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Wie ein dunkler Fluch

Wie ein dunkler Fluch

Titel: Wie ein dunkler Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Webb
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erlösen.
    McBride zögerte abermals, ehe er in das Besprechungszimmer zurückging, warf einen letzten Blick auf die Angst in seinen Augen.
    Jemand konnte sterben.
    Selbst mit Grace’ Hilfe würde er das nächste Opfer vielleicht nicht retten. Aber in diesem verkorksten Szenario hatte das Opfer, wenn er’s nicht wenigstens versuchte, überhaupt keine Chance.
    »Scheiß drauf.«
    Er wandte sich um und stieg die Treppe in den dritten Stock hinauf. Am Konferenzraum eingetroffen, war er außer Atem. Aber er ließ sich davon nicht stoppen, stürmte in das Zimmer und musterte sein Publikum. Er nahm Platz, und alle, darunter Worth, sahen ihn erwartungsvoll an.
    »Grace« – er ließ seinen Blick kurz auf ihr ruhen, ehe er weitersprach -, »setzen Sie sich mit Schaffer in Verbindung, und sagen Sie ihr, sie soll nach Akten mit dem Vermerk ›Verschiedenes‹ suchen. Darin stehen meine persönlichen Notizen über diverse Fälle. Bitten Sie sie außerdem …«, er durchquerte das Zimmer und studierte die Tafel mit den Ermittlungserkenntnissen, »… nach Fan-Post zu suchen, die ich erhalten habe. Wie der Kerl seine E-Mails formuliert, kommt mir irgendwie bekannt vor. Mir ist das schon in der ersten E-Mail aufgefallen.« Er zuckte mit den Schultern. »Die Satzstruktur oder die Wortwahl. Irgendetwas.«
    Grace griff nach ihrem Handy. »Ich schicke ihr eine SMS. Ich erinnere sie auch an die Suchparameter, die wir bei der Liste mit der Fanpost anwenden, oder?«

    »Ja, das dürfte ihr helfen, die Dinge einzugrenzen.« Als Nächstes widmete sich McBride dem Foto von Alyssa Byrne, dann dem von Katherine Jones. Völlig unterschiedlich, zwischen ihrer beider Leben gab es keinerlei Berührungspunkte. »Pratt, suchen Sie nach Schnittmengen im Leben der beiden« – er zeigte auf Alyssa, dann auf Katherine -, »es muss da etwas geben. Der Kerl ist zu intelligent und penibel, als dass er seine Opfer wahllos aussucht. Es muss da eine Verbindung geben. Finden Sie die.«
    »Ja, Sir«, sagte Pratt und machte sich Notizen in seinem Organizer.
    »Davis.« McBride drehte sich zum Tisch um. »Bleiben Sie an der Liste mit der Fanpost dran.« Er blickte in Richtung Worth. »Wenn Aldridge kommt, sagen Sie ihm, er soll sich die Tatorte noch einmal anschauen. Vom Zeitpunkt der Entführung bis zum Zeitpunkt der Rettung und alles dazwischen. Gibt es beispielsweise einen Zusammenhang zwischen dem Friedhof, Wal-Mart und Sloss Furnaces? Haben wir jeden Anhaltspunkt, die die gesammelten Beweismittel bieten, in Betracht gezogen?« Das war zwar eine Sackgasse, da war er sicher, aber man musste sich noch einmal damit befassen.
    »SLSA Talley und ich stehen Ihnen zur Verfügung«, versicherte Worth ihm mit einer Aufrichtigkeit, die nicht geheuchelt sein konnte, selbst wenn er es gewollt hätte.
    »Talley«, sagte McBride und redete damit den Stellvertretenden Leitenden Special Agent an, »suchen Sie noch einmal den Freund der Nachbarin auf, Horace Jackson.« McBride zeigte auf eine Notiz auf der Tafel, die sich auf Jacksons Aussage bezog. »Setzen Sie ihn unter
Druck. Vielleicht erinnert er sich noch an etwas anderes.«
    »Ich fahre sofort zu ihm«, versprach Talley.
    Zum Schluss wandte er sich Worth zu: »Halten Sie eine große Pressekonferenz ab. Bedienen Sie sich dabei Ihrer Freundin Goodman.« Er sah die Skepsis in Worths Blick, aber er widersprach nicht, was ihm hoch anzurechnen war. »Wir wollen dem Treuen Fan eine große, öffentliche Botschaft zukommen lassen, dass mich der Direktor höchstpersönlich wieder eingestellt hat.«
    Worth erhob sich aus seinem Stuhl. »Hört sich wie ein guter Schachzug an. Ich leite Ihren Vorschlag an den Direktor weiter. Wenn er zustimmt, ruf ich die Presse zusammen.«
    McBride gab ihm ein bisschen Munition mit auf den Weg. »Das Ziel des Treuen Fans scheint zu sein, dem Bureau klarzumachen, welchen Fehler es vor drei Jahren begangen hat, und dafür zu sorgen, dass ich wieder eingestellt werde. Mal sehen, ob er ehrlich zu uns ist … oder zu sich«, fügte McBride als nachträglichen Gedanken hinzu.
    Grace begriff als Erste, worauf er hinauswollte. »Glauben Sie, er benutzt Sie als Vorwand? Dass ein größerer Plan dahintersteckt?«
    Jetzt musste er seine Theorie erläutern, dabei war sie ihm gerade erst gekommen. »Entweder das, oder wir haben es mit einem Täter mit einer Krankengeschichte zu tun oder, zum Teufel, mit einer Haftstrafe, die sein Vorhaben verzögert hat. Ich wurde vor drei Jahren gefeuert. Warum hat er so

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