schenkte sich eine weitere Tasse Kaffee ein und starrte auf die weißen, glänzenden Fliesen unter seinen Schuhen, während er Liz’ perlendem Lachen lauschte und in vollen Zügen genoss, was es in ihm auslöste.
Allein ihre Stimme brachte sein Innerstes zum Vibrieren. Und noch sehr viel heftiger reagierte er, wenn sie in seiner direkten Nähe war. Diese Frau machte ihn verrückt, stellte seine Gefühlswelt auf den Kopf und löste eine Sehnsucht in ihm aus, von der er bisher nicht mal wusste, dass sie in ihm schlummerte.
Gray konnte sich kaum daran erinnern, wie sein alltägliches Leben verlief, bevor Liz darin auftauchte. Seit ihrem ersten Aufeinandertreffen, verfestigte sich ein Gedanke in seinem Bewusstsein, den er einfach nicht mehr los wurde. Er wollte nicht mehr allein sein, wollte sein Leben mit jemandem teilen. Auch fragte er sich, ob er schon länger unbewusst auf der Suche nach einer Frau war, mit der er eine feste Beziehung eingehen wollte. Ob bewusst oder unbewusst, jedenfalls wurde er, seit er Liz zum ersten Mal traf, vom Gedanken verfolgt, dass es für ihn an der Zeit war, eine eigene Familie zu gründen. Und wenn sie es war, die diese Sehnsucht in ihm auslöste, konnte das nur bedeuten, es musste ihn in Bezug auf Liz ziemlich schwer erwischt haben, schlussfolgerte er mit seinem messerscharfen Verstand.
Allein schon sein Verhalten von letzter Nacht nach ihrem verrückten Rennen ließ darauf schließen, dass Liz ihm sehr viel bedeutete. Jeden anderen hätte er umgehend vor die Tür gesetzt, und zwar mit einem gezielten Tritt in den Allerwertesten, egal ob Mann oder Frau. In Liz’ Fall jedoch machte er sich nach ihrem Verschwinden in erster Linie große Sorgen. Hätte Furball ihn mit seinem klagenden Miauen nicht geweckt, weil er aus dem Zimmer wollte, hätte er ihre Abwesenheit gar nicht bemerkt.
Routinemäßig sah er nach den Frauen. Beim Anblick ihrer verwaisten Betten war er schlagartig hellwach. In der Küche entdeckte er schließlich Liz’ Kreditkarte, wo
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