Wie angelt man sich einen Vampir
Sterblicher Sex in einem Untersuchungsstuhl. Sehr interessant.
„Sir!" Laszlos Stimme wurde eine Oktave höher. Er drehte einen Knopf mit seinen Fingern. „Es ist nicht genug Zeit für - für zwei Behandlungen. Sie müssen sich entscheiden zwischen ihrem Zahn und ihrem ..." Mit verzogenem Gesicht warf er einen Blick auf Romans ausgebeulte Jeans.
Meinem Zahn oder meinem besten Freund? Der letztere presste gegen seinen Reißverschluss, als wollte er erausspringen und brüllen: Nimm mich, nimm mich!
„Sir?" Laszlos Augen waren vor Panik geweitet.
„Ich denke nach", knurrte Roman. Verdammt. Er sah Shanna an. Sie stand nahe bei ihm, die Augen trüb, das Gesicht ausdruckslos, ihr Körper hatte die Lebenskraft einer Schaufensterpuppe. Verdammt. Für sie war das alles nicht echt. Es wäre, als hätte er Sex mit VANNA. Aber noch schlimmer, weil Shanna ihn hinterher hassen würde. Er konnte es nicht tun. So sehr er Shanna auch wollte, er würde warten müssen. Und sichergehen, dass sie aus freien Stücken zu ihm kam. Er atmete tief durch. „Ich will meinen Zahn repariert haben. Tust du das für mich, Shanna?"
Sie sah ihn an, aber ihren Augen fehlte der Fokus. „Ich soll einen Zahn einsetzen. Einen ganz normalen Zahn", wiederholte sie seine Anweisungen von vorhin.
„Ja. Ganz genau."
„Eine gute Entscheidung, Sir, wenn ich das sagen darf." Laszlo hielt seinen Blick nach unten gerichtet, anscheinend peinlich berührt von den Entwicklungen der letzten Minuten. Er ging langsam auf Shanna zu und reichte ihr ein Glas. „Da drin ist der Zahn."
Sie schraubte den oberen Teil ab und nahm das innen liegende Sieb heraus. In dem Sieb lag sein Fangzahn. Roman hielt den Atem an, als sie den Zahn herausnahm. Würde der Anblick seines Zahnes sie aufwecken und seiner Kontrolle entreißen?
„Er ist in ausgezeichnetem Zustand", verkündete sie. Gut. Für sie war es ein ganz normaler Zahn.
Laszlo warf noch einen Blick auf seine Uhr. „Viertel nach Fünf, Sir." Mit einem letzten Zug hatte er den Knopf in der Hand. „Oh je. Wir werden es nie schaffen."
„Rufen Sie Gregori an und finden Sie heraus, wann genau die Sonne aufgeht."
„In Ordnung." Der Chemiker ließ den losen Knopf in seine Tasche fallen und zog ein Handy heraus. Er schritt im Behandlungszimmer auf und ab, während er die Nummer wählte.
Wenigstens hatte Laszlo so etwas zu tun. Er hatte keine Knöpfe mehr an seinem Kittel, also blieben ihm nur die an seinem Hemd oder seiner Hose. Roman schüttelte sich bei dem Gedanken.
Shanna beugte sich über ihn. Wieder drückten ihre Brüste gegen seinen Arm. Seine Hose wurde enger. Denk nicht darüber nach.
„Mund auf."
Wenn sie bloß seine Hose meinen würde. Er öffnete den Mund. Ihre Brüste waren fest, aber weich. Welche Größe sie wohl trug?, fragte er sich. Nicht zu groß, aber auch nicht gerade klein.
„80B", murmelte sie, während sie ein Instrument von dem Tablett nahm.
Oh, Blut Gottes, konnte sie alles hören, was er dachte? Wie viel konnte er von ihr hören? Test, Test. Welche Kleidergröße müssen wir für dich kaufen?
„Vierzig. Nein", sie verzog das Gesicht, „Zweiundvierzig." Zu viel Pizza. Und Käsekuchen. Gott, ich hasse es, zuzunehmen. Ich hätte so gern einen Brownie.
Roman wollte lächeln, aber sein Mund war bereits so weit geöffnet, wie es nur ging. Wenigstens war sie bis zur Schmerzgrenze ehrlich. Und, was hältst du von mir?
Gut aussehend ... geheimnisvoll ... seltsam. Sie begann mit ihrer Arbeit. Intelligent ... arrogant ... seltsam. Ihre Gedanken waren weit weg und verschwommen, obwohl es ihr immer noch gelang, sich auf ihre Hände und ihre Aufgabe zu konzentrieren. Geil ... mit einem riesigen Gehänge. "
Das reicht, danke. Riesiges Gehänge? Und stieß sie das ab oder war sie erfreut darüber? Verdammt, er hätte nicht fragen sollen. Warum sollte es ihn überhaupt interessieren, was eine Sterbliche von ihm dachte? Reparier einfach den verdammten Zahn. Und warum hielt sie ihn für seltsam?
Sie lehnte sich plötzlich zurück. „Das ist sehr seltsam." Ja, seltsam. So war er. Sie sah sich eines ihrer Instrumente genauer an. Es war ein langer, verchromter Stab mit einem runden Spiegel an einem Ende.
Oh nein. „Er muss kaputt sein", schlug er vor. „Aber ich kann mich selbst sehen." Mit einem Stirnrunzeln schüttelte sie den Kopf. „Das ergibt keinen Sinn. Warum konnte ich deinen Mund nicht sehen?" „Der Spiegel ist kaputt. Mach ohne ihn weiter."
Sie starrte weiter in den Spiegel.
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