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Wie ein dunkler Fluch

Wie ein dunkler Fluch

Titel: Wie ein dunkler Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Webb
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persönlich auf Sie zugeschnitten sein. Denken Sie an meine Worte: Ohne Ihre Mithilfe werden wir verlieren, und jemand wird sterben. Vorausgesetzt, wir können ihn an der Nase herumführen und glauben machen, dass Sie noch an dem Fall arbeiten.«
    »Ich muss noch was trinken, Grace.«
    Er ging ins Zimmer zurück und griff nach dem Trost, dem er vertraute.
    So gern er Grace in dem Glauben gelassen hätte, dass er der Held war, für den sie ihn hielt, die ganze Sache war nicht mehr sein Problem.

15
    3.00 Uhr morgens
     
    Die Tür zum Hotelzimmer wurde geöffnet, Vivian sprang auf. Sie zog leicht an ihrem Rock und zupfte ihre Kostümjacke zurecht. Ihr Hintern fühlte sich ganz taub an, weil sie auf dem verdammten Stuhl gesessen hatte.
    McBride betrat den Flur, schloss die Tür hinter sich. »Wie geht’s?«
    »Tja, mal sehen: Ich habe fünfmal die Streifen auf der Tapete gezählt. Was sagt Ihnen das?«
    Er ging vor ihr in die Hocke. »Ich glaube, Sie können ins Zimmer zurückkommen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass niemand einbrechen wird. Die Polizei von Birmingham und die Hotel-Security werden schon dafür sorgen, dass die Medienleute uns nicht aus dem Hinterhalt überfallen. Sie müssen hier nicht herumsitzen.«
    Sie rang sich ein Lächeln ab, hauptsächlich wegen der Vorstellung, dass er nett sein wollte. Auf eine höchst beunruhigende Art fand sie das reizend. »Danke, ich halte mich lieber an die Anweisungen.« Worth war da ganz klar gewesen. Niemand durfte sich McBrides Zimmer nähern.
    Dass er immer noch wach war, wunderte sie. Sie hatte erwartet, dass er sich ins Koma trinken würde. Vielleicht war er doch kein Trinker, sondern wollte das den anderen nur vorspielen. Mit seiner Scheißegal-Einstellung hielt er alle Leute auf Distanz, immerhin.
    Sie war bereits zu dem Schluss gekommen, dass er
Nähe als Taktik einsetzte, um sie auf Distanz zu halten. Das ganze großspurige Gehabe war mehr Show als alles andere.
    Bloß: Es funktionierte nicht bei ihr. Als sie sich das letzte Mal zu einem Mann derart stark körperlich hingezogen gefühlt hatte, war sie siebzehn gewesen und hatte kurz vor dem Schulabschluss gestanden. Kein einziger anderer seitdem. All die Dates und One-Night-Stands hatten zu nichts geführt.
    »Ich wollte das Gespräch beenden, das wir gestern Abend begonnen haben«, sagte McBride, als hätte er ihre Gedanken gelesen.
    »O nein.« Sie tat es mit einer knappen Handbewegung ab. »Ich habe gestern Abend geredet, und Sie haben nur zugehört.«
    Er wusste schon zu viel über sie.
    »Ich hätte nicht diese vielen Bemerkungen über Ihre …«
    »Wagen Sie es ja nicht«, sagte sie scharf. Sie hatte diesen Blick in seinen Augen gesehen, als sie ins Hotel zurückgekehrt waren. Das Mitgefühl. Sie hasste es! »Ich habe die Vergangenheit überwunden.«
    »Sie haben Namenlos überwunden?«
    Sie erschauderte innerlich, tat alles in ihrer Macht Stehende, dass er ihre Reaktion nicht mitbekam. »Ja.«
    » Dann sagen Sie es .«
    Das war lächerlich. »Gehen Sie zurück in Ihr Zimmer, McBride.«
    Vor Wut presste sie ihre Lippen zusammen. »Namenlos.« Heiße Galle stieg ihr bis zum Hals. Sie sah ihn wütend an. »Und – sind Sie nun zufrieden?«
    »Hatten Sie seitdem Sex?«

    Machte er Witze? Es war verdammt günstig, dass sich an diesem Ende des Flurs keine Gäste aufhielten. Sie hatte ihm ein Zimmer mit Balkon besorgt, ein Eckzimmer, und im Moment war auch nicht touristische Hauptsaison.
    »Mein Liebesleben geht Sie gar nichts an.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust und verdrehte die Augen. Der Mann war unglaublich.
    »Beantworten Sie einfach mein Frage, Grace. Ja oder nein. Ist ganz einfach.«
    Er war verrückt. Aber ein Blick in sein Gesicht verriet ihr, dass er erst aufhören würde, wenn er eine Antwort bekommen hätte. »Okay. Ja. Natürlich.« Im Flüsterton fügte sie hinzu: »Ich hatte Sex. Sehr oft.«
    »Sehr oft, ja?«
    »Verschwinden Sie, McBride.« Dort draußen gab es einen durchgeknallten Fan, der Menschen entführte, damit er wie ein Held dastehen konnte, und er fragte sie nach ihrem Sexleben? »Haben Sie etwas dabei gefühlt?«
    »Gut.« Sie sprang auf. »Das reicht.« Sie ging umher, hauptsächlich im Kreis, aber es erschien ihr angemessen. Sie war so wütend, dass sie am liebsten gegen irgendetwas getreten hätte.
    »Ich meine damit nicht unbedingt einen Orgasmus, Grace.« Er stand auf, lehnte sich gegen den Türrahmen. »Sondern ob Sie es gefühlt haben. Hier.« Er schlug sich auf die

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