Widerstand zwecklos - Der Versuchung ergeben (German Edition)
dass sie nur die Zigarette wollte“, murmelte er erleichtet vor sich hin und wandte sich wieder der Pfanne auf dem Herd zu.
Fast vier Wochen vergingen, in denen Liz und Jennifer ihre Verletzungen auskurierten und sich dem leidenschaftlichen Zusammensein mit Gray und Chris hingaben. Und nichts, rein gar nichts wies während jener Zeit darauf hin, dass Jennifers Befürchtungen sich sehr bald bewahrheiten sollten.
„Was ist los?“, erkundigte Gray sich mit hochgezogenen Brauen bei seinem Freund, während er ihm ein Glas Eistee hinstellte. Leise klirrend prallten die Eiswürfel aufeinander, bis die Flüssigkeit sich nicht mehr bewegte. Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich neben Chris. „Irgendwas stimmt nicht mit dir.“
„Das fragst du noch?“ Bedeutungsvoll sah Chris zu den beiden Frauen, die sich auf der entgegengesetzten Seite des Pools auf den Liegen in der Sonne rekelten.
„Hast du dich mit Jennifer gestritten?“
„Nein!“
„Und was ist dann los?“
„In vier Tagen haben sie den Termin beim Arzt.“
„Das weiß ich auch. Ja, und?“ Verständnislos sah er ihn an.
„Jetzt sag nicht, Liz hat zugestimmt? Ich habe Jennifer heute Morgen erst wieder gefragt, ob sie sich eine feste Beziehung mit mir vorstellen könnte und nicht nur dieses kurze Zwischenspiel, was sie im Sinn hat. Aber sie hat - und das nicht zum ersten Mal - Nein gesagt und den Job vorgeschoben, obwohl ich ihr - ebenfalls nicht zum ersten Mal - versichert habe, dass ich damit umgehen kann.“ Chris ließ den Kopf hängen, starrte finster auf den Boden und kickte mit der Schuhspitze einen kleinen Stein von der Terrasse auf den angrenzenden Rasen.
Warum musste das ausgerechnet ihm passieren? Er hatte immer gehofft, wenn er sich mal wahrhaftig und ernsthaft verliebte, dann würde das auf Gegenseitigkeit beruhen und nicht nur von seiner Seite ausgehen.
Was die Sache noch schlimmer machte, war die Tatsache, dass Jennifer ihm von vornherein reinen Wein einschenkte und es ihn trotzdem voll erwischte. Sie sei nicht auf der Suche nach einer festen Beziehung, waren ihre Worte, sondern würde ihn sich nur als Liebhaber auf Zeit nehmen.
Liebhaber auf Zeit! Das war heftig. Anfangs akzeptierte er ihre Sichtweise, wenn auch nur schwer, aber schon nach kurzer Zeit - nach gerademal zwei Tagen - war er nicht mehr bereit, eine Trennung von Jennifer hinzunehmen. Chris wollte nicht, dass sie ihn verließ, ihn abservierte, als würde das, was sich zwischen ihnen aufbaute, ohne jegliche Bedeutung sein.
Er liebte diese Frau, die ihn nur auf eine bestimmte Art wollte, und von der er mit sehr großer Wahrscheinlichkeit innerhalb der nächsten Tage verlassen werden würde, ohne etwas dagegen tun zu können. Seine Hilflosigkeit machte ihn verrückt. Zum ersten Mal seit langer Zeit wusste Chris nicht, wie er sich verhalten sollte, was er tun konnte, um eine scheinbar ausweglose Situation zum Besseren zu wenden.
Gray lächelte seinen Freund aufmunternd an, obwohl auch er sich ernsthaft Gedanken machte. „Etwas Ähnliches habe ich von Liz auch zu hören bekommen. Aber noch sind nicht alle Messen gesungen.“
„Weißt du, was das Schlimmste daran ist?“, brach es plötzlich aus seinem Freund hervor. „Ich liebe sie.“ Schwer schluckte Chris, nachdem er das offen zugab, und fuhr nach einer kurzen Pause fort: „Wäre es nicht an dem, würde mich ihre Zurückweisung nicht so sehr verletzen.“
„Dann hat es dich also auch erwischt? Und ich dachte, es ginge nur mir so.“ Gray lachte leise, aber es war kein fröhliches Lachen. Nein, ganz und gar nicht …
Dieses Problem ließ sich nicht so leicht von ihm lösen, wie er anfangs dachte. Vor vier Wochen, als er sich selbst eingestand, dass er Liz liebte, kam ihm nicht in den Sinn, wie schwierig es werden könnte, sie zum Bleiben zu bewegen. Frei nach dem Motto: „Steter Tropfen höhlt den Stein“ brachte er immer wieder das Gespräch darauf, sobald er mit ihr allein war. Aber sie wechselte umgehend das Thema oder zog sich von ihm zurück, sodass er keine Möglichkeit hatte, diese Angelegenheit zu einem - für ihn - zufrieden stellenden Ergebnis zu bringen. Und das sah seiner Meinung nach so aus: Liz blieb bei ihm und gab einer gemeinsamen Zukunft eine echte Chance.
„Du liebst Liz? Tja, …“ Chris stieß geräuschvoll die Luft aus seinen Lungen. „… dann sieht es wohl ganz danach aus, als wären wir in dem Fall Leidensgenossen.“
Trübsinnig schauten beide Männer auf die
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