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Wie ein dunkler Fluch

Wie ein dunkler Fluch

Titel: Wie ein dunkler Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Webb
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Brust. »Oder entschwinden Sie während des Sex, so, wie Sie es getan haben müssen, als Namenlos Sie dazu zwang … diese Dinge zu tun.«
    Sie blieb stehen, warf ihm einen wütenden Blick zu. »Mit mir ist alles in Ordnung, McBride. Mir geht’s gut.
Ich kann meinen Beruf ausüben. Ich führe ein normales Leben. Ich bin kein Mädchen, das ›entschwindet‹.«
    Sie ging in größeren Kreisen umher, die jetzt eher zu einem Oval wurden. Sie musste sich bewegen, sonst hätte sie ihm ins Gesicht geschlagen.
    Alle diese Fragen hatte sie schon einmal gehört. Du brauchst mehr Therapie, Vivian. Wie kannst du erwarten, echte Nähe zu erleben, wenn du deine Erlebnisse weiter verdrängst? Jede neue Stimme, die in ihrem Kopf widerhallte, machte sie noch zorniger. Sie hatte nichts Unrechtes getan. Sie hatte überlebt. Das war alles. Ja, sie hatte … Dinge tun müssen, an die sie nie wieder denken wollte. Aber sie lebte!
    Zwölf andere Frauen lagen tot in der Erde, wegen dieser perversen Drecksau! Sie hatte überlebt und konnte davon erzählen, und genau darauf kam es an.
    Sie weigerte sich, über ihn oder diese Zeit nachzudenken. Dieser Teil ihres Lebens war vorbei. Sie hatte einen anspruchsvollen Beruf. Jetzt konzentrierte sie sich darauf, darin Karriere zu machen. Eine tiefer reichende Beziehung würde später kommen. Sie war gerade erst fünfundzwanzig geworden. Sie hatte Zeit, verdammt nochmal.
    McBride wartete auf ihre Antwort. Zum Teufel mit ihm.
    »Gehen Sie ins Zimmer zurück«, sagte sie barsch.
    Er schüttelte den Kopf. »Erst wenn Sie mir die Wahrheit gesagt haben.« Seine rauchige, sonore Stimme strich förmlich über ihre Haut, so dass sie erschauerte, obwohl sie innerlich vor Wut kochte. »Erinnern Sie sich an die Wahrheit? Daran, wie man richtig fühlt? Wie man loslässt und den Augenblick genießt? Wie man
die Lust auskostet … den Partner ganz in sich hineinlässt?«
    »Ich nehme an, Sie wissen alles über Lust und die Art, wie man ganz hineinkommt«, spottete sie. Er war ja so ein Heuchler! Da erzählte er ihr, wie sie ihr Leben führen sollte, und versteckte sich selbst hinter Alkohol und Sex !
    »Kann sein, dass ich vor dem davonlaufe, der ich einmal war, aber ich weiß, wer ich bin, Grace. Ich fühle es stärker, als mir lieb ist. Mir gefällt das nicht immer, aber ich habe mit Sicherheit keine Angst davor.«
    Sie schritt auf ihn zu und blickte dabei in das Gesicht mit den allzu faszinierenden Furchen und Falten. Sah ihm in die Augen, die sie musterten. »Ich habe keine Angst, McBride. Vergessen Sie nicht, ich habe Sie geküsst.«
    »Und da habe ich gemerkt, wie Sie entschwunden sind. Ich habe geradezu gespürt, wie Sie entschwanden.«
    »Sie wissen nichts darüber, was ich fühle!« Wie konnte er es wagen, so verdammt arrogant zu sein! »Wenn ich, wie Sie behaupten, während dieses Kusses ›entschwunden‹ bin, dann deshalb, weil ich an etwas anderes gedacht habe. Vielleicht ging es ja um Sie, nicht um mich.«
    Er stieß sich leicht vom Türrahmen ab und stellte sich so nahe vor sie, dass sie seine Wärme spüren konnte … so nahe, dass er sie hätte küssen können, wenn er den Kopf nur ganz leicht gewendet hätte.
    »Wenn ich Sie küsse, Grace, werden Sie mich fühlen.«
    Ihr Körper summte vor Verlangen, dass er es bewies, und sie trat einen Schritt zurück. »Gehen Sie ins Zimmer
zurück.« Sie setzte sich auf ihren Stuhl und sah stur geradeaus. Noch eine Stunde. Sie musste nur eines tun: noch eine Stunde aushalten.
    6.00 Uhr morgens
Internationaler Flughafen Birmingham
    »Wir sind drin.« Vivian warf einen kurzen Blick auf die Schlange am Ticketschalter. »Er steht jetzt am Tresen«, sagte sie zu Pratt. »Wir warten auf Sie im Restaurantbereich.«
    Sie steckte das Handy ein und ging zu McBride, der soeben vom Schalter fortging. »Pratt kommt vom Kurzzeit-Parkplatz. Wir treffen uns mit ihm im Restaurantbereich.«
    Weil sie weniger als eine Stunde geschlafen hatte, würde es ein verflucht anstrengender Tag werden. Sie hatte Pratt um halb drei morgens abgelöst. Um halb fünf hatten sie sich auf die Fahrt zum Flughafen vorbereitet.
    Den größten Teil der Zeit dazwischen hatte sie entweder mit McBride gestritten oder die Wut, die er mit seiner Laienpsychologie ausgelöst hatte, durch flottes Gehen loswerden wollen. Vor allem regte sie dabei auf, dass die meisten Empfindungen, die er ausgelöst hatte, gar nicht Wut waren.
    Ihr erster wichtiger, großer Fall – und sie verlor den Kopf.
    Vielleicht

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