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Wie angelt man sich einen Daemon

Titel: Wie angelt man sich einen Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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Geschirrtücher um die Tischbeine wickelte, würde das derartige Vorfälle in Zukunft wahrscheinlich verringern. Um die Welt jedoch vor den bösen Mächten der Dunkelheit zu schützen, brauchte ich einen etwas ausgeklügelteren Plan.
    »Pass in Zukunft besser auf«, sagte ich.
    »Okay, Mami«, sagte er und streckte seine beiden kleinen Daumen in die Höhe.
    Belustigt schüttelte ich den Kopf und kehrte zu Eddie und Laura in die Küche zurück, allerdings nicht, ehe ich zu Stuart und Allie hochgerufen hatte. Es war bereits kurz vor zehn, und wir mussten bald los, wenn wir rechtzeitig zur Messe um elf da sein wollten.
    »Gehst du nach der Messe in die Bücherei?«, fragte ich Eddie. Er hatte die Bibliothekarin unserer örtlichen Bücherei kurz vor den Weihnachtsferien kennengelernt. Obwohl er es bisher nicht offen zugegeben hatte, so war ich mir doch sicher, dass er ziemlich entzückt von ihr war. Sie arbeitete immer Sonntagnachmittag in der Bücherei, so dass Eddie fast jede Woche nach der Kirche dorthin ging.
    »Möglicherweise«, erwiderte er betont lässig.
    »Nun, falls du dort hingehst«, sagte ich, »könntest du vielleicht gleich noch ein paar Nachforschungen anstellen. Du könntest im Internet nach Andramelech suchen und in irgendeinem Lexikon nachschlagen.«
    »Dafür ist Ben zuständig«, entgegnete er und bezog sich damit auf Father Ben, meinen alimentatore, der mir erst vor Kurzem zugewiesen worden war. »Und die da auch«, fügte er hinzu und zeigte mit dem Daumen auf Laura. »Ich bin aus der Jagd ausgestiegen. Das haben wir doch schon besprochen.« Er sah mich misstrauisch an. »Oder funktioniert dein Gedächtnis nicht mehr?«
    »Mein Gedächtnis funktioniert ausgezeichnet«, antwortete ich. »Und ich habe mit Father Ben bereits vergangene Nacht gesprochen, als David und ich die Leiche in die Kathedrale brachten.«
    Unangenehmer- und traurigerweise ist die Forza heutzutage nicht mehr in der Lage, mir ein Entsorgungsteam zu schicken. Da Dämonen sich leider nicht einfach in Luft auflösen, wenn man sie umbringt, bleibt mir also nichts anderes übrig, als die toten Körper anschließend selbst zu beseitigen. Ich kann Ihnen versichern, dass diese Aufgabe nicht gerade zu den Höhepunkten meines Jobs gehört, aber Father Ben hatte die brillante Idee, die Leichen in den Katakomben der Kathedrale zu verstecken. Es war zwar nicht perfekt, aber doch wesentlich besser, als jedes Mal ein Grab in meinem Gemüsegarten auszuheben. Vor allem, da ich schon viel zu sehr von meinem Haushalt überfordert war, als dass ich mich auch noch um einen Gemüsegarten hätte kümmern können.
    »Dann ist Ben ja schon an der Sache dran«, meinte Eddie. Er wandte sich an Laura. »Du bist doch auch geschickt mit dem Computer, Mädchen – oder?«
    »Wenn du damit meinst, ob ich im Internet Nachforschungen anstellen könnte«, erwiderte sie, »dann lautet die Antwort, ja.«
    Er schnaubte zufrieden. »Da hast du es«, sagte er zu mir. »Alles geregelt.«
    »Ich hatte, ehrlich gesagt, gehofft, von dir doch etwas mehr zu bekommen als nur kluge Sprüche. Schließlich sind sowohl Father Ben als auch Laura noch nicht lange dabei. Du hingegen bist ein alter Fuchs.«
    »Ich war noch nie gut, wenn es um Nachforschungen ging«, erklärte er. »Und ich habe mich schon länger aus dem Geschäft zurückgezogen. Das habe ich dir schon mindestens tausendmal gesagt.«
    »Wirklich? Soweit ich mich erinnern kann, bist du erst noch vor einigen Wochen mitten in ein dämonisches Zeremoniell geplatzt.« Ich verschränkte die Arme und starrte ihn finster an. »Oder lässt dein Gedächtnis vielleicht schon nach?«
    »Da ging es nicht ums Jagen«, erklärte Eddie. »Da ging es um Allie.«
    »Jetzt auch«, gab ich zurück. »Wenn Dämonen San Diablo infiltrieren…«
    Er unterbrach mich mit einer ungeduldigen Handbewegung und schnaubte empört. »Pah! Es geht nicht um Allie. Hier geht es um David.« Er blickte mich über den Rand seiner Lesebrille hinweg an. »Oder vielleicht geht es ja auch um deinen alten Schatzispatzi.«
    »Meinen alten – was?«
    »Du hast mich genau gehört. Deine Hormone drehen durch, weil du dich die ganze Zeit fragst, ob er es ist oder nicht. Du benimmst dich wie eine dumme Göre, die auf einer Blumenwiese hockt und das Gänseblümchen-Spiel spielt. Ich hatte gedacht, dass man dich besser ausgebildet hat. Aber nachdem die Forza ja heutzutage derart chaotisch ist, sollte mich das eigentlich nicht wundern.«
    »David ist nicht Eric«,

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