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Wie ein dunkler Fluch

Wie ein dunkler Fluch

Titel: Wie ein dunkler Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Webb
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lange damit gewartet, mir seine Unterstützung zu zeigen?«
    McBride sah Grace direkt an, konnte allerdings nicht
anders als daran denken, wie sie dreimal für ihn gekommen war. Vielleicht verstanden sie sich in mehr als einer Hinsicht. »Warum Birmingham? Wieso gerade diese Opfer? Weshalb der Oak-Hill-Friedhof oder Sloss Furnaces? Was will uns der Treue Fan mitteilen? Vielleicht glaubt er ja wirklich, dass es hier um mich geht, obwohl es in Wirklichkeit um ihn geht.«
    McBrides Instinkte schärften sich; die alte, vertraute Ausschüttung erregenden Adrenalins packte ihn. »Was immer er vorhat, es geht dabei nicht nur um mich. Der Kerl hat eine Geschichte zu erzählen. Wir müssen nur die Worte sehen.«

17
    12.45 Uhr
Der Tal-Golfplatz
     
    Der berühmte Herzchirurg Dr. Kurt Trenton genoss seine Teestunde an den Sonntagnachmittagen. Keine Visiten, keine Operationspläne – die Auswahl der Patienten und der OP-Termine gehörte zu den Privilegien, wenn man auf seinem Spezialgebiet Berühmtheit erlangt hatte. Die Sonntagvormittage verbrachte er in der Kirche mit seiner Frau und den Kindern, aber die Sonntagnachmittage gehörten allein ihm.
    Das Oxmoor-Tal, geformt von den Gipfeln und Tälern der Appalachen, bot malerische Wälder, zahllose Flüsse und Bäche und schwierige Höhenunterschiede für den wirklich leidenschaftlichen Golfer. Der Tal-Golfkurs
bot schöne, leicht hügelige Fairways mit einem dramatischen Finish am 18. Loch, einem 441 Meter langen Par 4, das liebevoll »Killer« genannt wurde.
    Für Kurt Trenton die pure Freude.
    Wenn er, mit seinem Lieblings-Driver in der Hand, auf dem Grün stand, konnte er den Stress des täglichen Kampfes um Leben und Tod vergessen. Reparaturen von Herzklappen und Herztransplantationen waren weit entfernt aus seinen Gedanken.
    Aber Martin dachte oft an diese Dinge.
    Sehr oft.
    Er und Deidre hatten jeden Artikel besprochen, der über den großen Dr. Trenton und seine erstaunlichen ärztlichen Glanzleistungen geschrieben worden war. Selbst an Sonntagnachmittagen, während er zuschaute, wie Dr. Kurt Trenton sich auf seine Teestunde um ein Uhr vorbereitete, dachte Martin an diese Wunder. Und er grübelte über die Gefahren der Reise nach.
    UNOS, das »United Network for Organ Sharing«, war nicht so fair, wie es hätte sein können, wenn es darum ging, die lebensrettenden Organe zu verteilen. Das sollte eigentlich nicht sein, aber es gab Wege, den eigenen Namen einige Positionen höher auf die Liste setzen zu lassen. Dafür waren nur Geld und gute Beziehungen nötig. Teil des Problems war, dass die Anzahl der benötigten Organe die Anzahl der Spender bei weitem überstieg. Eine wirklich traurige Tatsache. Wenn ein Patient das Glück hatte zu überleben, bis sein Name ganz oben auf der Liste stand, dann lag alle Hoffnung in den geschickten Hände des Chirurgen.
    So wie mit allem im Leben bekam man dabei oft nicht das, was man sich vorgestellt hatte. Manche Chirurgen
waren mittelmäßig, andere wiederum recht gut. Und dann kam, in großen Abständen, ein wirklich begabter Chirurg wie Kurt Trenton daher.
    Martin hatte ausführliche Recherchen betrieben, wie er es mit allen Dingen tat. Trenton war der absolut Beste im ganzen Land. Wenn ein Patient das Glück hatte, durch einen Anruf von UNOS die goldene zweite Chance zu bekommen, dann war der Erfolg garantiert, wenn Dr. Trenton die Operation durchführte. Eine Rettung aus den Fängen des Todes.
    So engagiert und geschätzt Trenton auch war, er hatte dennoch seine Fehler. Mit seinem Ruhm ging eine Art Arroganz einher, die sein Herz verhärtet hatte … vielleicht brauchte er ja ein neues. Auch über diese Vorstellung grübelte Martin oft nach.
    Um neun Uhr morgen früh würde der illustre Dr. Trenton eines seiner Wunder vollbringen, und zwar am ehrwürdigen Donald Shelby, einem der beliebtesten ehemaligen Gouverneure Alabamas. Was Ronald Reagan für Kalifornien gewesen war, war Donald Shelby für Alabama. Der ganze Bundesstaat würde morgen die Nachrichten verfolgen, um von seinem Zustand zu erfahren. Gebete würden gesprochen werden, doch niemand würde sich wirklich Sorgen um sein Überleben machen. Dr. Kurt Trenton verlor niemals einen Patienten.
    Ehe er heute das exklusive Clubhaus verließ, würde Trenton einen unerwarteten Anruf erhalten, in dem er aufgefordert würde, zum Krankenhaus der University von Alabama zu eilen, in dem seine geliebte Frau nach einem tragischen Autounfall zwischen Leben und Tod schwebte.

    Trenton

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