Wie ein Film (German Edition)
eigentlich gar nicht so gerne antworten.“
Katrin runzelte fragend die Stirn.
„Steffi erzählt nie, worüber sie gerade schreibt. Das ist so ein Spleen von ihr. Sie macht aus ihren Büchern immer ein großes Staatsgeheimnis. Ihr ist nichts, aber auch gar nichts zu entlocken. Alles Top Secret!“, erklärte Nadine.
„So bin ich eben! Lasst uns lieber von was Interessanterem reden. Du bist also Nadines Fitnesstrainerin. Erzähl doch mal. Was macht ihr da so? Ist Nadines Fitness noch zu retten?“ Katrin lachte leise auf, während Nadine Steffi böse die Zunge rausstreckte.
„Geschickt das Thema gewechselt! Aber, okay! Selbst schuld, du hast es ja nicht anders gewollt! I c h rede nämlich sehr gerne über meinen Job!“
Nur zu, dachte Steffi und sah Katrin fasziniert beim Erzählen zu. Manchmal bekam sie sogar mit, was da erzählt wurde, aber meistens saß sie einfach nur da und sah verträumt in dieses hübsche Gesicht. Als Katrin mal zur Toilette ging, ergriff Steffi die Gelegenheit.
„Steht Katrin auf Frauen oder auf Männer?“
„Warum interessiert dich das?“
„Weil es mich halt interessiert“, kam die ausweichende Antwort. „Und hör auf so blöde zu grinsen.“ Nadine lachte.
„Oh, Steffi, Schätzchen! Ich kenne dich nun schon lange genug um zu wissen, wann dir eine Frau gefällt, und wann nicht. Es ist unübersehbar, du stehst auf Katrin. So wie du an ihren Lippen klebst und sie anhimmelst.“
„Du spinnst ja. Mache ich gar nicht. Also, sag schon: ist sie nun lesbisch oder nicht?“
„Ja, ist sie!“
Zufrieden sah Nadine zu Steffi hinüber. Sie hatte es gewusst, Steffi fand Gefallen an Katrin. Und weil sie dies wusste, dachte sie sich, könnte sie ja eigentlich etwas kuppeln. Auch Katrin schien nicht abgeneigt zu sein, wie sie gerade beobachten konnte. Sie verstand sich hervorragend mit Steffi. Die beiden hatten sich eine Menge zu erzählen, nie ging ihnen das Thema aus. Auch ihrer beider Neigung zu Frauen kam zur Sprache. Je mehr sie sich in ihre Unterhaltung vertieften, umso mehr wurde Nadines Anwesenheit vergessen. Die aber war darum nicht böse, sondern sah den beiden begeistert zu und vergaß darüber hinaus völlig die Zeit.
„Um Himmels Willen“, rief sie plötzlich aus. „Nehmt es mir nicht übel, aber ich muss jetzt langsam nach Hause gehen. Wenn ich schon mal früher Feierabend habe, möchte ichnatürlich auch etwas Zeit mit meiner Süßen verbringen. Das werdet ihr doch sicher verstehen? Außerdem“, Augenzwinkernd sah sie die beiden an. „Werdet ihr mich bestimmt nicht vermissen, hm?“
Katrin und Steffi lächelten beschämt vor sich hin.
„Ist schon in Ordnung, wenn du jetzt gehen möchtest! Grüß Carola ganz lieb von mir, ja? Und richte ihr aus, beim nächsten Mal müssen wir unbedingt wieder alle zusammen was unternehmen, okay?“
„Und wieder geschickt das Thema gewechselt, Steffi, darin bist du eindeutig eine Meisterin! Aber gut, natürlich werde ich Carola von dir grüßen! So ihr zwei hübschen! Dann macht`s mal gut.“
Nadine nahm erst Katrin, und schließlich Steffi in die Arme. Als sie zur Tür hinausging, konnte sie sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. Dass Katrin noch blieb, gefiel ihr ausgesprochen gut. Sie mochte Steffi sehr gern und würde sich nichts sehnlicher wünschen, als sie endlich in einer glücklichen und festen Beziehung zu sehen.
Auch wenn Steffi immer wieder beteuerte, als Single ebenfalls sehr glücklich zu sein, registrierte Nadine immer häufiger, wie einsam sich Steffi manchmal fühlte und sie doch Sehnsucht nach einer festen, dauerhaften Beziehung hatte. Aber wie Steffi eben war: sie würde so etwas niemals zugeben.
Abwarten! Vielleicht entwickelte sich da ja etwas mit Katrin.Und nicht bloß wieder ein One Night Stand! Das hoffte Nadine sehr!
„Ähm, hast du was dagegen wenn ich noch bleibe?“ Katrin sah Steffi verlegen an. Oh, Steffi hatte absolut nichts dagegen.
„Nein, gar nicht!“ Kam ihre Antwort jetzt etwas zu schnell? Trotz dieses Herzrasens versuchte Steffi einigermaßen ruhig zu bleiben. Ob ihr das nun gelungen war oder nicht, konnte sie beim besten Willen nicht sagen. Sie hatte nur das Gefühl, einem sehr interessanten Abend entgegen zu blicken. Und vielleicht auch einer netten Nacht, fügte sie schmunzelnd in Gedanken hinzu. Katrin gefiel ihr tatsächlich sehr. Sie war intelligent, außerordentlich sympathisch und zudem noch sehr selbstbewusst ohne arrogant zu wirken. Steffi hatte wirklich großes
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