Widerstand zwecklos - Der Versuchung ergeben (German Edition)
Lügen. Als er dafür auch noch einen kräftigen Hieb zwischen die Schulterblätter bekam, lachte er noch heftiger.
Liz und Jennifer tauchten gemeinsam im Durchgang zur Küche auf und komplettierten damit das Grüppchen. Nach einem Blick auf die inzwischen leere Kaffeekanne steuerte Liz direkt auf Gray zu, nahm ihm mit einem betörenden Lächeln die halbleere Tasse aus der Hand, holte die Kaffeesahne aus dem Kühlschrank und goss einen großzügigen Schluck davon in die tiefschwarze Flüssigkeit. Dann setzte sie sie an ihre Lippen und leerte sie in wenigen Zügen. Mit einem genießerischen Seufzen stellte sie die Tasse auf die Anrichte, an der Gray lehnte. „Den habe ich jetzt gebraucht.“
„Und was bekomme ich dafür im Ausgleich?“, erkundigte er sich leise. „Das war schließlich meiner.“
Mit dem Zeigefinger tippte sie sich gegen die gespitzten Lippen, zog die Stirn kraus und überlegte angestrengt. Dann zuckte Liz in einer hilflosen Geste die Schultern und breitete beide Arme aus, die Handflächen nach oben. „Ich hab nix, was ich dir anbieten könnte, bis auf dieses Teil da.“ Als Gray mit einer schnellen Bewegung nach ihr griff, sie an sich zog und ihr tief in die Augen schaute, schmunzelte Liz. Dass dieses kleine Spielchen ihr Spaß machte, war offensichtlich. Mit einem vorgetäuscht mürrischen: „Da hast du!“ drückte sie ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen, bevor sie sich zu Jeff umdrehte, sich auf die Zehenspitzen stellte und über seine Schulter spähte. „Hm! Was riecht denn hier so lecker?“
„Unser Frühstück.“ Als sie daraufhin mit einem Arm um ihn herum fasste und mit den Fingerspitzen einen Streifen knusprigen Specks direkt aus der Pfanne stibitzte, sah er sie tadelnd an. „Du wirst dich doch wohl noch etwas gedulden können?“
„Ich habe noch nie zu den geduldigsten Menschen gehört“, klärte sie ihn auf, blies gegen ihre Beute, damit sie sich nicht die Zunge daran verbrannte, und ließ sich den Speck schmecken. Während sie noch genüsslich kaute, entdeckte sie plötzlich etwas in Jeffs Gesäßtasche, das ihre volle Aufmerksamkeit auf sich zog. „Darf ich?“
„Du bekommst dein Frühstück mit den Anderen zusammen, also warte gefälligst!“, missverstand er sie, in der Annahme, sie hätte es schon wieder auf den Speck abgesehen.
„Das meinte ich nicht! Ich habe dich nach dem gefragt, was in deiner Hose steckt.“ Überrascht schaute Jeff erst zu ihr und dann zu seinem Bruder. Der richtete sich ruckartig auf und warf ihm einen vernichtenden Blick zu.
Glühende Eifersucht pulste durch Grays Adern. Mühsam kämpfte er um seine Selbstbeherrschung, bezwang das intuitive Gefühl, sein Revier verteidigen zu müssen und atmete tief durch. Er würde nicht zulassen, dass Liz in einer solch schamlosen Weise mit seinem Bruder flirtete. Erst recht nicht vor seinen Augen! Im Begriff, sie scharf zurechtzuweisen, beobachtete Gray, wie sie ganz selbstverständlich in Jeffs Gesäßtasche fasste und eine Schachtel herauszog. Eine Welle der Erleichterung durchflutete ihn. Sie hatte es nur auf die Zigaretten abgesehen …
Liz bekam von dem kurzen Blickwechsel der Brüder nichts mit, nahm sich eine Zigarette und das Feuerzeug, steckte die Schachtel wieder in Jeffs Gesäßtasche zurück und ging in den Garten, um dort die ergatterte Zigarette in Ruhe zu genießen. Doch Jennifer gönnte ihr diese Ruhe nicht. Sie folgte Liz auf dem Fuß und redete wild gestikulierend auf sie ein. Als sie dann auch noch begann, die Nebenwirkungen des Rauchens an ihren Fingern abzuzählen, wurde es Liz zu viel. Sie hielt die glimmende Zigarette, die sie nicht mal zur Hälfte geraucht hatte, mit Daumen und Zeigefinger am Filter in Jennifers Richtung. „Da hast du sie! Bist du jetzt zufrieden?“
„Ja, sehr sogar.“ Jennifer schnappte sich den Glimmstengel und drückte ihn auf einem Stein im Gras aus.
„Welch maßlose Verschwendung!“
„Puh!“, kam es von Jeff, während er gemeinsam mit Chris und seinem Bruder neugierig die kleine Auseinandersetzung im Garten verfolgte. „Ich dachte eben schon, du würdest mein Gesicht in die heiße Pfanne drücken, Gray.“
„Ich habe kurz mit dem Gedanken gespielt.“ Er fuhr sich mit einer Hand durchs Haar, riss den Blick von Liz und Jennifer los und schaute seinen Bruder offen an. „Ehrlich gesagt, nicht nur kurz.“
Chris kicherte hinter vorgehaltener Hand und Jeff schluckte sichtlich, die Augen erschrocken aufgerissen. „Na, da bin ich aber froh,
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