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Wie angelt man sich einen Daemon

Titel: Wie angelt man sich einen Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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hat er dich plötzlich angegriffen? Er hatte keine Waffe, und ich stand direkt hinter euch. Das war doch eine völlig ausweglose Situation für ihn!«
    »Er hatte sich noch nicht lange in dem Körper aufgehalten«, gab David zu bedenken. »Vielleicht war er einfach nur dumm und unerfahren. Vielleicht hat er mich aber auch mit jemanden verwechselt.«
    »Wenn du es bist«, wiederholte ich. »Aber wer?«
    David sah mich mit ernstem Blick an. »Ich weiß es nicht. Aber es sieht ganz so aus, als ob er jemanden suchen würde, der Andramelech gefangen hält.«
    »Die Dämonen wollen also einen Mann umbringen, der diesen Andramelech festhält«, meinte ich nachdenklich. »Aber wer ist Andramelech?«
    »Keine Ahnung«, sagte David. In seiner Miene spiegelte sich Verwirrung wider. »Aber eines weiß ich sicher.«
    »Dass doch noch immer Dämonen in dieser Stadt existieren?«
    »Ganz genau«, erwiderte er. »Und dass sie irgendetwas im Schilde führen.«

 
    »Oh, Kate«, sagte Laura mitfühlend, nachdem ich ihr von Davids Enthüllungen erzählt hatte. »Und wie geht es dir mit dieser Neuigkeit?«
    Ich wollte ihr Mitgefühl nicht und nahm einen weiteren Schluck Kaffee. »Es geht mir gut. Wirklich. Kein Problem.« Ich glaube, das entsprach sogar der Wahrheit. Schließlich hatte ich inzwischen einige Stunden Zeit gehabt, um mich daran zu gewöhnen.
    Ich hatte Laura gleich am Sonntagvormittag angerufen, und sie war sofort zu uns herübergekommen. Nun saßen wir bei Kaffee und Kuchen zusammen, den Laura am selben Morgen in einem Anfall von ungewöhnlicher Hausfraulichkeit gebacken hatte. Eddie kam immer wieder zu uns herein, um sich »nur noch ein Stückchen« abzuschneiden, während sich Allie und Stuart im ersten Stock befanden und sich für die Kirche herrichteten. Ich war froh, noch Zeit zu haben, mit Laura allein über die gestrige Nacht zu reden.
    Timmy war im Wohnzimmer und spielte mit der Lok, die er zu Weihnachten bekommen hatte, während Frosty, der Schneemann im Hintergrund lief. Er hatte den Film bereits mindestens zwanzig Mal während der letzten Wochen gesehen, doch bisher das Interesse daran kein bisschen verloren. Ich konnte nur hoffen, dass er auch in Schule und Studium später einmal eine ähnliche Begeisterung an den Tag legen würde. Falls das der Fall sein sollte, zog ich hier gerade einen Harvard-Absolventen heran.
    »Wirklich«, sagte ich, als mich Laura fragend ansah. »Es geht mir wirklich gut. Außerdem ist es so viel besser«, fügte ich hinzu und zwang mich dazu, fröhlich zu klingen. »Jetzt kann ich wieder mein normales Leben aufnehmen.«
    Ich glaubte tatsächlich, was ich da sagte. Aber zu wissen, was das Beste ist, bedeutet noch lange nicht, dass man es auch akzeptieren kann.
    »Vielleicht stimmt es außerdem ja gar nicht«, meinte Laura.
    Ich sah sie neugierig an. »Glaubst du etwa, dass er mich angelogen hat?«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Es gibt so viele kleine Hinweise. Das hast du doch selbst gesagt. Du hast mir von so vielem erzählt, was bei Eric und David wirklich frappierend ähnlich ist.«
    Sie hatte recht. Die Art und Weise, wie er mich Katie nannte. Oder wie er sich bewegte, wenn er kämpfte. Es hatte viele Andeutungen und Hinweise gegeben, so dass ich im Grunde gar nicht anders gekonnt hatte, als zu vermuten, dass ich es mit Eric zu tun hatte.
    Trotzdem war ich mir nie sicher gewesen. Zumindest nicht bis letzte Nacht. »Er würde mich nicht anlügen«, sagte ich. »Es ist eine Sache, wenn man einfach nur nichts sagt und mich im Ungewissen lässt. Aber mich direkt anschwindeln?« Ich schluckte, als mir auf einmal klar wurde, dass ich genau das bei Allie getan hatte. Dann schüttelte ich den Kopf. »Nein, ich kenne Eric. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass er mir so etwas antun würde.«
    In Lauras Miene war deutlich zu sehen, dass sie nicht derselben Meinung war. Aber sie war rücksichtsvoll genug, um das Thema erst einmal ruhen zu lassen. Stattdessen lenkte sie das Gespräch auf die Dämonen. »Also – wer ist dieser Andramelech, den der Dämon befreien wollte?«, fragte sie, gerade als Eddie wieder in die Küche kam, um sich ein weiteres Stückchen Kuchen zu holen.
    Ich schüttelte hilflos den Kopf. »Ich wünschte, ich wüsste es.«
    Eddie, der sich über den Kuchen beugte, räusperte sich bedeutsam. Ich warf ihm einen Blick zu. »Weißt du etwa, wer Andramelech ist?«
    Er hob bedauernd die Achseln. »Ich habe keine Ahnung, was sich die Forza gedacht hat, als sie eure

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