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Wie die Welt endet: Roman (German Edition)

Wie die Welt endet: Roman (German Edition)

Titel: Wie die Welt endet: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will McIntosh
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gleich wieder an zu bellen, stürzte vorwärts und zwickte mir in die Füße. Phoebe fand das urkomisch, vor allem weil der Hund sie vollkommen in Ruhe ließ und nur mich belästigte.
    Als wir aufgegessen hatten, lief ich noch mal kurz in die Tankstelle, um auf die Toilette zu gehen. Auf dem Rückweg fiel mir ein, dass es nett wäre, etwas für Phoebe zu kaufen – irgendein kleines Geschenk. Es musste wirklich billig sein, aber ich wollte ihr weder ein Spielzeug noch Kaugummi schenken. Es sollte etwas Besonderes sein.
    Mein Blick fiel auf einen Ständer mit Postkarten. Ich drehte ihn und verwarf dabei Luftaufnahmen von Metter und sprechende Schweine. Auf einer Karte waren Hula-Tänzerinnen zu sehen– eindeutig ein Foto aus Hawaii. Aber darunter stand: » In Metter ist es netter.« Perfekt.
    » Ich habe ein Geschenk für dich«, sagte ich, als wir uns auf den Rückweg machten.
    Phoebe nahm die Karte, studierte sie und lachte. » Das ist ja die berühmte Hula-Tanztruppe aus Metter! Danke.«
    Der Himmel war dunkelblau. Wir kamen an einem baufälligen Kino vorbei, das mit neun Vorführsälen protzte, dabei waren höchstens noch zwei oder drei in Betrieb. Trotzdem wünschte ich, wir hätten es uns leisten können, einen Film zu sehen. Zum letzten Mal war ich mit Sophia im Kino gewesen, das musste sechs Monate her sein. Wir hatten uns im Dunkeln geküsst, aber dann hatte sie geflüstert: » Das darf ich eigentlich nicht.« Sie hatte mir die Hand gedrückt, und wir hatten uns auf den Film konzentriert.
    Wie der Bildschirmschoner meines Hirns erschien Sophias lächelndes Gesicht wieder vor meinem inneren Auge. Jetzt fühlte ich mich schuldig– als würde ich Phoebe etwas vormachen, weil in meinem Herzen kein Platz mehr für sie war, sie das aber nicht wusste. Falls sie mich mochte, gab sie sich wahrscheinlich Mühe, einen guten Eindruck zu machen, weil sie hoffte, wir beide könnten eine gemeinsame Zukunft haben. Aber das war nicht der Fall.
    Wie aufs Stichwort bimmelte mein Handy. Ich hatte vergessen, das verdammte Ding aus der Tasche zu nehmen oder wenigstens auszuschalten, bevor wir losgingen. Im letzten Jahr war es einfach mit mir verwachsen.
    » Ruft dich da jemand an?«, fragte Phoebe.
    » SMS «, antwortete ich. » Ich gucke später nach.«
    » Wow, kann deine Sippe sich ein Handy leisten?«
    » Für Notfälle und so«, murmelte ich.
    Phoebe griff nach meiner Hand; unsere Finger verschränkten sich wie von selbst. Wir erreichten den Bahndamm und wanderten in die Finsternis hinein, begleitet von den nächtlichen Geräuschen der Insekten.
    Wenn man gelogen hat, ist das, als hätte man etwas zwischen den Zähnen. Ich versuchte, es einfach zu vergessen und unser Zusammensein zu genießen, aber auf einmal erschien mir der ganze Abend wie eine Lüge.
    » Diese SMS , weißt du? Ich war da nicht ehrlich.«
    » Hab ich mir irgendwie schon gedacht. Normalerweise zuckt man nicht zusammen, wenn das Handy klingelt.«
    » Die Wahrheit ist nämlich…« Tja, was? Dass ich mich mit einer anderen Frau traf? Dass ich eine Affäre mit ihr hatte? » Ich bin… emotional gebunden.«
    Ich erzählte Phoebe von Sophia. Sie nahm es ganz gelassen auf, sehr verständnisvoll. Wir sprachen darüber, als wären wir befreundet, und nachdem sie einige kluge Bemerkungen und Vorschläge gemacht hatte, erzählte sie mir, dass sie sich gerade von einer schmerzhaften Trennung erholte. Ihr Freund hatte sie vor ein paar Monaten verlassen. Weil er Schwarzer war, hatten ihre Eltern sie verstoßen und aus dem Haus gejagt. Phoebe hatte mit ihm die Stadt verlassen und sich einer Sippe angeschlossen, die einige seiner alten Freunde von der Highschool gegründet hatten. Und jetzt war er verschwunden, und außer der Sippe hatte sie niemanden mehr.
    » Ironischerweise rauche ich nicht mal Gras«, erklärte sie. » Und ich trinke auch kaum. Nicht, dass ich andere deswegen verurteilen würde, aber ich war immer ziemlich brav, und jetzt bin ich in einer Sippe gelandet, die vom Drogenverkauf lebt.«
    » Und ich hatte dich schon für ein zügelloses Hippiemädchen gehalten, so eine, die sich zudröhnt und sich von niemandem etwas sagen lässt.«
    » Dabei bin ich eher so eine, die bei einer Tasse Tee ein gutes Buch liest.« Mir gefiel die Art, wie Phoebe » Tasse Tee« sagte. Ihr Tonfall klang britisch.
    In entspanntem Schweigen gingen wir weiter. Bald konnten wir von den beiden Lagern her Musik hören. Es hörte sich nach Heavy Metal an.
    Phoebe verlangsamte ihre

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