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Wie ein dunkler Fluch

Wie ein dunkler Fluch

Titel: Wie ein dunkler Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Webb
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Ermittler es lieber gesehen hätte, wenn er nicht dabei gewesen wäre.
    »Zum Tutwiler«, sagte Grace zum Chauffeur.
    Als McBride verwirrt dreinschaute, erläuterte sie: »Wir lassen Sie morgen nach Hause fliegen. Heute Abend sollen Sie sich entspannen und genießen, auf Kosten der Familie Byrne und des Bureaus.«
    Sich heute noch in ein Flugzeug zu setzen – das stand
wirklich nicht ganz oben auf seiner Agenda. Aber hierzubleiben lag auch irgendwie außerhalb seiner Komfortzone. Er fragte sich, ob das Bureau noch versteckte Absichten hegte. Er vertraute keinem der Leute dort, nicht einmal der hübschen Lady, die ihm als Babysitter zugeteilt war.
    Sie lag ganz weit außerhalb seiner Komfortzone.
    Was ihn aber nicht davon abhielt, etwas Dummes zu sagen. »Solange Sie mir Gesellschaft leisten, geht das in Ordnung.«
    Im Licht der Stadt, das auf den Rücksitz fiel, bemerkte er die Deckung, hinter der sie sich immer verschanzte, wenn er ihr Terrain betrat. Sie stellte ihre Beziehung schleunigst richtig. »Gegen ein Abendessen hätte ich nichts einzuwenden.«
    »Sie gehen aber mächtig ran, Grace.« Er ließ es dabei bewenden. Wahrscheinlich das Klügste, was er heute getan hatte – außer dass er das Mädchen aufgespürt hatte.
     
    Vivian war sich nicht sicher, ob es klug wäre, mit McBride essen zu gehen. Allein mit McBride zu sein war so, als tastete man sich durch einen Irrgarten. Man wusste nie, was einen hinter der nächsten Biegung erwartete oder wann man in eine Sackgasse geriet. Und gerade als sie glaubte, seine Fallstricke umgehen zu können, steckte sie bereits in einem drin. Sein unorthodoxer Charme ging ihr unter die Haut, und das war ein Fehler. Dem Mann überhaupt zu vertrauen war ein großer Fehler.
    Der Fahrer bog unter den Baldachin des historischen Tutwiler. Vivian bezahlte. Ein Bediensteter öffnete die Tür, und sie stieg aus, froh, dem Medien-Hype auf dem
Friedhof entkommen zu sein. Alyssa Byrne war in Sicherheit, mehr konnte ein guter Agent nicht verlangen. Vivian hätte erleichtert und dankbar sein können. Aber diesen Zustand konnte sie nicht ganz erreichen. Dazu nagten einfach zu viele Fragen an ihr.
    Während sie und McBride auf den Eingang des altehrwürdigen Hotels zugingen, versuchte sie ganz bewusst, sich zu entspannen. McBride faszinierte sie, auch wenn er jede innere Alarmglocke in ihr auslöste. In ihrer Abschlussklasse hatte es keinen Agenten gegeben, der nicht alles darum gegeben hätte, mehr über den legendären »Jäger« zu erfahren.
    Sie hatte damals einen unbändigen Wissensdrang entwickelt. Sie wollte in ihrer Karriere den gleichen Höhepunkt erreichen. Nur eben nicht so tief fallen wie er. Auch wenn sie rasend neugierig war – ihre Aufgabe bestand lediglich darin, dafür zu sorgen, dass McBride eine ruhige Nacht im Hotel verbrachte. Worth hatte ihr strikte Anweisungen erteilt.
    Sie musste nur sicherstellen, dass er nicht ihre persönlichen Grenzen überschritt; dann würde es keine Probleme geben.
    Ihre Gedanken schweiften zurück zu den Ereignissen vom Nachmittag. Der Verlauf der Rettungsaktion verwirrte sie bestenfalls. Sie hatten Erfolg gehabt, aber es gab noch so viele Fragen. Eine davon lautete: Was bedeutete das Wort auf der Stirn des Mädchens? Diese und viele andere Fragen würde sie sehr gern an den Mann richten, der neben ihr stand, aber Worth hatte sie ausdrücklich instruiert, es zu unterlassen. Er wollte die letzten ungeklärten Fragen lösen und in Quantico nachfragen, warum der Name von Andrew Quinn aufgetaucht
war. Ihre Aufgabe war es, McBride zu unterhalten und dafür zu sorgen, dass er das Flugzeug bestieg. Für sie wäre der Fall damit abgeschlossen.
    Wenn sie das akzeptieren konnte, wäre ihr Leben verdammt viel leichter.
    Ein leichtes Leben war leider noch nie ihr Stil gewesen.
    In der prunkvollen Lobby des Tutwiler mit seinen Marmorfußböden und Kristallleuchtern ging sie auf die Rezeption zu und zwang sich zu einem höflichen Lächeln für den Hotelmitarbeiter. »Bitte ein Zimmer mit Balkon und schönem Ausblick.« Sie wollte McBride seinen Abend in Birmingham so angenehm wie möglich gestalten.
    Weil sie fürchtete, er könnte sie plötzlich allein dastehen lassen, schaute sie nach, ob er noch in der Nähe der Fenstertür auf der anderen Seite des Foyers wartete. Einen Moment ließ sie den Blick auf ihm verweilen. Er tat so, als interessierte ihn gar nichts. Sie hatte jedoch aus nächster Nähe miterlebt, wie interessiert er war. Das kleine Mädchen

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