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Wie ein dunkler Fluch

Wie ein dunkler Fluch

Titel: Wie ein dunkler Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Webb
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sagte Grace, als sie den Ausdruck der E-Mail vom Drucker holte. »Unsere Stadt wurde von Stahlmagnaten gegründet.« Sie las die E-Mail. »Er verwendet das Wort ›geschmiedet‹.«
    »Der Iron Man«, schlug Schaffer vor, sie nahm Grace’ Theorie auf und spielte damit.
    »Vom Gipfel des Roten Berges«, pflichtete Grace ihr bei. »Schaffer hat Recht. Der Vulkan-Park, in dem der Eisenmann steht, liegt auf dem Gipfel des Roten Berges. Und er ist ganz sicher deutlich sichtbar.« Grace blickte zu McBride. »Das wäre ein guter Ausgangspunkt, vielleicht sogar noch bevor wir das Opfer identifizieren. Wir könnten eine Suchmannschaft dorthin schicken. Die Sicherheitskräfte des Vulkan-Freizeitparks könnten mithelfen.«
    »Fragen Sie nach, ob die Polizei von Birmingham erlaubt, dass ein kleines Team schon einmal mit der Suche beginnt«, stimmte McBride zu. »Jeder Anfang ist besser als keiner.« Der Buchstabe D vor dem Namen Jones bereitete ihm Kopfzerbrechen. Handelte es sich um einen Anfangsbuchstaben oder den bestimmten Artikel, der sich auf Jones bezog? Der fehlende Punkt könnte sie kostbare Zeit kosten, aber darum ging es dem Täter vermutlich.

    Worth hielt die Hände hoch und bewegte sie hin und her, als wollte er den Vorschlag, den Grace gemacht und dem McBride zugestimmt hatte, zurückweisen. »Wir wissen noch gar nichts über das Opfer. Wie sie aussieht, wie alt sie ist, nichts. Aber wir müssen wissen, nach wem wir suchen, erst dann können wir mit der Suche beginnen.«
    »Aber es gibt tatsächlich ein Opfer«, widersprach McBride. »Wir kennen nur noch nicht die Details.«
    So stichhaltig Worths Argument war, es ging hier nicht um ihm. Es ging nicht einmal um das Opfer.
    Sondern um McBrides Fähigkeit, die Situation zu beherrschen.
    Und ihm blieben nur 24 Stunden Zeit, sie zu lösen.

10
    Vulkan-Park
17.30 Uhr
Noch 16 Stunden und 30 Minuten …
     
    »Die Hundestaffeln haben jeden Zentimeter des Parks durchsucht«, erstattete Vivian Worth Bericht. »Aber wir haben hier nichts gefunden, Sir.«
    Sechs Stunden, zehntausend Quadratmeter. Und nichts. Verdammt .
    Worth hatte Recht gehabt.
    McBride hatte sie hierher geschickt, um die Suche zu leiten, während er sich darauf konzentrierte, alles, was er zum Opfer finden konnte, zu bestimmen und aufzuspüren.
Aber sie hatte nichts gefunden. Hatte nur Zeit und Ressourcen vergeudet.
    Eine Reporterin, Nadine Goodman, und ein Kameramann vom Sender hatten sie interviewen wollen. Die Sicherheitsleute des Vulkan-Parks hatten sie zu ihr geschickt. Zum Glück hatte nur dieses eine Fernsehteam die Ermittlungen gestört. Sollte Nadine Goodman doch die Fährte der Story vor dem Rest der Meute aufnehmen.
    Bei dem großen Medieninteresse auf dem Friedhof war es um Alyssa Byrne gegangen, die Tochter einer der prominenten Familien der Stadt. Falls die Medienleute Wind von McBrides Beteiligung an den Ermittlungen bekommen hatten, so fand Vivian jedenfalls keinen Hinweis darauf. Sie hoffte, dass ihre Glückssträhne anhielt. Trotzdem kam es ihr seltsam vor, dass eine so bekannte Reporterin wie Goodman bei einer Vermissten-Suche auftauchte, bei der es nicht um eine Person aus den besseren Kreisen ging. Über Goodman musste sie sich Gedanken machen. Die Frau kannte keinerlei Skrupel. Wenn sie von McBrides Beteiligung Wind bekäme, würde der Fall in den Medien sofort breitgetreten werden.
    Worth rief Vivian in die 18. Straße zurück. Seine Dienstanweisung schmerzte sie so sehr, als wäre sie über glühende Kohlen geschleift worden.
    Sie schob ihr Handy in den Clip zurück und betrachtete die Polizeiwagen, die hier und da auf dem Parkplatz standen. Das Ganze war reine Zeitverschwendung gewesen.
    McBride, Pratt und Davis arbeiteten noch daran, das aktuelle Opfer zu identifizieren und die Liste der Fans,
die McBrides Karriere verfolgt hatten, zu reduzieren. Die Suche nach dem Opfer glich der Suche nach einer Stecknadel im Heuhaufen. Es wohnten Hunderte Jones in und um Birmingham; mehr als ein Drittel besaß Vornamen, die mit D anfingen – falls es sich überhaupt um einen Anfangsbuchstaben handelte.
    Im Grunde genommen hatten sie nichts in der Hand.
    Wie suchte man nach einer vermissten Person, wenn man nicht einmal wusste, nach wem man suchte? Die Suche im Vulkan-Park war bestenfalls ein Schuss ins Blaue gewesen.
    Vivian brauchte eine Cola. Sie hatte so viele Anweisungen gerufen und war so viele Kilometer auf dem Parkgelände herumgelaufen, dass sie erschöpft war. Der hohe Zuckergehalt

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