Wie, du stillst nicht
geschlossenen Gefäß maximal 24 Stunden gekühlt gelagert werden.
■ Soll die Muttermilch transportiert werden, achten Sie darauf, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird (Transport in einer Kühltasche mit Kühlelementen).
Weitere Tipps
Eine Erwärmung der Säuglingsnahrung in der Mikrowelle ist nicht empfehlenswert, da durch stellenweise starke Erhitzung (hot spots) Nährstoffe und antiinfektiöse Eigenschaften der Muttermilch zerstört werden. Außerdem wird die Milch nicht gleichmäßig erwärmt. Trotz Schwenken kann sie immer noch zu heiß sein und das Kind kann sich verbrühen. Bei Hartplastikflaschen kann unter Umständen Bisphenol A freigesetzt werden. Deshalb sollten Sie Säuglingsnahrung immer im Wasserbad oder im Flaschenwärmer erwärmen.
Ist die Milch warm genug, sollte das Baby innerhalb einer Stunde damit gefüttert werden. Ein zweites Mal darf sie nicht erwärmt bzw. verfüttert werden. Deshalb sollten Sie stets nur kleine Mengen erwärmen und ggf. danach noch eine zweite Portion, wenn der Hunger des Babys größer ist. Wenn Sie die Milch nicht verwenden oder es bleibt ein Rest übrig, schütten Sie nichts weg: Muttermilch ist ein wunderbarer Badezusatz für Babys oder Erwachsene. Deshalb beim nächsten Bad einfach ins Wasser kippen.
Es ist nicht ratsam, Muttermilch und Flaschenmilch zu mischen, denn bleibt ein Rest übrig, muss dieser weggegossen werden. Schade um die Muttermilch. Also besser erst die Muttermilch geben und dann die Flaschenmilch. Sie können das Baby zwischen den unterschiedlichen Milchnahrungen aufstoßen lassen und es wickeln.
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Das Geschäft mit gespendeter Muttermilch
Gespendete Muttermilch ist vor allem in den USA sehr populär. Frauen, die Milch im Überfluss haben, bieten diese in diversen Online-Börsen an, manchmal zu extrem hohen Preisen. Auf der amerikanischen Webseite »Only the Breast« offerieren derzeit knapp 3500 Frauen ihre Milch frisch abgepumpt oder tiefgefroren für 1 bis 2,50 US-Dollar pro Unze (etwa 28 ml). Das Geschäft mit dem »flüssigen Gold« gibt es noch nicht lange, doch es boomt. Doch Vorsicht: Die unbehandelte Muttermilch einer anderen Frau kann gesundheitliche Gefahren bergen. Gespendete Muttermilch ist ein kostbares Geschenk, welches jedoch besser nur angenommen werden sollte, wenn die Quelle den Qualitätsrichtlinien entspricht und bekannt ist.
Laktoseintoleranz und Kuhmilchallergie
Das Immunsystem von Säuglingen ist noch nicht entwickelt, deshalb besteht eine erhöhte Anfälligkeit für Allergien. Immer mehr Babys und Kleinkinder leiden mittlerweile an einer Laktoseintoleranz, einer Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker. Dieser wird normalerweise von Enzymen im Magen-Darm-Trakt in seine Bestandteile aufgespalten, die dann ins Blut übergehen. Funktioniert dies nicht, kommt es zu typischen Beschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall und Völlegefühl. Mit einem Bluttest lässt sich eine Unverträglichkeit feststellen. Die häufigste Allergieform im Säuglingsalter ist jedoch eine allergische Reaktion auf Produkte, die Kuhmilch enthalten (Kuhmilchallergie), ausgelöst durch artfremdes Eiweiß. Bei einer allergischen Reaktion auf Kasein besteht auch eine Allergie gegenüber der Milch anderer Tiere. Betroffen sind bis zu 7 Prozent aller Babys. Eine allergische Reaktion zeigt sich meist durch Koliken, Durchfall oder das atopische Ekzem (Milchschorf). In der Regel verschwindet diese Allergie wieder, wenn das Kind das Kleinkindalter erreicht hat. Muttermilch enthält zwar kein artfremdes Eiweiß und gilt daher als »hypoantigen«, stellt jedoch keinen absoluten Schutz vor dem Ausbruch einer atopischen Veranlagung dar.
Gehen Sie unbedingt zur weiteren Abklärung zu einem Kinderarzt, wenn Ihr Baby nach der Flasche spuckt, schreit, rot anläuft, Durchfall bekommt oder die Beinchen anzieht.
Künstlich hergestellte Milchersatznahrung
Muttermilchersatznahrung wird aus Kuhmilch hergestellt und auch als (künstliche) Säuglingsmilch, Kunstmilch, Flaschennahrung, synthetische Milch oder Formula bezeichnet. Sie ist die erste Wahl, wenn Sie nicht stillen oder Muttermilch abpumpen können oder wollen oder keine gespendete Muttermilch zur Verfügung steht. Welche industriell hergestellte Babynahrung gibt es eigentlich?
Säuglingsanfangsnahrung
Als Säuglingsanfangsnahrung (Pre- und Startnahrung) bezeichnet man Produkte, die laut Hersteller speziell für die Ernährung in den ersten sechs Lebensmonaten geeignet sind. Sie
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