Wie, du stillst nicht
aufeinander eingestimmt sind. Je mehr Milch produziert wird, desto größer wird sein Magen. Bereits nach drei Tagen ist der Magen des Kindes in der Lage, 22-27 ml Milch aufzunehmen. Dann dehnt er sich auf die Größe eines Tischtennisballs aus. Zehn Tage nach der Geburt kann ein Säugling bereits 45-60 ml Milch trinken. Das ist mit der Grund dafür, dass sich die Anzahl der Stillmahlzeiten täglich verringert.
Auch wenn nicht gestillt wird, muss diese Tatsache berücksichtigt werden und der Babymagen sollte nicht durch große Mengen von Flüssigkeit überdehnt werden.
Wundermilch Kolostrum
Das Kolostrum, die erste Milch, die nach der Geburt zur Verfügung steht, ist die ideale Milch für ein Neugeborenes, sowohl in der Menge als auch in seiner Zusammensetzung. Es enthält viele Immunstoffe, kleidet die Darmwand mit einer Schutzschicht gegen äußere Keime aus und fördert eine gesunde Darmflora! Kolostrum enthält zudem wichtige Enzyme, welche die Verdauung unterstützen. Da es sehr bekömmlich und leicht verdaulich ist, möchte und sollte das Baby möglichst oft, d. h. alle ein bis zwei Stunden, angelegt werden.
Auch wenn Sie für sich entschieden haben, Ihr Kind nicht zu stillen, wäre es somit für Ihr Baby sehr wichtig, zumindest während der ersten Tage Muttermilch zu erhalten! Für die Mutter bedeutet das Stillen nach der Geburt eine verminderte Wahrscheinlichkeit von Nachblutungen. Die Gebärmutter zieht sich dann, hormonell bedingt, schneller wieder zusammen. Wenn es Ihnen also irgend möglich ist, auch nur ein paar Tage oder Wochen zu stillen, tun Sie es! Wenig ist besser als gar nicht. Jeder Tropfen Ihrer kostbaren Muttermilch tut Ihrem Nachwuchs gut!
Die optimale Nahrung für den Säugling
Die Qualität der heute im Handel erhältlichen künstlichen Säuglingsnahrungen wird laut Hersteller ständig verbessert und so weit wie möglich der Muttermilch angepasst, was jedoch nicht heißt, dass sie gleichwertig ist. Das wird sie niemals sein können. Eine Frau, die ihr Baby nicht stillt, muss aber nicht zwangsläufig auf Flaschennahrung zurückgreifen, sondern hat - so die UNICEF-Publikation »Facts for Life« - folgende andere Möglichkeiten: Die zweitbeste Lösung ist: Die Frau pumpt ihre Milch ab und füttert sie alternativ (d. h. an der Brust) oder mit der Flasche. Die drittbeste Möglichkeit wäre, das Kind mit gespendeter Frauenmilch zu füttern und erst die viertbeste Möglichkeit ist die künstliche Säuglingsnahrung.
© iStockphoto/Diane Labombarbe
Muttermilch gewinnen
Falls vorübergehend oder dauerhaft nicht gestillt wird, gibt es die Möglichkeit, Muttermilch regelmäßig per Hand zu gewinnen und/oder mittels einer Milchpumpe abzupumpen. Wie man Muttermilch per Hand gewinnt (auch Ausstreichen genannt), lernen Sie am besten bei einer Stillfachfrau oder einer Hebamme. Stillorganisationen bieten zudem Videos und Broschüren mit Ausstreichtechniken an. Eine weitverbreitete Technik ist die sogenannte Marmet-Massage. Informationen dazu können über die La Leche League (www.lalecheleague.org) bestellt werden. Der große Vorteil der Milchgewinnung per Hand ist, dass sie - im Gegensatz zu Milchpumpen - überall und jederzeit verfügbar ist. Es muss nichts zusammen- bzw. auseinandergeschraubt und anschließend gereinigt werden. Das Erlernen der Technik braucht allerdings eine gewisse Zeit und Übung. Um eine komplette Stillmahlzeit zu gewinnen, sind manchmal 20-30 Minuten notwendig.
Pumpstillen
Das Zufüttern von Muttermilch an der Brust wird auch »Pumpstillen« genannt. Hierzu gibt es verschiedene Methoden, die auf den folgenden Seiten noch vorgestellt werden. Muttermilch kann auch mit der Flasche gefüttert werden. So hervorragend die Entscheidung für das Abpumpen ist, das Bedürfnis des Kindes, Mamas Brust statt Gummi im Mund zu haben, kann auf diese Weise nicht gestillt werden. Wird mit der Flasche gefüttert, kann als Ausgleich das Trost- und Beruhigungssaugen an der Brust stattfinden. Die gewonnene Milch kann dann entweder alternativ oder möglichst bindungsorientiert mit der Flasche zugefüttert werden. Ist nur eine vorübergehende Zufütterung nötig, kann zusätzliche Nahrung mit dem Becher, Fingerfeeder oder Löffel gegeben werden. Lassen Sie sich von einer Hebamme oder einer Stillfachperson zeigen, wie Sie richtig abpumpen (die Gebrauchsanleitung alleine genügt nicht) und welche Pumpe für Sie geeignet ist. Es gibt nicht die eine Pumpe, mit der jede Frau gleich gut zurechtkommt.
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