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Wie Champagner in den Adern

Wie Champagner in den Adern

Titel: Wie Champagner in den Adern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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Schlitz zu leuchten, in den die Feile gefallen war.
    Mit den Fingern kam sie nicht weit genug hinein. Zara begann an dem Mörtel zu kratzen. Für eine Ruine war er jedoch erstaunlich fest.
    Die Kerze war klein, und sie wollte sie nicht verschwenden. Deshalb gab sie das aussichtslose Unterfangen auf und schickte sich ins Warten. Hoffentlich kam Rafi bald.
    Wie abhängig sie von ihm war! Er war ihre Zuflucht und ihre Stärke. Aber hier in der Gefangenschaft war sie nicht sie selbst. Die Umstände hatten sie verändert, und die Empfindungen, die sie verspürte, mochten durch die Isolation entstanden sein.
    Dennoch glaubte sie, sich tatsächlich in ihn verliebt zu ha ben. Er war so aufmerksam, rücksichtsvoll und hörte ihr zu wie kein anderer. Nein, einen besseren Mann konnte sie sich nicht vorstellen.
    Zara drückte den Ring an ihre Lippen. Er fing einen Schimmer des verblassenden Lichts auf und funkelte viel versprechend. Sie hauchte einen Kuss auf den Stein, rieb ihre Lippen daran und wünschte sich ...
    Sie kamen zu ihr, als sie in ihrem hohen weißen Bett zwischen den seidenen Laken ruhte. „Seine Hoheit wünscht, Sie zu sehen", hörte sie Stimmen flüstern. „Das ist ein Befehl."
    „Wir haben es gehört und gehorchen", meldeten sich andere Stimmen.
    Sie fühlte, wie sie die Laken zurückschlugen, obwohl sie schlief, und sie behutsam hochhoben. Da wachte sie auf.
    „Was ist denn?", fragte sie schläfrig.
    „Herrin, er hat nach Euch gefragt. Er erwartet Euch. Wir sind gekommen, Euch das Bad zu richten."
    Ein erwartungsvoller Schauer durchflutete sie. „Er hat nach mir gefragt?"
    Sie wusste genau, sie war neu im Harem, gerade heute erst angekommen, und als der Sultan, Herrscher über alle Welten, sie als Geschenk entgegengenommen hatte, hatte er ihre verschleierte Figur interessiert betrachtet.
    „Das hat er, Herrin. Euer Bad ist fertig."
    Sie wurde durch eine Reihe von Räumen geführt und kam in das große „hamam". Mitten im Raum erwarteten sie männliche Sklaven mit muskulösen Armen und vom Öl glänzenden Oberkörpern.
    Sie umringten sie und begannen sie auszuziehen, ein weißes Kleidungsstück nach dem anderen, bis sie vollkommen nackt war. Sie sah, wie sie sich gegenseitig vielsagende Blicke zuwarfen.
    „Er wird seine Freude an Euch haben, Herrin", sagten sie.
    Sie lächelte nur, ließ sich von ihnen ins warme Wasser führen und tauchte ein. An den Wänden und auf dem Boden entdeckte sie Bilder von Männern und Frauen, die ihr den Atem nahmen. Die dunkeläugigen Männer und die schönen Frauen schienen sich zu bewegen. Sie küssten sich, spielten miteinander und warfen sich verlangende Blicke zu.
    Unwillkürlich fühlte sie, wie sich Hitze in ihrem Körper ausbreitete, und sie dachte daran, dass der Sultan sie bereits am Abend ihrer Ankunft zu sich kommen ließ.
    Sie wurde mit wohlriechenden Seifen gebadet. Sie wuschen ihr das Haar und hoben sie aus dem Wasser.
    Dann lag sie auf einem Bett aus Samt, und tausend Hände massierten sie mit duftenden Ölen, bis sie am ganzen Körper nach Parfüm roch. Sie dachte dabei nur an den Mann, für den sie vorbereitet wurde, und an das, was er von ihr wollte.
    Sie konnte sich nicht mal an sein Gesicht erinnern, denn sie war so aufgeregt gewesen, dass sie es nicht gewagt hatte, zu ihm aufzuschauen. Doch sie hatte seine Stimme gehört, als er anerkennend mit einem Höfling gesprochen hatte. Auch hatte sie gesehen, wie er lässig gewinkt hatte, dass sie in den Harem gebracht werden sollte. Da hatte sie bereits überlegt, wie lange es dauern mochte, ehe er sich an sie erinnerte.
    Im Anschluss an die Massage wurde sie sorgfältig geschminkt. Ihre Augen wurden schwarz umrandet, ihre Finger-und Zehennägel tiefrosa lackiert. Sie trugen einen passenden Lippenstift auf und färbten damit auch die Knospen ihrer Brüste.
    Sie wurde in silberfarbene Gewänder gekleidet. Als Oberteil erhielt sie eine winzige Jacke, die kaum ihre Brüste bedeckte. Die Hose, die sie ihr gaben, war aus dem dünnsten Stoff, weit und bauschig um ihre Hüften, bis hinunter zu ihren Fesseln, wo sie zusammengebunden wurde.
    Der Bauch blieb frei, und die Hose war zwischen den Beinen nicht zugenäht. „Zeig ihm das erst zum Schluss", rieten sie ihr. „Er wird Gefallen daran finden. Es ist die neueste Mode."
    Dann klebten sie ihr einen großen Rubin auf den Bauchnabel, der bei jeder Bewegung funkelte.
    Schmuck kam an ihre Ohren, ihre Nase, ihre Finger, ihre Zehen und ihr Haar. Sie banden ihr einen

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