Wie ein Film (German Edition)
Daswird heute gefeiert bis die Wände wackeln! Nun sag doch was! Freust du dich denn gar nicht?“
„Natürlich freue ich mich für dich ... “
„Nein, nicht für mich, Luca. Für uns! Dies ist auch dein Verdienst. Nicht nur weil du meine Agentin bist, nicht nur weil du mich managest, sondern weil du immer an mich geglaubt hast, weil du mich immer unterstützt hast, egal was war und egal was alle anderen gesagt haben und weil du meine Freundin bist und immer für mich da warst. Die Verfilmung ist zu einem ganz großen Teil auch dein Verdienst, und deshalb ist es nicht nur mein Erfolg, sondern auch deiner, und das werden wir heute bis zur Bewusstlosigkeit feiern. Luca, ich werde dir ewig dankbar sein, für alles was du für mich getan hast.“ Steffi stand nochmals auf um Luca zu umarmen, die mit Tränen in den Augen da saß und gerührt die kleine Ansprache ihrer Freundin verfolgte. Diese Verfilmung würde das Leben der beiden völlig umkrempeln, dessen war sich Luca sehr wohl bewusst. Nicht nur Steffis Name würde in die Öffentlichkeit rücken, sondern auch der von Luca, was ihrer kleinen Agentur sehr gut tun würde. Doch das war noch nicht einmal das wichtigste. Am meisten freute sich Luca, dass all die harte Arbeit, die Steffi in ihre Bücher gesteckt hatte, und all die harte Arbeit, die Luca in Steffi gesteckt hatte, nun Früchte tragen würde. Und das machte Luca unsagbar stolz.
„Bevor wir anfangen zu feiern, haben wir aber noch ein paar Sachen zu besprechen. Nächste Woche Donnerstag müsstenwir nach Hamburg fliegen und uns dort mit Marek Seiters und diesem Produzenten treffen. Dort werden dann die Verträge unterschrieben und alles weitere geklärt. Die Tickets habe ich schon besorgt. Also, Kleines, nimm dir für den Donnerstag bloß nichts vor!“
„Darauf kannst du dich verlassen. Ich begreife das immer noch nicht so ganz. Mein Buch soll verfilmt werden! Von einem berühmten Regisseur, und mit einem noch berühmteren Hollywoodstar! Wenn ich das Nadine erzähle und meinen Eltern und meinem Bruder und Mark ... und Katrin, die werden mir das nie glauben.“
„Sag mal, was hat es eigentlich mit dieser Katrin auf sich? Deren Namen erwähnst du jetzt schon zum wiederholten Male.“
„Nadine hat sie mir heute vorgestellt. Sie ist ganz nett und ganz niedlich. Wir sind halt für morgen verabredet, mehr nicht.“
„Mehr nicht?“ Luca konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sie kannte Steffi einfach zu gut und wusste immer sofort, wenn Steffi Gefallen an einer Frau fand. Schließlich hatte sie solche Situationen schon häufiger miterlebt.
„Ich mag sie ganz gerne. Aber wir haben uns doch erst vor ein paar Stunden kennen gelernt, also hör auf so dämlich zu grinsen. Das habe ich heute schon zur Genüge mit Nadine erlebt. Sag mir lieber, wo wir heute Abend noch feiernwerden? Das ist im Moment nämlich viel interessanter als mein Liebesleben.“
Lachend prosteten sich die beiden zu und planten den weiteren Verlauf des Abends.
Nach dem Essen spazierten sie, untergehakt und kichernd wie Teenager, in eine nahegelegene Disco. Dort feierten sie schließlich diese unglaubliche Neuigkeit. Bis tief in die Nacht tanzten sie, und prosteten sich immer wieder mit Champagner zu, den beide eigentlich gar nicht mochten. Aber für solch einen Anlass, da waren sie sich einig, brauchten sie etwas wirklich Stilvolles.
Gegen 5 Uhr morgens schlenderten beide dann sehr erschöpft, aber furchtbar glücklich, nach Hause. Steffi begleitete Luca noch zu ihrer Wohnung und umarmte sie dort zum wahrscheinlich hundertsten Mal an diesem Abend. Sie gab ihr noch einen Kuss und verabschiedete sich von ihr, um dann leise singend ebenfalls nach Hause zu gehen.
In der eigenen Wohnung angekommen, setzte sich Steffi erst einmal genüsslich auf das Sofa und legte gemütlich die Füße auf den Tisch. Jetzt, durch die Ruhe die nun eintrat, kam sie endlich dazu, das was sie vor wenigen Stunden erfahren hatte zu überdenken. Sie konnte sich nur allzu gut an die Zeit erinnern, als niemand Interesse an ihren Büchern hatte. Nie hatte sie etwas anderes machen wollen als Bücher schreiben. Schon als Kind schrieb sie kleine Geschichten auf undverschenkte sie an ihren Bruder und ihre Freunde. Als Jugendliche stand es dann für sie fest, sie wollte Schriftstellerin werden. All ihre Lehrer hatten ihr auch außerordentlich viel Phantasie und Talent zum Schreiben bescheinigt und sie immer wieder ermuntert, diesen Weg einzuschlagen. Doch als es dann
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