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Wie Du Mir

Wie Du Mir

Titel: Wie Du Mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Dunne
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platziert worden zu sein, um den Zugang zu seinem Schreibtisch zu erschweren. Freeman selbst war selten dort anzutreffen. Wenn, dann bei einem Tee, ein Memo diktierend oder den Blick auf den Bildschirm seines Computers fixiert.
    Jetzt fixierte er Hugh.
    „Die Operation abbrechen?“ Sein Gesicht war fahl vom Widerschein des Monitors. „Ist es nicht etwas spät dafür? Wenn ich mich nachmittags nicht verhört habe, soll der Zugriff innerhalb der nächsten 90 Minuten sein.“
    „Agent Paul hat sich erst vorhin bei mir gemeldet, um seine Nachricht zu erklären. Aus irgend’nem Grund ist sein Bruder bei der Einheit mit dabei.“
    Freemans Augenbrauen zogen sich bis zu seinem Haaransatz.
    „Warum hat er das nicht schon früher mitgeteilt?“
    Hugh ballte die Hände in seinen Hosentaschen und wechselte vom linken auf den rechten Fuß.
    „Anscheinend ist er Ersatzmann für einen ausgefallenen Schützen.“
    Freemans hm-hm darauf hatte einen eindeutig sarkastischen Unterton.
    „Und was denkst du darüber?“
    Wenn er nur an sein Gespräch mit Paul dachte, kam Hugh schon die Galle hoch. Hätte der verdammte Bastard seinen Bruder nicht vor ihm verheimlicht, müsste Hugh sich jetzt nicht diese anklagenden Fragen seines Vorgesetzten anhören.
    „Er verlangt viel für die Tatsache, dass er uns eine so wichtige Information unterschlagen hat.“
    Freeman nickte zustimmend, als rezitierte Hugh gerade aus einem von ihm verfassten Text. „Tatsache ist aber auch, dass wir abhängig von ihm sind, wenn wir Hanlon in absehbarer Zeit festnageln wollen. Er ist der Einzige unserer Informanten, der clever und angesehen genug ist, um Hanlons Nachfolge anzutreten. Wenn wir seinen Bruder jetzt in den Knast stecken, überlegt er es sich vielleicht anders.“
    „Paul muss seinen Job machen, wir unseren“, sagte Freeman nach einem ungeduldigen Schmatzen. „Solange wir wegsehen können, wenn er Operationen plant, sehen wir weg. Wenn wir ihn dabei erwischen, ist er fällig wie jeder andere auch. Und seine Verwandtschaft erst recht. Berufsrisiko.“
    Hugh fuhr sich über seinen Bart. Freeman hatte recht. Außerdem hatte er große Lust, Paul einen Denkzettel zu verpassen. Trotzdem, er musste langfristig denken. Und Freemans Kommentare konnten sowohl ernst gemeint als auch bloß ein Test seines Denkvermögens sein.
    „Wir können den Bilson-Anschlag auch verhindern, ohne die Einheit zu exponieren“, sagte er.
    Freemans klobiges Gesicht hatte ein äußerst beschränktes Repertoire an Mienenspiel, doch eine Warnung brachte er zustande.
    „Ich weiß, du hast viel in Paul investiert und ich habe dir dabei jede Freiheit gelassen. Nur Hanlon zählt. Meinetwegen lässt du die kleinen Fische ziehen, solange uns das weiterbringt.“ Sein Blick schien Hugh von Kopf bis Fuß zu durchleuchten. „Und das tut es, nicht wahr?“
    Hugh nickte. Die Operation heute war vielleicht verloren. Dadurch öffnete sich jedoch unverhofft ein anderes Tor. Zurück von Plan B zu Plan A.
    Freeman schien zufrieden und wandte sich wieder dem Bildschirm zu.
    „Und denk dran, deine Arbeit mit Paul hat bei unserem Häuptling Erwartungen geweckt. Er schaut uns über die Schulter und damit auch die MI5-Fritzen. Unser Erfolg in West-Belfast steht und fällt mittelfristig mit Paul.“
    „Ist mir klar, Rob.“
    „Gut, dann viel Glück“, sagte Superintendent Freeman in seinen Computer. „Genieß den unverhofft freien Abend. Hat auch was für sich.“
    Hugh sah auf die Uhr. Ein paar Minuten nach halb sieben. Carl von der mobilen Einheit verständigen, die Streife auch, Paul beruhigen. Das konnte er noch schaffen.
     
    ***
     
    Liam hatte nicht zu viel versprochen. Seamus war ein hervorragender Fahrer. Ihr Mitsubishi segelte mühelos durch Seitenstraßen, die Rory noch nie gesehen hatte. Außerdem war er ein cooler Typ.
    Hast dich ganz schön verändert, JR, hatte Seamus gegrinst, Rory über seine Schulter hinweg die Hand gereicht und war dann zur Tagesordnung übergegangen. Im Gegensatz zu Rooster, der nach einer Fluchtirade bei ihrem Treffen am Stadtfriedhof schmollte. Hatte Rory nie leiden können, die Arschgeige. Legendär für seine schlechte Laune und schien ständig zu schwitzen.
    „Wie lange fahren wir noch?“, fragte Rory.
    „Schätze mal zehn Minuten“, Seamus’ Blick begegnete ihm im Rückspiegel. „Die Peace Line ist schon zu, ich muss ’nen Umweg machen.“
    Hinter Rorys Adamsapfel pochte es. Zwanzig Minuten und Billy Bilson war Vergangenheit. Sullivan II

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