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Wie du befiehlst

Wie du befiehlst

Titel: Wie du befiehlst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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kämpfte sich durch Sträucher und Farne, bis sie das Rauschen des Wasserfalls hörte und die Stimmen der anderen.
    Â»Nicht, nein! Hör doch auf!«, rief Serena und lachte, es folgte ein mächtiger Klatsch, als hätte jemand etwas Schweres ins Wasser geworfen.
    Melissa beschleunigte ihre Schritte, lugte hinter einer Palme hervor und sah, wie Serenas Kopf aus dem kleinen See auftauchte. Sie schwamm zum Wasserfall, stellte sich darunter und ließ das Wasser über Gesicht und Haar laufen.
    Â»Mach das nicht noch mal«, sagte sie und wedelte mit dem Zeigefinger in Andrews Richtung, der hilflos mit den Schultern zuckte. Beide waren nackt. Was für schöne Körper! Perfekt. Nahezu perfekt, dachte Melissa.
    Â»Ich hab doch nichts gemacht.«
    Â»Du hast mich ins kalte Wasser geworfen. Ist das etwa nichts?«
    Â»Es sah zumindest süß aus. Und sexy.«
    Â»Ich zeig dir, was sexy ist. Komm her!«
    Mit einem Hechtsprung folgte ihr Andrew ins kühle Nass, tauchte unter und kam erst neben Serena wieder hoch. Er zog sie in seine starken Arme, und sie küssten sich.
    Es war erschreckend, wie gleichgültig Melissa das war.
    Hätte sie nicht vor Eifersucht brennen müssen? Was war nur mit ihr los? Liebte sie Andrew überhaupt noch? Sie sah die Küsse, hörte ihr Stöhnen, beobachtete, wie seine Lippen über Serenas Hals glitten, und es ließ sie, zumindest auf der Gefühlsebene, kalt. Anders sah es da in erotischer Hinsicht aus.
    Sie war immer noch sexuell aufgeladen nach dem Spiel mit Espen, und die Tatsache, nun unentdeckt die verruchten Spiele zwischen Serena und Andrew zu beobachten, brachte ihr keine Besserung.
    Ja, es war aufregend, hier aus ihrem sicheren Versteck einfach nur zuzuschauen und sich vorzustellen, was die beiden gerade empfanden.
    Andrews Hand fuhr durch Serenas Haar, beförderte ihren Kopf leicht nach hinten, so dass das Wasser noch stärker auf ihr Gesicht floss. Sie öffnete den Mund, trank von der Quelle, strich mit beiden Händen über Andrews Körper, als Melissa plötzlich eine Bewegung aus dem Augenwinkel bemerkte.
    Ein zweiter Mann. Nackt. Der das Paar genauso beobachtete wie sie, allerdings, ohne sich dabei zu verstecken. Er lief um den kleinen See herum wie das Raubtier um seine Beute. Musterte Serena und Andrew ausführlich.
    Espen.
    Was machte er denn hier?
    Das hatten sie also unter dem Tisch gemacht. Geheime Nachrichten ausgetauscht. Um sich hier zu verabreden.
    Aber warum hatten sie ausgerechnet sie ausgeschlossen? Melissas schöne Gefühle kühlten ab. Sie war wütend und ent ­täuscht, fühlte sich hintergangen, ganz besonders von ­Espen. Auch wenn dies irrational war. Schließlich hatten sie alle dem Spiel zugestimmt. Jeder mit jedem, alles war möglich, solange alle einverstanden waren.
    Espen stieg ins Wasser und wurde nun auch von Andrew und Serena bemerkt.
    Â»Du hast ihm auch eine Einladung geschickt?«, fragte Andrew verwirrt.
    Â»Sei nicht böse, du hattest mir doch einen kleinen Gefallen versprochen. Sei nicht verklemmt, und komm.«
    Melissa merkte Andrew an, dass ihm diese Variante des sexuellen Zusammenkommens nicht wirklich behagte, doch er machte gute Miene zum bösen Spiel.
    Serena griff nach seiner Hand, führte ihn hinter sich her bis zur Seemitte, und der Wasserfall gab die beiden frei, als träten sie unter einem Vorhang hindurch. Der See war nicht sonderlich tief, man konnte problemlos darin stehen.
    Â»Espen«, sagte Andrew und nickte ihm zu.
    Â»Andrew.« Ein Schmunzeln trat auf Espens Lippen, das konnte Melissa von ihrem Versteck aus sehen. Er leckte sich über die Zähne und fixierte den anderen Mann, und das bewirkte, dass Melissa mit einem Mal sehr schnell sehr heiß wurde. Zwei Männer. Eine Frau. Das konnte vielversprechend werden.

    Andrew fühlte sich von der Situation überfordert. Er hatte gewiss nichts gegen einen Dreier einzuwenden. Ganz im Gegenteil. Schon immer hatte er davon geträumt, es mit zwei Partnern zu treiben. Doch beide waren in seiner Fantasie immer Frauen gewesen. Frauen, die sich auf ihn konzentrierten, die ihn verwöhnten, ihn in den Mittelpunkt stellten.
    Dass nun ein zweiter Mann mit von der Partie war, löste ein eigenartiges Gefühl in ihm aus. Unsicherheit. Unbehagen. Er konnte Espen gut leiden, der ja mit dieser Konstellation deutlich weniger Probleme zu haben schien. Und weil er ungern ein

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