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Wie du Ihr

Wie du Ihr

Titel: Wie du Ihr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Beckett
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Außentoiletten. Es war alles ziemlich rustikal, aber laut Mr Camden »die luxuriöseste Unterkunft unserer Reise, also genießt es!« Und das taten wir. Wir legten uns in die Sonne, taten so, als wäre dies der Beginn schöner Ferien, und hofften, dass sich jemand anders freiwillig bereit erklären würde, sich ums Abendessen zu kümmern.
    Wir waren die letzte Gruppe, die sich selbst organisierte. Es war der einzige Abend, an dem uns ein Backofen zur Verfügung stand, und wie alle anderen hatten wir uns für einfache Gerichte entschieden: zwei extragroße tiefgefrorene Pizzas, die irgendwo zwischen unserer Ausrüstung langsam auftauten.
    »Was macht denn unser Abendessen?«, erkundigte sich Jonathan, als die anderen Gruppen nacheinander mit dampfenden Tellern aus der Küche auftauchten.
    »Dafür bin ich nicht zuständig«, erwiderte Rebecca schnippisch.
    »Hat ja auch keiner behauptet.«
    Lisa lag mit dem Kopf auf dem Rucksack im Gras und stellte sich schlafend. Ich tat das Gleiche, obwohl ich einen Riesenhunger hatte. Ms Jenkins, die unsere Gruppe begleitete, war auch bei uns. Wir sollten sie ebenfalls mit Essen versorgen. Bestimmt wäre sie am liebsten aufgestanden und hätte sich selbst ums Essen gekümmert, aber das durfte sie nicht. Sie musste sich zurückhalten und durfte nur beobachten. Das waren die Regeln. Wir hatten uns im Bus über sie unterhalten, aber keiner von uns hatte sie jemals als Lehrerin gehabt. Sie kam frisch von der Uni, unterrichtete Naturwissenschaften und war noch ziemlich jung. Sie hatte schüchtern gewirkt, als sie sich in der Woche zuvor der Klasse vorgestellt hatte.
    »Wenn du Hunger hast, dann kümmer du dich doch ums Essen«, sagte Rebecca.
    »Wer hat denn behauptet, dass ich Hunger habe?«, erwiderte Jonathan.
    »Dann ist's ja gut. Ich hab auch keinen Hunger.«
    »Ich glaube, Mr Camden will um acht Uhr unsere erste Gruppenbesprechung machen«, erinnerte uns Ms Jenkins. Keiner von uns reagierte. Nicht aus Unhöflichkeit, sondern weil keiner nachgeben und für den Rest der Tour eine Rollenverteilung festschreiben wollte. Rebecca gab als Erste auf.
    »Euch kann man alle vergessen!« Sie stand auf und wühlte demonstrativ in unseren Taschen. Nachdem sie die Pizzas gefunden hatte, stapfte sie wutentbrannt Richtung Küche. Als sie kurz darauf zurückkam, blickte sie uns auffordernd an. Wahrscheinlich wartete sie darauf, dass sich jemand bei ihr bedankte. Als keiner etwas sagte, sah sie verdammt sauer aus. Sie zog ein kleines Notizbuch aus ihrer Tasche und kritzelte wütend hinein. Jonathan hockte im Schneidersitz auf der Wiese und drehte sich eine Zigarette. Ms Jenkins saß mutterseelenallein an dem einzigen Picknicktisch in der Mitte der Wiese. Ich stellte mich wieder schlafend. Lisa war mittlerweile wohl wirklich eingeschlafen. Wir warteten.
    »Was macht denn unsere Pizza?«, erkundigte sich Jonathan zwanzig Minuten später.
    »Woher soll ich das wissen?«, antwortete Rebecca.
    »Willst du nicht mal nachsehen?«
    »Ich hab sie schon in den Ofen geschoben. Geh du doch nachsehen.«
    »Wie lange ist das her?«, fragte ich Rebecca, als mir zu spät dämmerte, welches Spiel sie spielte. In diesem Moment machte jemand über uns ein Fenster auf und zwei verkohlte Scheiben landeten unter johlendem Gelächter aus der Küche qualmend im Gras.
    »Scheiße!«, sagte Jonathan. »Du hast sie verbrennen lassen.«
    »Wieso ich?« Rebecca schaffte es, zugleich empört und triumphierend zu klingen.
    »Wer denn sonst?«, erwiderte Jonathan.
    »Kann ich was dafür, wenn ihr zu faul seid, um eure fetten Ärsche hochzukriegen?«
    »Dann musst du uns wohl was anderes kochen.«
    »Koch du doch was.«
    »Ich hab's dir doch schon gesagt. Ich hab keinen Hunger. Außerdem hab ich vorhin schon was von den Nudeln von Andrews Gruppe probiert.«
    »Was ist eigentlich mit unseren zwei Schlafmützen hier?«, sagte Rebecca und deutete auf Lisa und mich. »Laut Plan sind wir nämlich eine Gruppe, falls ihr das vergessen habt.«
    »Da hat sie allerdings recht«, gab Ms Jenkins zu bedenken. Das war mir so peinlich, dass ich mein Schweigen brach. Obwohl ich keine Lust hatte, bei Jonathans Spielchen mitzumachen.
    »Wir haben noch Brot und Käse«, sagte ich. »Ich kann uns ein paar Sandwiches machen.«
    »Es kann sprechen«, bemerkte Jonathan spöttisch.
    »Ich helfe dir«, sagte Lisa verschlafen.
    Dummerweise war es zu spät. Mr Camden hatte beschlossen, die Besprechung früher abzuhalten, und ließ uns nicht mehr in die

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