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Wie ein dunkler Fluch

Wie ein dunkler Fluch

Titel: Wie ein dunkler Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Webb
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Kopf«, murmelte sie, am ganzen Leibe zitternd. »Nur in meinem Kopf.« Nicht real. Nicht real. Bitte, Gott. Nicht real!
    »Wenn ich die Augen schließe, sehe ich noch immer deine Lippen vor mir. So vollkommene, schöne Lippen«, murmelte er durch die Wand. »Ich möchte, dass du alles mit mir machst, was du für ihn getan hast. Nur dass ich, wenn ich fertig bin, dich töten werde.«
    Sie schüttelte den Kopf. Das hier musste ein schlechter Witz sein. Die Nachrichtenstory. Goodman. Es war ihre Schuld. Fincher hatte die Idee Goodmans Story entnommen und spielte ihr einen Streich.
    Aber die Stimme … o Gott, die Stimme war dieselbe.
    »Ich weiß, dass du da bist«, flötete er mit der hauchigen Stimme, an die sie sich nur zu gut erinnerte. »Komm mal näher an die Wand, damit ich mir vorstellen kann, dass ich dich anfasse.«
    Sie strauchelte, als sie so weit wie möglich zurückwich – ganz bis zur Metallwand am anderen Ende. Ihre Brust schien fast zu platzen, während das Herz gnadenlos dagegenschlug.
    Nein. Sie fegte ihre Angst beiseite. Fasste wieder Mut.
Sie war nicht dieses schwache, hilflose siebzehnjährige Mädchen. Und ganz bestimmt kein Opfer. Nicht mehr.
    »Wir wollten dich nur glücklich machen, Nummer dreizehn. War das zu viel verlangt?«
    Eine unbändige Wut durchfuhr sie; sie ging zu der dünnen Metallwand zurück, die sie trennte. Ja, sie steckte hier in Schwierigkeiten. Aber, bei Gott, er musste sie zuerst umbringen, damit nicht sie ihn killte.
    Vivian bezwang ihre Wut und sagte mit leiser, ruhiger Stimme: »Ich verrate dir, was ich für dich tun werde.«
    »Sag’s mir«, antwortete er in erregtem Tonfall. »Bitte sag’s mir. Ich werde schon hart, wenn ich nur an deine Lippen denke.«
    Wieder explodierte die Wut in ihr. Sie musste sich zwingen, nicht zu sagen, was ihr auf der Zunge lag. »Ich werde dich lutschen, genauso wie ihn. Ich mach’s dir so schnell, dass dir schwindlig wird.«
    »Oh … ja … ja … das wäre schön.«
    »Und dann reiß ich dir mit den Zähnen die Halsschlagader heraus, so wie ich’s bei dem anderen getan habe.«

31
    1:30 Uhr
1000 Eighteenth Street
Noch 90 Minuten …
     
    »Wir haben wieder Livestreambilder!«
    McBride lief zu Talleys Arbeitsplatz. Alle Behörden und Privatunternehmen, von denen bekannt war, das sie
Überwachungskameras im Außenbereich einsetzten, waren abgeklappert worden. In keinem ihrer Systeme irgendein Anzeichen von Grace’ Explorer. Sie hatten sich die ersten Bilder immer wieder angesehen – aber keine neuen Erkenntnisse gewonnen.
    Während die Bilder wieder liefen, zersprang McBride förmlich das Herz, dasselbe verdammte Herz, von dem er geglaubt hatte, es wäre zu Stein geworden. Er hoffte, dass dies hier live und dass sie wohlauf war. Aber die Zeit wurde knapp. Er wollte nicht hier herumstehen und zusehen, wenn die letzten Minuten gekommen waren.
    Namenlos, oder wer zum Teufel auch immer das war, presste die Hände und die eine Seite seines Gesichts gegen die Wand. Sein Mund bewegte sich, als spräche er.
    Grace ging jetzt auf und ab. Alle paar Sekunden blickte sie wütend auf die Wand und sagte etwas. Schrie etwas, nach ihrem wütenden Gesichtsausdruck zu schließen.
    »Die Räume liegen nebeneinander«, sagte McBride, hauptsächlich zu sich selbst. Im Geiste ging er bereits die möglichen Szenarien durch.
    »Was tut sie da?« Pierce drängte sich zwischen McBride und Pratt.
    Grace ging zur Wand, die der Kamera am entferntesten lag, und bückte sich. Offenbar zog sie an etwas.
    »Da ist keine Tür«, bemerkte Talley.
    »Vielleicht doch«, widersprach McBride. »Können Sie das heller machen?«
    »Ich kann’s mal versuchen«, sagte Talley. »Ich friere ein Bild ein und probiere anschließend, es aufzuhellen.«
    »Machen Sie schon«, befahl Pierce.

    Talley verkleinerte das Livebild und öffnete ein anderes, in das er das Bild kopierte. Er drückte ein paar Tasten, dann sagte er: »Besser geht’s nicht.«
    McBride beugte sich weiter vor. »Ist das dort eine Schiene?« Er zeigte auf die eine Seite der Wand, wo Grace augenscheinlich an etwas zog. »Und da drüben?« Er zeigte auf die andere Seite.
    »Ein Garagentor?«, schlug Pierce vor.
    »Eine Tür zum Hochziehen«, stimmte McBride zu. »Aber keine Garage. Sehen Sie sich die Größe der beiden Räume auf beiden Bildern an.« Talley maximierte die Ausschnitte. »Gleich groß. Sieht so aus, als würde er durch eine angrenzende Wand hindurch mit ihr reden.«
    »Öffentliche Lagerräume«,

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