Wie angelt man sich einen Vampir
ständig auf die Uhr. „Zehn Minuten vor sechs, Sir."
„So", murmelte Shanna, „dein Zahn wird von einem Draht festgehalten. In zwei Wochen musst du wiederkommen, damit ich die Schiene entfernen und eine Wurzelbehandlung durchführen kann."
Die Drahtschiene in seinem Mund fühlte sich riesig an, aber Roman wusste, dass er sie in der kommenden Nacht würde entfernen können. Sein Körper würde die Heilung vollziehen, während er schlief. „Dann sind wir fertig?" „Ja." Sie stand langsam auf.
„Ja!" Laszlo boxte triumphierend in die Luft. „Und neun Minuten vor der Deadline!" Roman setzte sich auf. „Du hast es geschafft, Shanna. Und du hattest keine Angst." Sie zog die Handschuhe von ihren Händen. „Hartes, klebriges oder krümeliges Essen solltest du vermeiden."
„Das dürfte kein Problem sein." Roman betrachtete ihr ausdrucksloses Gesicht. Wie schade es war, dass sie nicht merkte, dass dies ein Grund zum Feiern war. Er würde ihr am nächsten Abend seinen Zahn zeigen, und ihr erzählen, wie sie ihre Angst vor Blut überwunden hatte. Dann würde sie feiern wollen. Mit ihm, hoffte er. Auch wenn er seltsam war.
Sie ließ die Handschuhe auf das Tablett fallen und schloss dann die Augen. Langsam schwankte sie zur Seite.
„Shanna?" Roman stand auf. Er fing sie auf, als ihre Beine nachgaben. „Was ist los?" Laszlo griff nach einem Knopf, aber es war keiner mehr übrig. „Es lief alles so gut."
„Es ist in Ordnung. Sie schläft." Roman legte sie auf den Zahnarztstuhl. Es war seine Schuld, er hatte ihr gesagt, dass sie nach Erledigung ihrer Aufgabe zehn Stunden tief schlafen sollte.
„Ich rufe lieber Gregori an." Laszlo zog sein Telefon aus der Tasche und ging ins Wartezimmer.
Roman beugte sich über Shanna. „Ich bin stolz auf dich, meine Süße." Er strich ihr das Haar aus der Stirn. „Ich hätte dir nicht sagen sollen, dass du hinterher schlafen musst. Was ich wirklich wollte, ist, dass du deine Arme um mich schlingst und mir einen leidenschaftlichen Kuss gibst. Das wäre viel besser gewesen.
Er fuhr mit der Fingerspitze über ihre Wange. Zehn Stunden würde sie schlafen. Dann würde sie etwa um vier Uhr nachmittags aufwachen. Keine Chance für ihn, sie mit einem Kuss zu wecken. Die Sonne würde noch scheinen.
Mit einem Seufzen stand Roman auf und streckte sich. Was für eine lange Nacht er hinter sich hatte. Fühlte sich an wie eine ganze Woche. Er betrachtete das Instrument mit dem Spiegel, der Shanna so verwirrt hatte. Verdammte Spiegel. Sogar nach fünfhundertvierzehn Jahren brachte es ihn aus der Fassung, vor einem Spiegel zu stehen und alles darin abgebildet zu sehen außer sich selbst. Aus seinem Haus hatte er alle Spiegel entfernen lassen. Warum sollte er sich daran erinnern lassen, dass er schon lange tot war?
Er sah Shanna beim Schlafen zu. Wunderschöne, mutige Shanna. Wenn er in seiner erbärmlichen Seele nur einen Funken Ehre übrig hätte, würde er das arme Mädchen in Ruhe lassen. Sie irgendwohin bringen, wo sie sicher war, und sie dann nie wieder sehen. Aber zunächst war fast nichts mehr von der Nacht übrig. Das Beste was er noch tun konnte, ehe die Sonne ihn zum Schlafen zwang, war es, sie sicher in einem der Gästezimmer seines Hauses zu verbergen.
Laszlo kam aus dem Wartezimmer hereingeeilt, das Telefon noch gegen sein Ohr gedrückt. „Ja, wir sind so weit." Er sah Roman an. „Würden Sie gern zuerst gehen?"
„Nein, gehen Sie." Roman griff nach dem Telefon. „Das werde ich brauchen."
„Oh ja, richtig. Natürlich." Laszlo neigte den Kopf zu dem Handy, das Roman jetzt hielt. Er schloss die Augen, konzentrierte sich ganz auf Gregoris Stimme, und löste sich dann langsam auf.
„Gregori, warte noch eine Minute." Roman legte das Telefon hin und hob Shanna in seine Arme. Nachdem er einige Sekunden gebraucht hatte, um ihren schlaffen Körper zurechtzurücken, schaffte er es, sie zu halten und gleichzeitig das Telefon an sein Ohr zu halten. Die Position war unangenehm, er musste nach vorne rutschen und sein Gesicht gegen ihres drücken.
Durch das Telefon hörte er Lachen. Was zum Teufel? „Gregori, bist du das?" „Oralsex?" Gregori platzte fast vor Lachen.
Roman knirschte mit seinen gerade gerichteten Zähnen. Dieser verdammte Laszlo. Es hatte nur Sekunden gedauert, bis er alles ausgeplaudert hatte.
„Mann! Was für ein heißer Feger! Warte, bis ich das den Jungs erzähle. Oder vielleicht sollte ich es deinem Harem sagen. Miau!", fauchte Gregori, als wolle er das
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